Er ist gold und blau und hört auf den Namen RSP21 Sapphire: Der Rennwagen der Rennschmiede Pforzheim. (Quelle: Stöber Antriebstechnik GmbH + Co. KG)

Er ist gold und blau und hört auf den Namen RSP21 Sapphire: Der Rennwagen der Rennschmiede Pforzheim. (Quelle: Stöber Antriebstechnik GmbH + Co. KG)

Der Rennwagen der Rennschmiede Pforzheim ist in den Farben Gold und Blau gehalten und hört auf den Namen RSP21 Sapphire. RSP steht für Rennschmiede Pforzheim, eine Initiative der Hochschule Pforzheim, die jedes Jahr mit einem selbstentwickelten Rennwagen an der Formula Student teilnimmt. Viele Jahre konnte das Team auf den großen Rennstrecken dieser Welt mit ihren mit Verbrennungsmotor ausgestatteten Boliden Erfolge feiern. 2019 wechselte das Rennteam in die anspruchsvollere FSE entwickelte schon für das vergangene Jahr ein rein elektrisch angetriebenes Race-Car, für die Pforzheimer eine technische Herausforderung. Und dann kam auch noch die Corona-Pandemie. Die Studierenden mussten ihre Arbeit unterbrechen, der Wettbewerb wurde gestoppt. Das wird in diesem Jahr wohl nicht passieren. Doch das Virus erschwerte es dem Team, den eng gesteckten Zeitplan bis zur Präsentation Ende April einzuhalten – Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren machten Treffen schwierig. Doch sie haben es geschafft. Und das vor allem auch durch Unterstützung von Sponsoren und Partnern wie Stöber aus Pforzheim.

„Wir haben nicht nur erstklassige Antriebskomponenten geliefert, unsere Ingenieure greifen dem Team zudem mit sehr viel Know-how unter die Arme“, sagt Dr. Florian Dreher, der die Studierenden seitens STÖBER in Sachen Getriebemotoren betreut. Fahrzeuge stattet der Spezialist mit seinen Lösungen in der Regel nicht aus. „Deswegen modifizierten wir zusammen mit den Kollegen aus den jeweiligen Entwicklungsbereichen die Motoren und die Antriebsregler ein bisschen“, ergänzt Stephan Scholze, Leiter des Management Centers Elektronik bei Stöber. Um einen wettbewerbsfähigen Boliden zu bauen, waren zum Beispiel maximale Drehzahlen von etwa 10.000 Umdrehungen in der Minute gefragt sowie Motorleistungen von je 20 Kilowatt. Der Antriebsspezialist entwickelte dafür zwei hochdrehende Synchron-Servomotoren für die Hinterachse. „Wir haben dazu die Polpaarzahlen auf die geforderte Drehzahl angepasst“, beschreibt Dr. Dreher. Zum Lieferprogramm gehörten auch zwei kompakte Planetengetriebe aus dem Stöber Programm mit Übersetzung i=7 sowie zwei leistungsstarke Antriebsregler der Baureihe SI6. „Die Regler mussten wir in ihrer Größe etwas kleiner gestalten, damit sie in die windschnittig geformte Karosserie passen“, sagt Stephan Scholze. Um ihre Ansteuerung kümmerten sich die Studierenden, was keine leichte Aufgabe war.

„Wir haben die Antriebsregler zudem mobil gemacht“, berichtet S. Scholze. Denn eigentlich befinden sich diese Komponenten bei den Stöber Kunden im Schaltschrank, im Rennwagen müssen sie dagegen in ein Gehäuse, das sie vor Schmutz und Nässe schützt. Wichtig ist eine hocheffiziente Kühlung der Getriebemotoren, damit es zu keiner Überhitzung kommen kann. Die Studierenden entwickelten eine auf das Fahrzeug angepasste Lösung, die Motoren und Antriebsregler in einem Wasserkreislauf kühlt. Metallschäume in den Kühlplatten führen die Wärme noch besser ab. Im Prüffeld bei Stöber fanden und finden dazu umfangreiche Tests statt, aber auch etwa zur Beschleunigung des Fahrzeugs oder hinsichtlich des Strecken- und Fahrprofils am Hockenheimring.

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