Systemgedanke auf Soft- und Hardware-Ebene

Access Points

Access Points leiten die Funksignale in der Montage oder Produktion an eine Sensor Bridge weiter. Sie bildet die Schnittstelle zum ERP-System. (Quelle: Steute)

Bei nexy handelt es sich um ein komplettes Ökosystem, das Geschäftsereignisse typischerweise direkt von einer Sensor Bridge an eine vorhandene Backend-Anwendung weiterleitet, wo die Ereignisse verarbeitet werden. Die Basisplattform enthält bereits alle Funktionen für typische Anwendungen in der industriellen Intralogistik, unter anderem für eKanban-Systeme und für fahrerlose Transportsysteme (FTS). Das vereinfacht aus Anwendersicht die Implementierung des Systems sowie die Anpassung vorhandener Materialabrufsysteme an veränderte Anforderungen, ebenso die Integration zusätzlicher Funksensoren in bestehende Funknetzwerke.

Das Device Management der Sensor Bridge bietet vollständige Kontrolle über die nexy-Infrastruktur. Erleichtert wird die Integration durch verschiedene Adapter zum Austausch von Sensorereignissen mit Backend- oder Automatisierungssystemen, darunter SAP (Idoc, RFC), Web-Services (HTTP Notifikation, Rest), Rest API und Modbus/TCP. Außerdem ist die nexy-Sensor-Bridge so offen, dass sie gut an die Architektur moderner PPS und ERP-Systeme andocken kann.

Schneller Return on Invest

Dass sich ein funkgestütztes automatisches Materialabrufsystem in der Praxis bewährt, zeigen inzwischen diverse Praxisbeispiele. Dort sorgen teilweise mehrere tausend Sensoren für Transparenz im Materialfluss. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, das Gesamtsystem auf mehrere kleinere, funktechnisch getrennte Systeme mit maximal 1 500 Funkeinheiten aufzuteilen. So vermeidet man Datenkollisionen im Funkverkehr. Eine Kernfrage bei der Bewertung eines Materialabrufsystems auf nexy-Basis lautet: Ist ein solches System wirtschaftlich? Modellhafte Wirtschaftlichkeitsberechnungen von steute belegen, dass die Antwort „Ja“ lautet. Unter verschiedenen Ausgangsbedingungen ergab sich ein Amortisationszeitraum von wenigen Monaten – auch bei der Nachrüstung vorhandener Montagelinien mit einem nexy-Funknetzwerk. Einer der Gründe für die kurze Amortisationszeit ist die einfache Implementierung der vorkonfigurierten AMS-Applikation.

Der konkrete Nutzen eines funkgestützten Materialabrufsystems, das an das ERP-oder PPS-System andockt, besteht in der höheren Transparenz und besseren Steuerbarkeit des Materialflusses. Die Funksensoren erfassen die Prozesse auch in und an mobilen Einheiten (Regale, FTS, ...) und ermöglichen eine Reaktion in Echtzeit. Die Folge sind eine verbesserte, weil bedarfsgerechte Materialversorgung und eine Reduzierung der Fehlerquote. Und: Ein passgenaues, die Wirklichkeit abbildendes Bestandsmanagement senkt die Kapitalkosten, ohne das Risiko von Engpässen oder Produktionsausfällen zu steigern. Und genau das ist der Hauptvorteil von Kanban-Systemen.

Exaktere Bestandsführung, effizientere Montage

Die Wirtschaftlichkeit einer solchen Lösung kann noch gesteigert werden, wenn das Funksystem weitere Aufgaben übernimmt. Dies können zum Beispiel die Integration von Andon-Systemen oder die automatisierte Materialübergabe an FTS sein. In solchen Fällen stehen dem Anwender noch mehr und aktuellere Informationen zur Verfügung, und er kann den innerbetrieblichen Materialfluss besser steuern. Anders ausgedrückt: Das Warenwirtschaftssystem wird durch ein Funknetzwerk mit eKanban-Applikation unterstützt, und das schafft die Voraussetzung für eine exaktere Bestandsführung und für das Erschließen von Effizienzgewinnen.

Andreas Schenk
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