Portrait von Turck-Geschäftsführer Christian Wolf

„Nachdem Turck die letzten beiden Jahre jeweils mit einem hervorragenden zweistelligen Wachstum abschließen konnte, werden wir unsere gesteckten Ziele für 2019 nicht ganz erreichen können“, sagte Turck-Geschäftsführer Christian Wolf anlässlich der Jahrespressekonferenz in Mülheim an der Ruhr. (Quelle: VDE VERLAG)

Wesentlicher Grund für das Ergebnis nahezu auf Vorjahresniveau ist laut C. Wolf, dass der Automatisierungsspezialist inzwischen sowohl global als auch in den Branchen so breit aufgestellt ist „Je stärker ein Land und ein Unternehmen von der Automobilindustrie abhängt, desto schlechter steht es aktuell wirtschaftlich da.“ Da Turck immerhin 30 % seines Umsatzes in der Automobilindustrie erwirtschaftet, kommt der Rückgang nicht von ungefähr. Durch die positiven Geschäftszahlen in den Branchen Verpackung, Pharma & Food, mobile Maschinen sowie vor allem Logistik, konnte der Mülheimer Lösungsanbieter für feldorientierte Automatisierungstechnik die Verluste in Grenzen halten.

Die Unternehmensstrategie 2020+ soll weiter fortgesetzt werden. Wesentliche Schritte sind dabei eine stärkere Digitalisierung sowie der Ausbau der Bereiche Software, Engineering und Dienstleistungen. „Durch Industrie 4.0 sind wir getrieben unser Geschäftsmodell zu verändern“, so C. Wolf „Wesentliche Faktoren sind dabei der Aufbau von IT- und Software-know-how als Schlüsselressource und eine bessere Wertschöpfung durch Smarter Daten aber auch eine stärkere Vernetzung mit Partnern, intensivere Kundenbeziehungen sowie flexiblere Mitarbeiter.“ Dabei sieht man sich gut aufgestellt, sodass Turck trotz der kritischen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2020 mit einem Umsatzwachstum von 5 % plant.

Ausweitung der globalen Produktion

Zudem ist Turck dabei seinen globalen Produktions-Footprint zu optimieren. Mit dem neuen Standort in Lublin/Polen mit 5670 m² Produktions- und Logistikfläche wird das Unternehmen ab 2020 den europäischen Markt vor allem für Anschlusstechnik- und Sensorlösungen direkt bedienen, die bislang in China oder in den USA hergestellt wurden. Außerdem soll mit der Erweiterung der Produktion im chinesischen Tianjin die Wettbewerbsfähigkeit in Asien gesteigert werden, unter anderem mit einer SMT-Fertigung für Sensoren. „In 3 bis 5 Jahren werden wir dort auch feldbus- und Interfacetechnik für den asiatischen Markt produzieren“, ergänzte C. Wolf, der zugleich einen weiteren Schritt auf Turcks Weg zur „Digital Automation Company“ bekannt gab: Mit einer Minderheitsbeteilung am Duisburger Radarspezialisten Asinco hat das Unternehmen erneut in Software-Know-how investiert, nachdem bereits 2017 der RFID-Turnkey-Lösungspartner Vilant Systems übernommen und im Folgejahr der Technology Buy-out der Cloud-Software vom IoT-Spezialisten Beck IPC umgesetzt wurde.

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