Interview mit Udo Richter und Vito Karafiat

Bieten Sie dem Anwender auch Unterstützung hinsichtlich der Programmierung an?

V. Karafiat: In manchen Fällen ja. Generell wollen wir aber unsere Kunden befähigen, diese Arbeit selbst zu erledigen. Dazu bieten wir entsprechende Schulungen und Seminare an. Zudem achten wir schon in der Entwicklung darauf, dass unsere Produkte einfach zu bedienen, zu parametrieren und zu programmieren sind. U. Richter: Um den Kunden dabei zu helfen, unsere Softwarelösungen genau an ihre Maschinen anzupassen, planen wir den Aufbau eines Netzwerks von Systemintegratoren.

Asem ist zwar in Italien Marktführer bei IPC, aber in D-A-CH noch relativ unbekannt. Wie wollen Sie das ändern?

U. Richter: Einerseits durch interne Maßnahmen, wie die Stärkung unserer Vertriebsmannschaft, andererseits auch durch verstärkte Präsenz in den entsprechenden Fachmedien, Portalen und Kanälen. In Deutschland haben wir dazu schon die ersten Schritte unternommen. Der nächste ist die Gründung eigenes eigenen Headquarter-Büros für die D-A-CH-Region mit Sitz in Deutschland, wo wir dann auch Schulungen und weiterer Kundensupport anbieten können.

Was bedeutet die Übernahme durch Rockwell für Sie sowie für Ihre Kunden?

U. Richter: Vor der Übernahme waren wir einer von vielen kleinen Anbietern, der sich mit den größeren am Markt messen musste. Rockwell hingegen konnte mit uns und unserem Portfolio eine Lücke in seinem Programm hinsichtlich IPC und HMI sowie Fernzugriffslösungen schließen. Bisher wurden die IPC unter der Marke überwiegend „gebrandlabelt“, jetzt sind es hochwertige, individualisierbare PC-Lösungen von Asem. Mittelfristig wollen wir so ein „center of excellence“ innerhalb der Rockwell-Gruppe speziell für HMI und IPC werden. Für unsere Kunden bedeutet die Übernahme u. a. auch, dass ihnen ein breiter aufgestellter internationaler Support zur Verfügung steht – auch in Ländern, in denen wir bisher kaum aktiv waren.

Gibt es – neben Ubiquity X – auch weitere produkttechnische Neuheiten?

U. Richter: Ja. Wir werden ein eigenes IO-System entwickeln und unseren IoT-Business stärken. Auch einige neue Hardware-Produkte werden wir in diesem Jahr auf den Markt bringen. Beispielsweise arbeiten wir aktuell an einem IPC mit einer 65-W-CPU, der komplett ohne Kühlung auskommt. Wir hoffen, unsere neuen Produkte dann auf der SPS im November in Nürnberg vorstellen zu können.

V. Karafiat: Des Weiteren rüsten wir sukzessive unsere Geräte mit den aktuellsten Prozessoren aus, um stets beste Leistungsfähigkeit zu bieten. Beispielsweise basieren die lüfterlosen IPC der BM3600-Familie auf der 7. Generation der Core-i3-, i5-, i7-Prozessoren der Intel-Kaby-Lake-HPlattform. Zudem sind wir ständig dabei, unser Produktprogramm zu erweitern. Nicht umsonst sind mehr als 30 % unserer Mitarbeiter in der Entwicklung tätig.

Denken Sie auch darüber nach, das Produktportfolio weiter auszubauen, um sich ggf. noch breiter aufzustellen? Gerade bei den Routern und Gateways gibt es ja noch Möglichkeiten.

U. Richter: Sicher sind IPC und HMI unser Kerngeschäft. Speziell im Segment IIoT sowie Fernwartung und Fernzugriff sehen wir Entwicklungsmöglichkeiten, um dem Kunden hier komplette Lösungen bieten zu können und uns so zu profilieren. Daher werden wir unsere Entwicklung in diesen Segmenten fokussieren und dem Kunden sowohl Lösungen, die sein etabliertes System erweitern, als auch komplette Systemlösungen anbieten.

V. Karafiat: Besonders beschäftigen wir uns damit, dass der Kunde eigene Softwarelösungen in unsere Plattform integrieren kann. Außerdem wollen wir unser Programm um IO erweitern, sodass der Kunde alle benötigten Produkte und Geräte aus einer Hand erhält. (no)

Literatur

1. Asem, Artegna/Italien www.asem.it/de