Portrait von Markus Sandhöfner, Geschäftsführer der B&R Industrie-Elektronik GmbH

Markus Sandhöfner: „Unser Vision-System und unser flexibles Transportsystems Acopostrak haben das Potenzial echter Game Changer“ (Quelle: B&R)

Vor gut eineinhalb Jahren hat B&R angekündigt, das Thema industrielle Bildverarbeitung (IBV) in sein Automatisierungsportfolio zu integrieren. Für Herbst ist nun der Anlauf der Kamera-Serienproduktion geplant. „Erste Produkte für Pilotprojekte sind natürlich bereits verfügbar. Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz und tun alles dafür, um alle Anfragen bedienen zu können, die uns seit der Ankündigung und Präsentation unseres Vision-Systems auf Messen erreicht haben“, sagt Markus Sandhöfner. Als Motivation von B&R in den sehr spezifischen und recht ­besetzten IBV-Markt einzusteigen, nennt er: „Die Integration der Bildverarbeitung in die Automatisierungstechnik ist ein wichtiger Enabler im Zusammenhang mit der individuellen Massenproduk­tion.“ Zum besseren Verständnis zieht er beispielhaft das eigene Track-System heran: „Mit unserem ­Acopostrak ermöglichen wir es, Losgröße 1 mit der Geschwindigkeit, wie wir sie von der Massenproduktion her kennen, zu fertigen. Hier treffen also zwei Aspekte aufeinander: eine große Produktvarianz und hohe Produktionsgeschwindigkeiten.“ Nach seiner Erkenntnis sind die bislang am Markt angebotenen Vision-Systeme vor allem im Hinblick auf eine einfache und sehr schnelle Umstellung von einem Produkt auf das andere weniger gut geeignet. Außerdem würden die IBV-Hersteller in der Regel entweder Kamerasysteme oder Beleuchtungstechnik anbieten, selten allerdings beides in Kombination. Er verdeutlicht: „Nehmen wir ein Track-System, das 150.000 zum Teil unterschiedliche Produkte pro Stunde fertigt und ­diese mit Geschwindigkeiten von 2,5 m/s transportiert. An die Bildverarbeitung resultiert daraus der Anspruch, dass sie ­unterschiedliche Farben, Teile, Codes usw. verarbeiten muss, ohne dass sie dazu bei jedem wechselnden Produkt umgestellt oder die Beleuchtung angepasst werden muss. Diese ­Anforderungen decken wir in optimaler Weise mit unserem Inte­grated-Vision-Ansatz ab. So sind damit mehr als 30 Aufnahmen und Auswertungen pro Sekunde ausführbar – und das bei Zykluszeiten von unter 30 ms.“

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