Gruppenbild 3D Systems On-Demand-Helfer

Das On-Demand-Team von 3D Systems in Pinerolo/Italien produziert 100 Ventile, die die Herstellung einer Notfallbeatmungsmaske ermöglichen (Quelle: 3D Systems)

„Die Gesundheitsbranche steht vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung. Täglich steigt die Zahl der bestätigten Fälle von Covid-19, während die Ressourcen zur Bekämpfung dieser Pandemie weiter abnehmen“, sagte Vyomesh Joshi („VJ“), Präsident und CEO von 3D Systems. „Die Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die für die Behandlung der betroffenen Patienten ihr Leben aufs Spiel setzen, werden bald nicht mehr über die Ausrüstung verfügen, die für die Versorgung dieser Patienten oder für ihre eigene Sicherheit benötigt wird. Die additive Fertigung bietet den großen Vorteil, dass Unternehmen ihre Abhängigkeit von der Lieferkette verringern, Teile intern fertigen oder auf Nachfrage produzieren können. Deshalb bitten wir unser Netzwerk und die Branche jetzt um Hilfe bei der Umgehung der Lieferkette, damit so schnell wie möglich Schutzausrüstung und lebensrettende Geräte hergestellt werden können."

Laut dem Unternehmen gibt es bereits Fälle, in denen die Technologie und Software des Unternehmens als Unterstützung bei der Bekämpfung von Covid-19 eingesetzt werden. Lonati SpA, ein Fertigungsunternehmen mit Sitz in Brescia/Italien und Kunde von 3D Systems, setzte den 3D-Drucker Prox  SLS 6100 von 3D Systems mit Duraform-Werkstoffen ein, um mehr als 100 Venturi-Ventile für Beatmungsgeräte zu drucken. 

3D Systems entwickelt und produziert medizinische Geräte. Die Erfahrung und das Fachwissen des Unternehmens im 3D-Druck, in der Konstruktion und Qualitätskontrolle sowie in regulatorischen Anforderungen haben die Produktion von fast einer Million medizinischer Geräte ermöglicht. Das Unternehmen weist darauf hin: "Die Herstellung medizinischer Geräte durch 3D Systems zur weltweiten Unterstützung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen erfolgt ausschließlich im Rahmen der  sogenannten Emergency Use Authorization (Anwendung in Notfallsituationen) der U.S. Food and Drug Administration (FDA) und nach Ausstellung eines entsprechenden Genehmigungsschreibens, oder in Zusammenarbeit mit Herstellern von medizinischen Geräten, damit die produzierten Einheiten als gleichwertige Komponenten qualifiziert werden können. Hierdurch kann der Einsatz der Komponenten durch die Gesundheitsbranche beschleunigt werden."

On-Demand-Fertigung

3D Systems bietet direkte Unterstützung durch sein weltweites Netzwerk von On-Demand-Fertigungseinrichtungen. Das Angebot reicht von der Beratung und Konstruktion bis hin zu additiven und subtraktiven Fertigungsmöglichkeiten. Diese erlauben die Fertigung von Teilen, mit denen die Deckung des wachsenden Bedarfs an medizinischen Geräten unterstützt werden kann. Folgende Beispiele nennt das Unternehmen:

  • In seinen Einrichtungen in Rock Hill/South Carolina und Lawrenceburg/Tennessee stellt 3D Systems zurzeit Prototypen derselben Ventile her, die sich bei der Behandlung von Covid-19-Patienten in Notfall-Krankenhäusern in Italien bewährt haben. Das Unternehmen geht davon aus, dass es bis zu 12.600 Einheiten pro Woche in durchsichtigem Kunststoff und weitere 1.400 Einheiten pro Woche in langlebigem Polyamid liefern kann.
  • Die On-Demand-Einrichtung von 3D Systems in Pinerolo/Italien, hat sich mit Isinnova (Brescia, Italien) zusammengetan, um 100 Ventile zu produzieren, die die Herstellung einer Notfallbeatmungsmaske ermöglichen. Es war Dr. Renato Favero, ein ehemaliger Chefarzt des Krankenhauses Gardone Valtrompia, der die Idee hatte, eine Notfallbeatmungsmaske zu entwickeln. Hierfür modifizierte er mit Genehmigung von Decathlon (Frankreich) eine vom Unternehmen angebotene Schnorchelmaske. Mit dieser Idee wandte er sich an Isinnova. Durch Modifikationen an der CAD-Datei wurde eine neue Komponente entwickelt, um die Maske an das Beatmungsgerät anzuschließen. Das On-Demand-Team von 3D Systems stellte diese Teile aus PA12-Material her und versiegelte sie mit Dichtol, um sie einerseits luftdicht und andererseits (mittels der üblichen Krankenhausmethoden wie Autoklav oder Desinfektionsmittel) sterilisierbar zu machen.

Neue Ultraschall-Simulation

3D Systems hat auch ein neues Covid-19-Modul für seinen Simbionix-U/S Mentor-Simulator entwickelt. Dieses stellt das Unternehmen zur allgemeinen Verfügung, um praktische Erfahrungen bei der Ausbildung von Ultraschallkompetenzen am Behandlungsort zu vermitteln, die für die Sichtung und Überwachung des Coronavirus unerlässlich sind. Der Lungenultraschall gilt als Alternative zur Thorax-Röntgenaufnahme oder zum CT-Scan bei Covid-19-Patienten. "Er ist sicher, einfach und schnell am Point-of-Care einsetzbar, wiederholbar, kostengünstig und strahlungsfrei", gibt das Unternehmen an. Daher kann die Schulung von Ärzten zum schnellen Erwerb von Lungenultraschallkenntnissen für den Erfolg des Covid-19-Managements entscheidend sein. Dieses Modul wird bestehenden Kunden, die Simbionix-Simulatoren von 3D Systems verwenden, wie Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und Gesundheitsorganisationen weltweit, kostenlos zur Verfügung gestellt.

Institutionen nutzen aufgrund des Corona-Virus vermehrt Fernlehrprogramme. Hierzu bietet 3D Systems während der Pandemie diverse kostenlosen E-Learning-Ressourcen an. Diese Fernlernprogramme umfassen nach Unternehmensangaben ein breites Spektrum an medizinischen Spezialkenntnissen, Aufgaben und Verfahren, die auf der Website des Unternehmens abgerufen werden können.

„Wir machen einen ersten Schritt und tragen unseren Teil dazu bei, Menschen in Not mit denen in Verbindung zu bringen, die bei der Nutzung digitaler Fertigungslösungen helfen können. Wir haben viele verschiedene Angebote aus unserem Netzwerk erhalten. Diese reichen von Druckerwerkstoffen und der Nutzung von Druckeinrichtungen über Zeit und Fachwissen von Ingenieuren bis hin zu finanzieller Unterstützung“, sagte Joshi. „Wenn Ihre Organisation in irgendeiner Weise helfen kann, wenden Sie sich bitte an uns, damit wir ins Gespräch kommen. Zusammenarbeit wird der Schlüssel zur Rettung von Leben sein.“

 

3D Systems (ih)

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