Bild vom Sick-Vorstand auf der Bilanzpressekonferenz

Am 11. April informierten Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender, und Jan-H. Eberhardt, Finanzvorstand, der Sick AG über Zahlen, Märkte und Innovationen. (Quelle: Sick/VDE VERLAG)

"Trotz vieler Krisen und Veränderungen haben wir das Jahr 2023 sehr positiv abgeschlossen", mit diesen Worten eröffnete Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der Sick AG, die Online-Pressekonferenz am 11. April. „Wir haben Umsatz sowie Gewinn gesteigert und sind stolz auf diese Leistung. Mehr als 12.000 Menschen im globalen Sick-Team haben mit viel Leidenschaft an neuen Lösungen für unsere Kunden gearbeitet und sich dabei flexibel dem hohen Tempo der Marktdynamik und des technologischen Fortschritts angepasst."

"Unsicherheiten prägen unser Geschäft, VUCA ist neue Normalität - Volatile. Uncertain. Complex. Ambiguous. (Unbeständig. Unsicher. Komplex. Mehrdeutig)", ergänzte Finanzvorstand Jan-H. Eberhardt. Er berichtete zudem, dass sich neben Umsatz und Gewinn 2023 auch die Profitabilität verbessert habe: "Die Ebit-Marge erhöhte sich auf 8,2 % von 7,5 % im Vorjahr. Das kennzeichnet die erfolgreiche Balance zwischen kurzfristiger Ertrags- und langfristiger Technologiesicherung bei Sick.“

Weiter auf Innovationskurs

"Trotz der anhaltend herausfordernden Zeiten motiviert uns die positive Geschäftsentwicklung 2023, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern die industrielle Digitalisierung zu gestalten“, sagte Dr. M. Gökstorp weiter. Dabei sei ein wesentliches Ziel, weiter in Innovationen zu investieren. "Sick steht für Innovation. Deshalb werden wir weiter in F&E investiert: 11,7 % vom Gesamtumsatz haben wir 2023 in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Unser Ziel ist es, weiterhin eine führende Position im Markt für Sensorik und digitale Automation einzunehmen", gab er weiter an. Auch beim Personalaufbau wurde ein Schwerpunkt auf den Bereich Forschung und Entwicklung gelegt. "Dort wurde die Beschäftigtenzahl um 9,2 % auf 1.760 Mitarbeitende erhöht", berichtete der Vorstandsvorsitzende. Insgesamt waren zum Stichtag am 31. Dezember 2023 im Sick-Konzern 12.185 Mitarbeitende weltweit tätig (+2,3 % zum Vorjahr). Wie das Unternehmen berichtet sind innovative F&E-Ideen in marktfähige Produkte und 137 Patentanmeldungen von Sick geflossen. "Dabei machetn softwarebasierte Lösungen rund 70 Patente aus und auch die Einbettung von künstlicher Intelligenz in die Sick-Sensorhardware wurde in immer mehr Applikationen umgesetzt", gab Dr. M. Gökstorp an. Weltweit halte das Unternehmen fast 4.000 Patente für technologische Lösungen, die Kundenunternehmen bei der Steuerung digitaler und automatisierter industrieller Prozesse unterstützen.

Als ein Innovationsbeispiel der besonderen Art nannte er den Inspector 830, der am 4. Juni offiziell gelauncht werden soll. Vorab verriet er: "Dabei handelt es sich um eine Inspektionslösung - eine kleine selbstständig arbeitende Kamera. Sie kommt mit einem kleinen Set aus Bildern von Gut-Produkten aus, die ihr eingelernt werden. Anschließend  ist sie schnell in der Lage, eine sehr zuverlässige Inspektion durchführen." 

Wachstum nach Regionen und Feldern

Sick-Sensorapplikationen werden als Basis für die Steuerung digitaler und automatisierter industrieller Prozesse in Fabrik-, Logistik- und Prozessindustrie angegeben. Im Geschäftsjahr 2023 konnte das Unternehmen in diesen drei Geschäftsfeldern Umsatzsteigerungen verzeichnen. "Das größte Wachstum konnten wir im Bereich der Fabrikautomation mit 6,9 % auf 1,185 Mrd. € verbuchen", so Dr. M. Gökstorp. Die Prozessautomation sei um 5,8 % auf 348 Mio. € Umsatz gewachsen. Die Logistikautomation habe nach den Rekordjahren der Coronapandemie und hohen Zuwächsen im E-Commerce weiterhin ein solides Wachstum von 2,8 % auf 747 Mio. € gezeigt. Große Zuwächse werden zukünftig weiterhin vor allem in den Bereichen Logistik und Fabrikautomation erwartet. 

"Aufgrund der weltweit guten Wettbewerbsposition stand die Geschäftsentwicklung von Sick auch im Geschäftsjahr 2023 auf einem breiten Fundament. Hierzu trug neben dem umfassenden Lösungsportfolio auch die Präsenz in allen etablierten Märkten sowie Wachstumsregionen weltweit bei", wurde von Unternehmensseite berichtet. "In der Region EMEA konnten wir unseren Umsatz mit 12,2 % auf 823 Mio. € überproportional steigern. Diese positive Entwicklung spiegelt sich in vielen Ländern wider, in besonderem Maße in großen europäischen Märkten wie Großbritannien und Italien", gab der Vorstand an. Im Heimatmarkt Deutschland sei der Umsatz trotz leicht rückläufiger Konjunktur um 4,2 % auf 380 Mio. € gewachsen. Das Umsatzwachstum in der Region Americas von 7,1 % auf 545 Mio. € habe sich insbesondere in den großen Märkten USA und Brasilien ergeben. Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik ging um 4,0 % auf 559 Mio. € zurück. "Dies ist auf den chinesischen Markt zurückzuführen, der durch negativ wirkende Kursveränderungen des chinesischen Renminbis sowie allgemeine Marktunsicherheiten in der Region beeinflusst wurde", sagte Dr. M. Gökstorp. "China ist wichtiger Markt, der sich über die Jahre sehr positiv entwickelt hat. Seit letztem Jahr ist er schwieriger geworden. Im Moment hält die schwierige Lage an und wir erwarten, dass sich diese bis Mitte des Jahres stabiliseren wird. Mittelfristig wird China wieder wachsen, allerdings nicht mehr im zweistellogen Bereich wie zuvor", gab er als Ausblick.

Ausblick

"Die Sensorik ist und bleibt ein Wachstumsmarkt, auch wenn die kurzfristigen Indikatoren der wirtschaftlichen Lage im ersten Quartal 2024 verhalten sind und eine nachhaltige Entspannung erst im Jahresverlauf prognostiziert wird", davon ist der Sick-Vorstand überzeugt. Konkret wird ein Wachstum des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Bereich für 2024 erwartet.  „Wie viele Industrieunternehmen ist auch Sick mit der angebrachten Vorsicht und dem notwendigen Kostenbewusstsein in das neue Geschäftsjahr gestartet. Mit unserem breiten Lösungsportfolio für die industrielle Digitalisierung und einem engagierten globalen Team sind wir davon überzeugt, den heutigen und künftigen Anforderungen unserer Kunden bestmöglich zu begegnen“, so Dr. M. Gökstorp.

Sick (ih)

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