Bild 1: SPS IPC Drives (Quelle: Beckhoff)

Die neue VDMA-Studie „Führung und Innovation in Zeiten der Digitalisierung“ empfiehlt den Unternehmen aus dem Maschinen- und ­Anlagenbau, „ihre Fähigkeit zu radikaler Innovation“ zu stärken. Benötigt wird demnach der „Zugang zu neuen Perspektiven, Ideen und Arbeitsweisen“. Nun, wenn die Manager aus dem Maschinen- und An­lagenbau die Fachmesse SPS IPC Drives besuchen, sollten sie es nicht versäumen, den Messestand des Unternehmens Beckhoff Automation zu besuchen. Denn hier können sie viele Ideen und Plattformen für „radikale Innovationen“ live in Augenschein nehmen.

Als „Querdenker“ der Automatisierungsbranche hat das Verler ­Unternehmen von je her auf Innovationen gesetzt: PC-Control, Indus­trial-Ethernet-basierte Kommunika­tion und lineare Transportsysteme ­wie XTS mögen heute vielleicht selbstverständlich sein. Aber als Beckhoff mit diesen Technologien jeweils auf den Markt kam, gab es noch viel Kopfschütteln unter den Experten.

Mittlerweile kennt die Branche allerdings den „Innovationsgenerator“ Beckhoff. Die Technologien der offenen Automatisierungssysteme auf der Grundlage PC-basierter Steuerungstechnik haben sich auf dem Markt durchgesetzt. „Wir nennen die SPS IPC Drives ja immer die ‚Olympiade der Automatisierungstechnik‘ und wie jedes Jahr freuen wir uns darauf, mit unseren Produkten in Nürnberg an den Start zu gehen“, freut sich der Unternehmer. „Auch 2018 gibt es bei Beckhoff wieder viele spannende Produktneuheiten – im Kleinen wie im Großen. Wir unterscheiden evolutionäre und revolutionäre Entwicklungen und wir meinen, dass wir dieses Jahr zwei revolutionäre Produkte vorstellen.“

Erfolg durch Innovationen

Deutlich wird, dass wirtschaftlicher Erfolg und Innovationsfreude untrennbar miteinander verbunden sind: „2018 ist ein weiteres gutes Wirtschaftsjahr für uns“, betont der Geschäftsführer. „Wir erwarten ein gutes Wachstum und wollen einen Weltumsatz von mehr als 900 Mio. € erreichen.“

„Das stetige Wachstum des Unternehmens geht natürlich einher mit einem Ausbau der Kapazitäten aller Abteilungen des Unternehmens“, fährt H.?Beckhoff fort. Auch die Mitarbeiterzahl wächst und beträgt mittlerweile weit über 4.000. H. Beckhoff: „Wir brauchen neue Gebäude und haben in diesem Jahr zum Beispiel im Bereich der Produktion unsere Flächen um 40.000?m2 durch Neubauten und Zukauf erweitert. Diese Flächen werden nun sukzessive in Betrieb genommen.“ Besonders hervorzuheben ist der 11.000 m2 große Neubau im Bereich EMS. „Hierdurch verdoppeln sich unsere Kapazitäten der primären Fertigung“, schließt er an. ­
„Pro Jahr investieren wir darüber ­hinaus aktuell 65 Mio. € in Forschung und Entwicklung sowie etwa 5 Mio. € in die Ausbildung unseres Nach­wuchses.“

Die permanent drehende Innovationsspirale wird begleitet von einer klaren Expansionsstrategie. „Wir investieren in den Ausbau unseres Vertriebs“, schließt der Unternehmenschef an. „Hier ist das Ziel, jedes Jahr um 10 % zu wachsen.“ In vielen Ländern wurde daher die bestehende Vertriebsorganisation ausgebaut – durch neue Niederlassungen, aber auch durch personelle Verstärkung in den bestehenden Niederlassungen. „Unsere Niederlassung in Taiwan hat das opera­tive Geschäft aufgenommen und Beckhoff Mexiko wurde gegründet“, ergänzt H. Beckhoff.

