Das Unternehmen Lapp wird geboren

Ursula Ida und Oskar Lapp bei einer Firmenbesichtigung mit dem früheren Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel (Quelle: Lapp)

Ursula Ida und Oskar Lapp bei einer Firmenbesichtigung mit dem früheren Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel (Quelle: Lapp)

1959 gründete das Ehepaar Lapp sein Unternehmen mithilfe eines Bankkredits in Höhe von 50.000 Mark. Weil Oskar Lapp noch bei Harting angestellt war, ließ sich Ursula Ida Lapp als Unternehmensgründerin ins Handelsregister eintragen. Der Name des Unternehmens wurde am Küchentisch kreiert: U.I. Lapp KG - U.I. steht für Ursula Ida. Wie heute bei so manchem Start-up wurden auch bei den Lapps die Geschäfte anfangs von der Garage des Wohnhauses in Stuttgart-Vaihingen aus getätigt. Oskar Lapp übernahm den Außendienst, Ursula Ida Lapp kümmerte sich zu Hause um die Buchhaltung, die Bestellungen und die Logistik, außerdem um die noch kleinen Kinder.  

Mit Ölflex setzte Oskar Lapp Qualitätsstandards, die in der Kabelproduktion bis heute weltweit gültig sind. Er bot sogar fertig produzierte Kabelstränge mit bis zu 130 farbigen Adern an. Die Nachfrage war enorm. Lapp war zudem einer der ersten Anbieter, die auch die Länge der Kabelstränge dem Kundenwunsch entsprechend anboten und zuschnitten. Ölflex  war das richtige Produkt zur richtigen Zeit und es fand reißenden Absatz. Später kamen die Marken Unitronic Datenübertragungssysteme, Hitronic Lichtwellenleiter, Skintop Kabelverschraubungen, Silvyn Kabelschutz- und Führungssysteme, Epic Industriesteckverbinder, Etherline Datenübertragungssysteme für Ethernet-Technologie sowie Fleximark Kennzeichnungssysteme hinzu.  

Bereits 1963 wurde die erste eigene Fabrik eröffnet, um die Ölflex Leitungen selbst zu fertigen. 1965 wurde der Firmensitz vom Wohnhaus der Familie in Stuttgart-Vaihingen in die Schulze-Delitzsch-Straße verlegt, wo er sich auch heute noch befindet. Geprägt von schmerzlichen Erfahrungen in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft war es Oskar Lapp besonders wichtig, internationale Geschäftsbeziehungen und Freundschaften im Westen aufzubauen. Erste Vertriebspartner fand er bereits 1960 in der Schweiz und in Israel. Die erste Auslandsniederlassung gründete Oskar Lapp 1976 in den USA, die für ihn den sicheren Gegenpol zu den Sowjets in Zeiten des Kalten Krieges darstellten.  

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