Julia Schempp bringt als Corporate Sustainability Officer der Endress+Hauser Gruppe die nachhaltige Transformation der Firmengruppe voran. (Quelle: Endress+Hauser)
Die Science Based Targets Initiative (SBTi) bietet einen Rahmen und Leitlinien, um sicherzustellen, dass die Emissionsreduktionsziele von Unternehmen dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Endress+Hauser hat sich verpflichtet, bis 2050 netto-null Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Damit unterstützt die Firmengruppe das Bestreben des Pariser Übereinkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
„Nur mit Klima- und Umweltschutz wird auch in Zukunft lebenswertes Leben auf der Erde möglich sein“, sagt Dr. Peter Selders, CEO der Endress+Hauser-Gruppe. „Nachhaltigkeit ist deshalb kein Ideal, sondern eine Notwendigkeit, die wir wirtschaftlich tragfähig gestalten müssen. Das gilt für unsere Kunden und für uns. Wir können mit unseren Produkten die nachhaltige Transformation der verfahrenstechnischen Industrie unterstützen. Natürlich müssen wir auch selbst nachhaltiger werden – und das tun wir.“
Ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele
Wie Endress+Hauser berichtet, hat die SBTi jetzt die Reduktionsziele der Firmengruppe validiert: Diese umfassen den absoluten Ausstoß an Treibhausgasen (THG) im Unternehmen durch Energieverbrauch (Scope 1) und zugekaufte Energie (Scope 2) ebenso wie in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten (Scope 3). Gegenüber dem Basisjahr 2023 muss die Firmengruppe bis 2050 ihre Emissionen um 90 % reduzieren; maximal 10 % dürfen gemäß den Vorgaben der SBTi über dauerhafte Kohlenstoffentfernung und -speicherung ausgeglichen werden.
Als mittelfristiges Ziel hat sich Endress+Hauser dazu verpflichtet, die absoluten THG-Emissionen in Scope 1 und 2 bis 2034 um 80 % zu verringern, wiederum im Vergleich mit 2023. Die Scope-3-Emissionen sollen im selben Zeitraum um 35 % sinken. „Diese Ziele sind ambitioniert, aber wir sind gut aufgestellt“, sagt Julia Schempp, Corporate Sustainability Officer der Firmengruppe. „Wir haben bereits Handlungsfelder identifiziert sowie eine Nachhaltigkeitsstrategie für unser Portfolio entwickelt.“
CO2-Dashboard zeigt Zwischenziele an
Im eigenen Einflussbereich möchte Endress+Hauser den Anteil erneuerbarer Energien steigern, zusätzliche Effizienzmaßnahmen treffen sowie die Elektromobilität ausbauen. Damit die Gruppenfirmen sehen, wo sie auf ihrem Pfad zum Zwischenziel 2034 stehen, wurde ein CO2-Dashboard eingerichtet. Es zeigt beispielsweise an, welche Emissionen durch Brennstoffeinsatz und den externen Bezug von Strom und Wärme entstehen und wie hoch der Anteil regenerativer Energien ist.
Endress+Hauser hat auch ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergriffen, um die Emissionen in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten zu reduzieren. Dieser Scope 3 macht mit 97 % fast den gesamten Treibhausgasfußabdruck der Firmengruppe aus. „Das resultiert aus dem Einkauf von Stahl und Aluminium, die wir in unseren Geräten verbauen, sowie der langen Nutzungsdauer unserer Messtechnik“, erläutert J. Schempp. Die Firmengruppe will hier im Einkauf und beim Produktdesign ansetzen.
Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Diese Anstrengungen spiegeln sich auch in der guten Platzierung des Unternehmens beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis wider. 2024 zeichnete die unabhängige Stiftung in 100 Branchen Vorreiter aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie dem öffentlichen Sektor für ihre Beiträge zur nachhaltigen Transformation aus. In der Kategorie Mess- und Regeltechnik war Endress+Hauser unter den drei Finalisten des Wettbewerbs. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde am 28. November 2024 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf verliehen.