Abbildung einer Mitarbeiterin bei Stihl Tirol

An aktuell 23 Montagelinien werden Stihl-Produkte, wie Rasenmäher, Mähroboter, Aufsitzmäher und Gartenhäcksler, von ca. 600 Mitarbeitern gefertigt (Bild: Stihl Tirol)

Als Stihl Tirol sich für die Einführung eines neuen MES entschied, wurden zunächst einige Kernanforderungen an die neue Lösung definiert. „Ziel war es damals, unsere Fertigungsprozesse dahingehend zu optimieren, dass automatisch umfangreiche Informationen zu den produzierten Geräten erfasst werden. ­Zudem wollten wir mehr Transparenz für weitere Optimierungsmaßnahmen erreichen“, beschreibt Harald Ganster, als Abteilungsreferent für die Shopfloor IT bei Stihl Tirol unter anderem für alle fertigungsnahen Hard- und Softwaresysteme verantwortlich. Weiter sagt er: „Bei 23 Montagelinien und hoher Produktdiversifikation ist es zudem notwendig, dass ein MES flexibel an die Gegebenheiten in der Fertigung anpassbar ist. Wir setzten damals auf eine Lösung, die diesen und anderen Anforderungen nicht gerecht wurde, und so machten wir uns auf die Suche.“

Mit den bereits gesammelten Erfahrungen und Voraussetzungen, wie maximale Flexibilität, Release-­Sicherheit und transparente Kostengestaltung, wurde Stihl Tirol schlussendlich beim oberösterreichischen MES-Anbieter Industrie Informatik fündig. ,,Industrie Informatik überzeugte allen voran mit uneingeschränkter Konnektivität innerhalb der Systemlandschaft, zertifizierte SAP-Standardschnittstelle und Qlikview-Connector inklusive. Darüber hinaus waren wir von der umfassenden Parametrierbarkeit innerhalb des Standards von Cronetwork MES überzeugt. Diese hohe Flexibilität hat den Unterschied ausgemacht“, nennt H. Ganster als Gründe für die Wahl dieses MES.

Erster Schritt: Prozessdatenerfassung

2016 startete der Pilotbetrieb mit Cronetwork an den ersten zwei von 23 Montagelinien. Die vollständige Aufrüstung erfolgte anschließend Schritt für Schritt. Im Praxisbetrieb ergaben sich noch kleinere Optimierungsbedarfe, die bereits im Zuge der Ausrollung realisiert wurden. „An den Montagebändern as­sem­blieren wir in Gruppenarbeit unsere Geräte aus mehreren Komponenten. Cronetwork MES unterstützt uns hier bei der Erfassung und Verarbeitung wichtiger Prozessdaten. Ein gutes Beispiel dafür sind Drehmomentwerte, mit denen ein Messer am Rasenmäher befestigt wird. Einerseits kontrollieren wir schon am Arbeitsplatz die korrekte Assemblierung und andererseits sind wir gegenüber unseren Kunden jederzeit auskunftsfähig, was wichtige Fertigungsparameter betrifft“, beschreibt H. ­Ganster den Mehrwert der Prozessdatenerfassung. Weitere Einsatzmög­lichkeiten daraus und der damit verbundenen Einzelteilrück­verfolgung sind im Laufe der Zeit entstanden. So werden heute beispielsweise bei Akkugeräten Seriennummern von Akku, ­Ladegerät und Maschine miteinander verheiratet. Das ermöglicht Stihl Tirol die volle Transparenz über seine Produkte aus den verschiedensten Blickwinkeln.

Cronetwork Maschinen- und Betriebsdatenerfassung ermöglicht die automatische Mengenzählung inklusive Rückmeldung an SAP. Dadurch erhalten der Vorarbeiter und die Mitarbeiter an der Montagelinie den nötigen Weitblick für verschiedenste ­Optimierungsmaßnahmen. Das „Zwischenlagerwesen“ innerhalb der Fertigung konnte dahingehend verbessert werden, dass die Bestände an den Linien heute möglichst niedrig gehalten werden können, das benötigte Material aber trotzdem jederzeit am richtigen Ort zur Verfügung steht.

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