Detaillierte Analysedaten

IO-Link-Encoder

Bild 02: Positionierung und Überwachung einer Drehachse mit einem IO-Link-Encoder (Quelle: Pepperl+Fuchs)

Auszug aus dem IO-Link-Portfolio

Bild 03: Auszug aus dem IO-Link-Portfolio von Pepperl+Fuchs (Quelle: Pepperl+Fuchs)

Der Sensor gibt aber nicht nur präzise Positionswerte aus, sondern misst zugleich die Umgebungstemperatur. Der Temperaturwert wird den eingestellten Parametern entsprechend zyklisch übertragen und ermöglicht eine permanente Messwertkontrolle. Er dient als Zusatzinformation, aus der sich Rückschlüsse auf den Zustand der Maschine ziehen lassen. Konfigurierbare Status-Bits, auch Signal-Flags genannt, unterstützen die Erkennung kritischer Maschinenzustände anhand definierter Positions- und Temperaturbereiche. Weitere Produktvarianten des Absolutwertdrehgebers, die kurz vor der Markteinführung stehen, messen außerdem die Schwingung von Anlagenkomponenten. Diese Größe kann zum Beispiel bei Förderbändern Auskunft über die Gurtzentrierung oder über den Zustand von Lagern oder Walzen geben und damit Verschleißteile direkt überwachen. Zusammen mit den Messwerten der Rotationsgeschwindigkeit, der Beschleunigung, der mechanischen Wellenbelastung und der Schockerkennung ergibt sich ein granulares Bild von Zustand und Funktion der Maschine, ohne dass sich die Prozessdatenstruktur verändert. Die vorausschauende Wartung kann sich am konkreten Bedarf orientieren, was zugleich den gesamten Instandhaltungsaufwand reduziert und ungeplantem Stillstand vorbeugt.

Die IO-Link-Schnittstelle erlaubt dem Drehgeber, sämtliche Statusinformationen bereits mit den zyklischen Prozessdaten zu übermitteln und parallel zur Steuerung zur Verfügung zu stellen. Für den ersten Schritt der Weiterverarbeitung sorgen IO-Link-Master, die für Standardprotokolle ausgelegt sind. Pepperl+Fuchs hat zudem einen IO-Link-Master mit OPC-UA-Kommunikation im Portfolio. Auf der Netzwerkseite gewährleistet der Master die Anbindung an Profinet oder Ethernet/IP (jeweils inklusive Modbus TCP).

Parametrierung und Wartung

Die Drehgeber der Baureihen „ENA**TL-IO-Link“ sind vielfältig parametrierbar. Dadurch lässt sich derselbe Gerätetyp in unterschiedlichen Anwendungen einsetzen, was die Lagerhaltung von Ersatzgeräten minimiert. Auf Wunsch werden die Drehgeber auch bei geringen Stückzahlen ab Werk vorkonfiguriert und bereits mit individuellen anwendungsspezifischen Geräteeinstellungen ausgeliefert.

Zudem stehen die Identifikationsdaten des Sensors auch im IOLink-Master zur Verfügung, was den Gerätetausch vereinfacht: Beim Einbau des Ersatzgeräts überträgt die Data-Storage-Funktion des IOLink-Masters alle definierten Parameter automatisch. Zudem gibt es eine Reset-Funktion, um zum Beispiel einen anwendungsspezifischen Auslieferungszustand der Parameter-Settings wiederherzustellen. Der unvermeidliche Stillstand, etwa bei einer geplanten Wartung oder einer Reparatur, wird so verkürzt. Hier hilft auch die Lokalisierungsfunktion – dieser Pepperl+Fuchs-Standard ist in allen IO-Link-Geräten (Bild 3) einheitlich implementiert. Mit ihm werden die Signal-LED per Kommando in einen blinkenden Zustand versetzt, damit der Techniker die Sensoren in der Anlage leicht erkennt.

Fazit

Absolutwertdrehgeber mit IO-Link-Schnittstelle von Pepperl+Fuchs ermöglichen den Einstieg in Condition Monitoring und Predictive Maintenance mit geringem Aufwand. Die zukunftssichere IO-Link-Plattform erlaubt zugleich die Implementierung in Anwendungen im Sinne von Industrie 4.0 und IIoT. Neben der präzisen und zuverlässigen Messung der Drehbewegung bieten die Geräte Zusatzfunktionen, mit denen der Maschinenzustand detailliert analysiert und die nötige Wartung punktgenau geplant werden können. Die Investition amortisiert sich durch reduzierte Stillstandzeiten und eine hohe Anlagenverfügbarkeit schnell. Die optimale Anpassung an die Applikation sowie kundenspezifische Konfiguration können ab Werk bereits bei geringen Stückzahlen realisiert werden.

Literatur

  1. Pepperl+Fuchs SE, Mannheim.
Christian Güntert ist als Leiter Produktmanagement Drehgeber bei der Pepperl+Fuchs SE in Mannheim tätig.
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