Interessante Neuheiten

Auf der Messe SPS IPC Drives ­werden alle Produktbereiche von Beckhoff mit interessanten Neuigkeiten aufwarten. „Im Bereich Industrie-PC stellen wir mit dem C6032 ein weiteres Modell unserer Ultra-Kompaktbaureihe C60xx vor“, berichtet H. Beckhoff. „Wir denken, dass diese Baureihe gute Chancen hat, den olympischen Wettbewerb im Bereich Kompaktheit und Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Die Baureihe haben wir vor zwei Jahren vorgestellt und sie wurde von vielen Anwendern sofort als neue Standardbauform akzeptiert und eingesetzt.“ Auch im Bereich der Embedded-PC stellt das Unternehmen mit der Baureihe CX52xx eine neue Leistungsklasse vor. „Basierend auf der Intel-Apollo-Lake-Technologie wird nicht nur die Ausführungszeit von Steuerungsprogrammen kürzer, es wird auch insbesondere die Grafik-Performance angehoben“, ergänzt er.

Der Markt für Kleinsteuerungen ist – weltweit gesehen – viele Hunderttausend Stück groß. Dabei sind die sogenannten Logikrelais noch nicht eingerechnet. Die Steue­rungstechnik von Beckhoff ist skalierbar – vom leistungsfähigen Industrie-PC bis zur Mini-SPS – und lässt sich optimal der Anwendung anpassen. „Im Bereich der HighEnd-SPS sind wir perfekt aufgestellt, in der mittleren Leistungsklasse sehr gut“, so der Geschäftsführer.

Eine wirkliche Kleinsteuerung mit Twincat 3 gab es bisher allerdings noch nicht. Das wird sich zur SPS IPC Drives nun ändern. „Im Bereich der Kleinsteuerung steht aus unserer Sicht eine große Ankündigung an“, freut er sich. „Mit der Baureihe CX7000 (Bild, Quelle: Beckhoff) stellen wir eine sehr leistungsfähige und gleichzeitig sehr preiswerte CPU vor.“ In der Preis­kategorie unter 200 € haben diese Steuerungen schon digitale und analoge IO mit an Bord und lassen sich über die bewährten Beckhoff-IO-Systeme Busklemmen und Ether­cat-Klemmen beliebig erweitern. „Die Programmierung erfolgt aus der Twincat-3-Engineering-Umgebung. Damit steht die äußerst komfortable und leistungsfähige Twincat-3-Welt der großen Steuerungen nun auch für Kleinsteuerungen zur Verfügung.“ Grundlage der Kleinsteuerungsfamilie ist ein leistungsfähiger 32-bit-ARM-Prozessor. „Für Performance ist also gesorgt; unsere CX7000-Controller-Familie ist ein kleines Leistungswunder“, so H. Beckhoff weiter. Die neue Baureihe wird in Zukunft sukzessive weiter ausgebaut.

Eine der Hauptproduktkategorien von Beckhoff ist der IO-Bereich. „Auch hier gibt es dieses Jahr wieder vielfältige Neuerungen“, fährt der Unternehmensinhaber fort. „So werden zum Beispiel die Ethercat-Klemmen um eine 4-Kanal-Relaisklemme erweitert, die Energiemessklemmen enthalten zusätzliche Messbereiche für Strom und Spannung. Um größere Entfernungen auch kupferbasiert überbrücken zu können, stellen wir Buskoppler mit ‚Extended-Distance‘-Eigenschaften vor.“ Bis zu 300 m können so mit Kupferkabel überbrückt werden. Dies sind Entfernungen, die unter anderem in der Prozessindustrie gebraucht werden. „Für unsere Ethercat-P-Technologie, also die Übertragung von Leistung und Kommunikation in einem Kabel, stellen wir unsere größte Steckerbaugröße B 40 vor“, fährt er fort. „Diese erlaubt es, sowohl Ethercat als auch einen Dreiphasenwechselstrom von 72 A in einem Kabel zu übertragen.“

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