Blick in die Fabrik mit 5G

5G wird ein zentraler Baustein des Bosch-Konzepts von der Fabrik der Zukunft. Nur noch Boden, Wände und Decke sind statisch und fest. Alles andere ist flexibel, mobil und ordnet sich immer wieder neu (Quelle: Bosch)

Mit 5G wurde erstmals ein Kommunikationsstandard entwickelt, der nicht nur die Vernetzung von Menschen adressiert, sondern auch das Internet der Dinge. Als Merkmale von 5G zählt Bosch wie folgt auf: Der neue Standard ist bis zu 20-mal schneller als 4G, überträgt Daten mit einer Latenz von einer Millisekunde nahezu verzögerungsfrei und sorgt mit einer Zuverlässigkeit von bis zu 99,9999 % dafür, dass der „digitale Versand“ beim Empfänger so sicher ankommt wie über ein Kabel.

„5G ist eine Revolution und ein wichtiger Baustein für die Fabrik der Zukunft," sagt Bosch-Geschäftsführer Rolf Najork, zuständig für die Industrietechnik. Ingenieure und Konstrukteure stünden jetzt vor der Herausforderung, 5G in ihre Maschinen und Produkte zu integrieren. Bosch präsentierte nun seine Lösung: Die Hardware der neuen Automatisierungsplattform lässt sich mit einem 5G-Modul ausstatten. Betriebssystem und Software von "ctrlX Automation" sind von Beginn an 5G-kompatibel und unterstützen eine schnelle Inbetriebnahme. Auch Maschinen im Bestand sind nach Unternehmensangaben über Retrofit-Lösungen mit der neuen Technik nachrüstbar. 2020 soll die neue Automatisierungsplattform von Bosch Rexroth auf den Markt kommen.

5G - Wettbewerbsfaktor der vernetzten Industrie

"Bis zu 70 Mrd. Geräte sollen 2025 weltweit vernetzt sein, schätzen Experten. Viele davon in der Industrie. 5G wird zum Wettbewerbsfaktor. Dank des neuen Kommunikationsstandards lassen sich Anwendungen, die eine hochleistungsfähige und äußerst zuverlässige Funkverbindung erfordern, sicher und effizient in die Produktionshallen integrieren. Dazu zählt mobile Robotik, der Einsatz autonomer Transportfahrzeuge sowie das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine", teilt Bosch mit. Mithilfe von Augmented-Reality-Brillen sollen Mitarbeiter beispielsweise Zusatzinformationen eingeblendet bekommen und so Maschinen optimal überwachen und warten können. "Um die Aufgaben in der virtuellen mit jenen in der realen Welt zu kombinieren, bedarf es Datenfluss in Echtzeit. Das verspricht 5G", heißt es in einer Pressemeldung. „Die neue Form der Kommunikation stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten. 5G wird der erste industriefähige Funkstandard", sagt R. Najork konkret.

Bosch sieht sich in Führungsrolle bei Industrie 4.0 und 5G

Bosch will die Fabrik der Zukunft entwickeln und setzt dafür auf Industrie 4.0. Produkte werden zunächst in Bosch-Werken getestet und validiert, bevor sie auf dem Markt verfügbar sind. Diesen Ansatz verfolgt das Unternehmen auch bei 5G. Auf der Hannover Messe wurde mit ActiveShuttle ein 5G-fähiges autonomes Transportsystem vorgestellt. Für die Weiterentwicklung der Fabriken beantragte Bosch 5G-Lizenzen bei der Bundesnetzagentur, die den Aufbau von lokalen Campus-Netzen ermöglichen. Darüber hinaus hat Bosch den Vorsitz in der globalen Initiative 5G-Acia übernommen mit dem Ziel, den neuen Kommunikationsstandard von Beginn an industriefähig zu gestalten.

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