Äußerer Blitzschutz

Abbild Grafik 2

Bild 2: Grafik 2 (Quelle: Phoenix)

Beim Bau von PV-Anlagen muss darauf geachtet werden, dass die PV-Module und ihre Tragekonstruktionen nicht direkt von Blitzen getroffen werden können. Schutz davor bietet ein geeignetes äußeres Blitzschutzsystem (Bild 1).
PV-Anlagen stehen häufig auf öffentlich genutzten Gebäuden und unterliegen damit den Bauvorschriften der Bundesländer. Darin wird äußerer Blitzschutz für Hoch- und Krankenhäuser, Schulen, Verkaufs- und Versammlungsstätten gefordert. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft fordert äußeren Blitzschutz auch für PV-Anlagen mit mehr als 10 kW (VdS 2010) .
Bei der Anordnung von PV-Modulen muss darauf geachtet werden, dass der nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) erforderliche Trennungsabstand „S“ zum äußeren Blitzschutz eingehalten wird. Dadurch wird sichergestellt, dass es bei einem Blitzeinschlag in den äußeren Blitzschutz nicht zu einem Lichtbogenüberschlag zur PV-Anlage kommt.
In der Praxis gibt es immer wieder Anwendungsfälle, in denen die Trennungsabstände nicht eingehalten werden, zum Beispiel bei der Installation von PV-Modulen in unmittelbarer räumlicher Nähe zum äußeren Blitzschutz oder auf einem Blechdach. Dabei müssen die Tragegestelle der PV-Module direkt mit dem äußeren Blitzschutz verbunden werden, wodurch sich das Gefährdungspotential für die PV-Anlage erhöht.

Überspannungsschutz für die PV-Komponenten

Ein innerer Blitzschutz (Überspannungsschutz) sollte nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) installiert werden, wenn eine bauliche Anlage ein äußeres Blitzschutzsystem hat und eine elektrische Anlage vorhanden ist. Eine PV-Anlage muss deshalb mit Überspannungsschutz ausgerüstet sein, wenn ein äußeres Blitzschutzsystem vorhanden ist.
Die Geräte ermöglichen einen Schutz vor Überspannungen bei Blitzeinschlägen in das der PV-Anlage zugeordnete äußere Blitzschutzsystem, bei Blitzeinschlägen in der näheren Umgebung und aus dem Stromversorgungssystem.
Für einen wirkungsvollen Schutz müssen Überspannungsschutzgeräte auf der Gleich- und Wechselspannungsseite in unmittelbarer Nähe des Wechselrichters angeordnet werden (Bild 2).
Je länger die Leitung zwischen den PV-Modulen und dem Wechselrichter ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Überspannungen kapazitiv oder induktiv in die Leitungen eingekoppelt werden. Ist der Abstand zwischen PV-Modulen und Wechselrichter größer als 10 m, sollten auch in unmittelbarer Nähe der PV-Module Überspannungsschutzgeräte installiert werden.

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