Die Nachfrage nach hochwertigen, tauschbaren Europaletten ist momentan sehr hoch (pixabay.de/Andreas Lischka CCO Public Domain)

Die Nachfrage nach hochwertigen, tauschbaren Europaletten ist momentan sehr hoch (pixabay.de/Andreas Lischka CCO Public Domain)

Im Juli 1961 führten europäische Eisenbahngesellschaften normierte, tauschbare Holzpaletten in den Maßen 1200x800 mm ein - die Geburtsstunde der Europoolpalette. In den Folgejahren haben diese Paletten den Markt erobert und sind heute weltweit verbreitet - rund 600 Millionen EPAL-Europaletten sind im Umlauf.  Und das völlig zu recht, denn Europaletten haben sich für die Unternehmen bewährt, die ihre Lager und Transportfahrzeuge nun gezielt befüllen und mit ihrem Platzangebot vorausschauend haushalten können. Ein weiterer Grund dafür, dass die Europalette zu einem Erfolgsmodell geworden ist, besteht in ihrer einfachen Herstellung, die sich positiv auf den Preis auswirkt.

Europaletten sparen Platz und Zeit

Eine Stärke von Europaletten besteht darin, dass sie den Unternehmen eine Menge Platz einsparen. Wenn Transportgüter mit ganz unterschiedlichen Verpackungen aus diversen Verpackungsmaschinen versendet werden, können die vorhandenen Ressourcen immer nur in etwa kalkuliert und eingesetzt werden. In vielen Fällen kam es so dazu, dass die Lager nicht in ausreichendem Maße befüllt werden konnten und in den Transportern und Lastern noch Platz für weitere Güter vorhanden gewesen wäre. Beides kostet Betriebe auf lange Sicht viel Geld. Durch die Vereinheitlichung der Verpackungen ist nun immer genau klar, wie viel Platz für bestimmte Liefermengen vorhanden sein muss. Die Betriebe haben so die Möglichkeit, ihre Ressourcen optimal einzusetzen.

Aber auch der Zeitfaktor ist nicht zu unterschätzen. Die einzelnen Lager und Unternehmen haben ihre Arbeitsweisen mittlerweile perfekt auf die Europalette angepasst. Mit geeigneten Staplern und Fahrzeugen ist es möglich, Paletten in großer Zahl innerhalb kürzester Zeit zu transportieren und die Laster in Rekordzeit zu befüllen und zu entladen. Außerdem hat sich im Handel ein Tauschsystem etabliert. Für eine angelieferte, beladene Palette erhalten die Betriebe eine gleichwertige, unbeladene zurück. Sie müssen somit nicht darauf warten, bis die Ware entpackt und entladen wurde, sondern können direkt mit ihrer Arbeit weitermachen.

Lieferverzögerungen und Preisanstiege in 2021

Der Holzmarkt ist derzeit stark in Bewegung. Das ist unter anderem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. 2020 wurde weniger Holz aus Skandinavien und Osteuropa angeliefert und auch Kanada musste seine Holzlieferungen teils erheblich einschränken. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Holz aktuell hoch ist. Sowohl die USA als auch China sind auf hochwertiges Holz angewiesen. Entsprechend knapp ist momentan das Angebot an Kiefern-, Fichten- und Tannenholz.

Die Folge dieser Entwicklung ist, dass sich die Lieferzeiten bei den Europaletten verlängern. Wer auf eine große Zahl von Paletten angewiesen ist, sollte daher rechtzeitig planen. Hierbei profitieren diejenigen Unternehmen, die seit langen Jahren gute Kontakte zu den Herstellern und Anbietern von Europaletten pflegen und zuverlässig mit diesen zusammenarbeiten. Diese können sich bisher auf pünktliche Lieferungen verlassen. Allerdings sind auch sie davon betroffen, dass sich die Holzpreise und damit die Produktionskosten von Paletten erhöhen. Dies schlägt sich schon jetzt auf den Preis nieder. Experten gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung im Verlauf des Jahres noch verstärken wird.

Wann kommt die smarte Europalette?

In den letzten Jahren liefen Pilotprojekte diverser Anbieter, um aus den Europaletten einen interaktiven Datenspeicher zu machen. Die Idee: Über die Paletten sollen verschiedene Kennzahlen wie das Alter, die Temperatur der Ladung und die Herkunft mittels eines Smartphones immer und überall abzurufen sein. Außerdem könnten auf den Paletten zusätzliche Informationen zur Echtheit und zum verwendeten Holz hinterlassen werden, um Missbrauch und die Einfuhr von Schädlingen zu verhindern. Für das Auslesen der Informationen gibt es spezielle Apps, die von den Industrieunternehmen schon heute in Teilen verwendet werden. Das erleichtert einerseits die alltägliche Arbeit und ermöglicht andererseits eine kontinuierliche Kontrolle der Warenströme und Paletten. Diese können somit kaum noch gestohlen oder manipuliert werden.

(hz)

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