Rundes Hardwareportfolio

Abbildung des Portfolio von Weidmüller

Bild 2: Das Automatisierungs- und Digitalisierungsportfolio von Weidmüller (Quelle: Weidmüller)

Wesentliche Wachstumsimpulse im Bereich der Automatisierung gingen bei Weidmüller im letzten Jahr vom IO-Geschäft aus. „Seit knapp zwei Jahren ist unser IO-Portfolio rund, sodass wir unsere Kunden optimal hinsichtlich ihrer Anforderungen bis hin zu Spezialanwendungen bedienen können. Diese Positionierung wird unser Wachstum auch in den nächsten Jahren weiter treiben“, so Dr. T. Berger „Unser U-Remote-System umfasst Standard- und Safety-IO-Module sowie Feldbuskoppler für alle etablierten Bussysteme. Und auch Spezialentwicklungen, wie Module mit Messtechnikfunktion, haben wir auf Kundenwunsch umgesetzt“, konkretisiert M. Matthesius. Er verweist außerdem auf die Komplettierung des Portfolios in Richtung Steuerungstechnik mit web- oder Codesys-basierter Engineering-Plattform. Aktuell wird als Kopfsteuerung die U-Control 2000 angeboten, „deren Performance dank inte­griertem Dual-Core-ARM-9-Prozessor unsere derzeit anvisierten Zielapplikationen gut abdeckt“, erklärt der Divisionsleiter. Ein weiterer Ausbau des Steuerungsportfolios sei nach wie vor angedacht, hänge allerdings davon ab, wie der Markt dieses für Weidmüller noch recht neue Thema annimmt. „Mit unserem aktuellen Hardwareangebot an IO-Modulen, Steuerungs- und Visualisierungstechnik sehen wir uns sehr gut aufgestellt. Nun ist es ­unsere vornehmliche Aufgabe, dieses noch stärker an den Kunden heranzuführen und damit weitere Wachstumspotenziale auszuschöpfen“, sagt M. Matthesius.

Ausbau des Softwareportfolios

Während sich die Detmolder im Hardwarebereich aktuell optimal positioniert sehen, liegt der Fokus beim Ausbau des Angebots im Softwarebereich. „Aus unserer Sicht ist es wichtig, die klassischen Automatisierungskomponenten um Software­lösungen zu ergänzen, die die Schnittstelle zum IoT-Portfolio ­bilden. Dabei ist es unser vornehmliches Ziel, die Integration von Automatisierung und Digitalisierung weiter voranzutreiben“, informiert Dr. T. Berger. Er erklärt, dass in der Fertigung heute immer noch zwei Architekturen – Hardware und Software – das Bild prägen. Diese Struktur würde jedoch weiter aufgelöst und beide Ansätze integriert. „Im klassischen Automatisierungsumfeld treffen wir auf ein etabliertes Umfeld. Was das Thema Digitalisierung und damit die Software anbelangt, formiert sich der Markt hier gerade neu. Und genau dort sehen wir optimale Ansätze, uns differenziert zu positionieren“, verdeutlicht er weiter. Er stellt heraus, dass mit dem Thema Digitalisierung eine neue Komplexität auf den Kunden zukomme. Und hier wolle man von Weidmüller-Seite kompetenter Beratungspartner sein. „Das fängt beim Mitarbeiter an, der heute nach IEC 61131-3 programmiert. Er kann noch lange nicht in Hochsprachen programmieren, eine Cloudanbindung realisieren oder dafür sorgen, dass die Daten im richtigen Format am richtigen Ort vorliegen. An dieser Stelle müssen wir die beiden Welten zusammenbringen. Und ich denke, hier haben wir gute Karten, weil wir nicht über ein seit 15 oder 20 Jahren gewachsenes Portfolio verfügen, bei dem wir auf Abwärtskompatibi­lität achten müssen. Dort können wir uns technologisch freier bewegen“, so Dr. T. Berger.

Wie dies in der praktischen Umsetzung aussieht, führt M. Matthesius an einem Beispiel aus: „Wir verwenden unsere Hardwareplattform, also Steuerung und Feldbuskoppler, und realisieren daraus einen IoT-Controller bzw. ein IoT-Gateway. Auf Basis unserer Webarchitektur lassen sich gewünschte ­IoT-Funktionalitäten per Softwarebausteinen ergänzen. ­Aufgrund des Open-Source-Ansatz profitiert der Kunde von ­einer offenen und zukunftsorientierten Lösung.“ In diesem ­Zusammenhang verweist er auf die Node-Red-Implementierung, über die der Kunde Daten sammeln, vorverarbeiten und gegebenenfalls in einer Datenbank ablegen kann. Da Node-Red im Automatisierungsumfeld noch recht jung ist und das grafische Entwicklungswerkzeug nicht von jedem beherrscht wird, sagt er: „Deshalb bieten wir zusätzlich vorgefertigte ­Lösungen für die einfache Datentransmission und -Vorverarbeitung an. Diese kann der Kunde ohne großen eigenen Aufwand als IoT-Komplettlösung einsetzen.“ Kunden sollen somit in die Lage versetzt werden, eigenständig erste Schritte eines IoT-Projekts in Angriff nehmen und daraus eine 90%-ige bis 95%-ige Lösung generieren zu können.

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