Mit dem Wizard zum individuellen Dashboard

Automatisch generiertes Analytics-HMI-Dashboard mit Fabrik-Zustandsübersicht

Automatisch generiertes Analytics-HMI-Dashboard mit Fabrik-Zustandsübersicht (Quelle: Beckhoff Automation)

Dashboard mit eingeschalteter Interactive-Funktion, wodurch Controls am eingeblendeten Grid im Web-Browser verschoben, vergrößert, verkleinert und ein-/ausblendbar werden

Dashboard mit eingeschalteter Interactive-Funktion, wodurch Controls am eingeblendeten Grid im Web-Browser verschoben, vergrößert, verkleinert und ein-/ausblendbar werden (Quelle: Beckhoff Automation)

Anschließend können mit der Twincat Analytics Workbench Wizard-gestützt eine kontinuierliche Datenanalyse und das sogenannte One-Click-Dashboard automatisch generiert werden. Der Name beschreibt dabei die Einfachheit. Das Dashboard lässt sich ohne jeden Programmieraufwand mit eigenen Logos, Header-Farben, Hintergrundbildern und unterschiedlichen Themes sowie mit verschiedenen Sprachen ausstatten. Die Funktionen basieren dabei alle auf den Möglichkeiten, die Twincat HMI bietet. So ist das Nutzermanagement mit in den Generierungsprozess des Dashboards integriert. Beim Endanwender sind somit verschiedene Rollen abbildbar: Maschinenführer, Produktions- und Werksleiter oder Geschäftsführer – jeder erhält die für ihn relevanten Informationen in dem HTML5-basierten Dashboard aufbereitet. Dabei geschieht dies plattformunabhängig, wodurch das Dashboard gleichermaßen an einem Maschinen-Bedienpanel, auf dem Büro-PC oder auf einem mobilen Endgerät genutzt werden kann.

Das für Analytics verwendete Kachel-Design begünstigt das Ziel einer Responsive-Oberfläche. Rohdaten, die beispielsweise Zustände oder Temperaturen an Maschinenteilen darstellen, können genauso im Dashboard angezeigt werden, wie die analysierten Daten, welche unter anderem die produzierte Stückzahl pro Minute oder Qualitätskennzahlen angeben. Für alle Daten lassen sich entsprechende HMI Controls auswählen – ob Tabellen mit farblichen Kennzeichnungen, Einzelkacheln mit Zählwerten, Kuchen- und Balkendiagramme, Trend-Line-Charts mit schneller Bereichsumschaltung oder animierte Kacheln mit Minimum-, Maximum- und Durchschnittsanzeige. Oder auch sehr zugeschnitten für den jeweiligen Anwendungsfall, wie mit dem Sankey-Diagramm, das klassisch im Bereich der Energieflussauswertung verwendet wird. Hier lassen sich beispielsweise die Daten der Leistungsmessklemmen EL34xx verwenden. Neben der Identifikation von Verbrauchern können mit diesen Ethercat-Klemmen auch Bedarfsspitzen ermittelt und Aussagen zum Zustand von elektrischen Bauteilen als weiterer Condition-Monitoring-Aspekt getroffen werden.

Mehr Flexibilität zur Laufzeit

Im Dashboard sind bereits durch den Nutzer zur Laufzeit die Datenquellen umschaltbar. Neben Live-Daten ist es möglich, historisierte Daten anzuzeigen. Allerdings ist es eher selten, dass ein einmalig generiertes Dashboard für jede Nutzerrolle auf Dauer richtig strukturiert ist. Daher bietet das Twincat Analytics Dashboard nun auch sogenannte Interactive-Funktionen. Abhängig vom jeweiligen Nutzer können die Dashboards zur Laufzeit innerhalb des Web-Browsers weiter individualisiert werden. HMI Controls können ein- und ausgeblendet sowie in ihrer Position und Größe verändert werden. Auch der individuell ausgewählte Theme und die Sprache lassen sich für jeden Nutzer abspeichern. In einem weiteren Schritt wird es ein Interactive-Chart geben. Dieses Chart kann einfach zur Laufzeit auf einer beliebigen Dashboard-Seite hinzugefügt und frei mit Daten unterschiedlicher Quellen beschaltet werden. Beispielsweise lassen sich Verbrauchsdaten unterschiedlicher Zeiträume übereinanderlegen. Auch die Darstellungsform im Chart kann der Nutzer anpassen und von Line-Charts auf Bar-Charts oder ähnliche Darstellungen umschalten. Für diese Änderungen ist es somit nicht mehr notwendig, in das Engineering zurückzukehren. Das Dashboard und seine Darstellung von Daten sind noch nicht das Ende der Datenverarbeitung: Mit der ebenfalls neuen Reporting-Funktionalität ist es möglich, automatisiert zeit- oder eventgesteuert Roh- oder verarbeitete Daten in Reports zusammenzufassen. Die Ausleitung erfolgt als PDF-, JSON- oder HTML-Datei. Je nach Anwendungsfall können individuelle Header eingefügt werden, zum Beispiel für Prüfstandsapplikationen die Prüflingsnummer, Prüfvorgangsbeschreibung, Prüfdauer etc. Die Nutzdaten selbst können tabellarisch, in Charts oder in einfachen Lables aufgeführt werden. Die Funktion eignet sich somit auch für das schlichte Festhalten der tagesaktuellen Produktions- und Gebäudedaten. Das händische Ausfüllen von Listen kann vollständig entfallen. Mit der integrierten E-Mail-Funktion lässt sich ein Report auch für die Realisierung eines Benachrichtigungssystems verwenden. Durch solche Funktionen und den beschriebenen, einfachen Workflow wirkt Twincat Analytics als Digitalisierungsbeschleuniger.

Pascal Dresselhaus
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