Interview mit Udo Richter und Vito Karafiat

Was gehört denn noch alles zu Ihrem Produktportfolio?

U. Richter: Dazu gehören mit Premium HMI und Uniqo zwei Visualisierungs-Software-Lösungen basierend auf Windows beziehungsweise Linux zu unserem Programm. Dazu kommt eine Router-Familie, verschiedene IIoT-Gateways, Remote-IO sowie unsere eigene Fernwartungslösung Ubiquity.

Sie können also nicht nur Produkte, sondern auch umfassende Automatisierungslösungen anbieten?

V. Karafiat: Wir orientieren uns an den Bedürfnissen unserer Kunden und diese sind sehr unterschiedlich. Manche Kunden nutzen allein die Hardware, manche wollen auch die Software-Funktionalität, wieder andere legen Wert auf das komplette Steuerungs- und Visualisierungspaket. Jeder bekommt von uns das, was er möchte. In D-A-CH liegt unser Fokus ganz klar auf unseren Lösungen aus performanter Hardware in Verbindung mit den Software-Applikationen und der damit einhergehenden Steuerungs- und/oder Visualisierungsfunktionalität. Letztendlich entscheidet jedoch der Kunde. Die Leistungsfähigkeit von Asem in Verbindung mit unserer Flexibilität macht beide Ansätze möglich.

Es gibt viele Fernwartungslösungen am Markt. Was macht Ubiquity so besonders?

U. Richter: Der Erfolg unserer Fernwartungslösung ist nicht zuletzt in der Einfachheit begründet. Ubiquity ist „easy-to-use“ und bietet dennoch vielfältige Funktionalität. Des Weiteren kann die Software auch auf beliebigen Plattformen laufen. Auch das Betriebssystem – Windows oder Linux – kann frei gewählt werden. Diese Unabhängigkeit wird am Markt gut angenommen. Mit der nächsten Generation – Ubiquity X –, die sich bereits im Roll-out befindet, ergänzen wir weitere Funktionalitäten, wie Augmented Reality, die Verwendung von Smartphones oder Kameras und Voice over IP, welches im Laufe des Jahres implementiert wird.

V. Karafiat: Die unkomplizierte und sichere Lösung für die Fernwartung kann ohne spezielle IT-Kenntnisse installiert, verwaltet und genutzt werden. Die klar strukturierte und übersichtliche Benutzeroberfläche vereinfacht die Bedienung, den Betrieb sowie den Zugriff auf angeschlossene Systeme, wie SPS oder Umrichter. Darüber hinaus zeichnet sich Ubiquity durch seine Vielzahl von Möglichkeiten zur Fernwartung, den Fernzugriff sowie die Ferndiagnose aus. Dazu können beliebige Schnittstellen verwendet werden. Die Flexibilität hinsichtlich des Einsatzes – ob als einfache Software oder als komplexe Fernzugriffs-Lösung – ist ein weiterer Vorteil.

Für Visualisierungen haben Sie mit Uniqo HMI eine eigene Softwareplattform entwickelt. Noch eine Visiualisierungsplattform? Es gibt doch schon so viele.

U. Richter: Zur Entwicklung von Uniqo haben uns – Maschinenbauer inspiriert, die eine HMI-Software forderten, die einerseits auf dem Standard OPC UA mit entsprechender Interoperabilität aufbaut, andererseits aber auch als Smart-Factory-Lösung im Rahmen eines Industrie-4.0-Konzepts verwendet werden kann. Uniqo ist also viel mehr als eine Visualisierungsplattform. Sie kann beispielsweise auch zur Datensammlung mit IIoT-Gateways, zur M2MKommunikation, zum Informationsaustausch mit MES/ ERP-Betriebsmanagementsystemen und zur Anbindung an Clouddienste eingesetzt werden. So können Anwender eigene C#-Codes implementieren, um die Daten individuell zu verwalten und zu analysieren. Dabei müssen sie sich nicht mit Schnittstellen- oder Programmierungsfragen beschäftigen, sondern können sofort einen Nutzen aus den Daten generieren.

V. Karafiat: Wichtig ist auch, dass unsere Plattform völlig offen für Systeme anderer Hersteller ist. Unabhängig von Soft- oder Hardware können diese Anwendungen sowohl auf ARM- und x86er-Architekturen als auch auf Linux- und Windows- Betriebssystemen genutzt werden. Konform zu OPC UA kann Uniqo HMI mit nahezu jedem Automatisierungsgerät kommunizieren. Dank der Integration modernster Methoden, Technologien und objektorientierter Programmierung wird der Entwicklungsaufwand erheblich reduziert.