Porträtbild von Dr. Klaus Kluger, General Manager Central East Europe bei Omron

Integrierte Robotik, Sensorik und KI helfen Industrieunternehmen, Energiekrise, Fachkräftemangel und Wettbewerbsdruck zu trotzen, ist Dr. Klaus Kluger, General Manager Central East Europe bei der Omron Electronics GmbH, überzeugt (Quelle: Omron)

Aus Sicht von Omron rücken drei Themen immer weiter in den Fokus der Unternehmen: Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel und Reshoring, also die Rückverlagerung von Produktionsstätten ins eigene Land oder das benachbarte Ausland. "Umfassende Automatisierungsstrategien, verlässliche Partner und innovative Technologien bieten Unterstützung. Um Veränderungen und Anomalien zu erkennen sowie die OEE (Gesamteffektivität der Anlagen) zu verbessern, sind integrierte Robotik, Sensor- und Bildtechnologie sowie künstliche Intelligenz – KI at the Edge – gefragt", ist Dr. Klaus Kluger überzeugt. Im Folgenden gibt er drei Tipps, worauf es 2023 ankommt.

Tipp 1: Nachhaltiger und effizienter werden

Modernisierte und rationalisierte Produktions-, Logistik- und Verpackungsabläufe sind der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit. Allerdings agieren viele Firmen noch immer zu abwartend. Ein Viertel der Unternehmen hat etwa noch keine Ökoziele festgelegt. Ratsam sind umfassende Strategien flankiert von skalierbarer und schnittstellenarmer Technologie. Sensorik und KI helfen beispielsweise, Probleme und Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Mithilfe optischer Kontrollen und Kameratechnologie lassen sich Fehler und Ausfälle vermeiden, ehe fehlerhafte Teile produziert werden, Maschinen stoppen müssen und Kosten sowie Abfall entstehen. Materialnachschub lässt sich durch automatisierte mobile Roboter (AMR) und Maschinenbeschickung durch eine cobot-basierte Produktion rationalisieren. Kollaborative Roboter (Cobots) beschleunigen die Materialzufuhr, Scara-Lösungen (Selective Compliance Assembly Robot Arms) können das Replenishment (Wiederauffüllung der Linie) unterstützen. Hinzukommen Hochgeschwindigkeits-Parallelroboter für die Orientierung und Ausrichtung von Artikeln. Optimalerweise sind alle Maschinenprozesse aufeinander abgestimmt. Der Robotic Integrated Controller von Omron (IC) hilft, Umrüstzeiten für Produktionslinien zu reduzieren. Ebenso wichtig sind nachhaltige Technologiepartner, die ein großes Produktportfolio anbieten können, das alle anvisierten Bereiche – von der Robotik über die Steuerung bis hin zur Bildtechnologie, KI und Datenverarbeitung, Safety und Controller – aus einer Hand abdeckt.

Tipp 2: Reshoring-Pläne besser umsetzen

Laut McKinsey Global Institute (MGI) könnte bis zu einem Viertel der globalen Lieferketten in den kommenden Jahren verlagert werden. Besonders häufig ist das Reshoring dabei aus Asien und den USA. Vor allem Unternehmen mit großem Automatisierungs- und Digitalisierungspotenzial überlegen derzeit, ihre Produktion zu verlagern. Re- oder Nearshoring wird dabei getrieben von steigenden Lohnkosten in den Schwellenländern, unsicheren Lieferketten, steigenden Energiekosten und der angespannten internationalen Lage. Innovative Robotersysteme punkten mit Flexibilität und guter User Experience. Sie sind der ideale Partner für Unternehmen, die ihre Produktion verlagern wollen. Cobots und andere Robotiklösungen ermöglichen darüber hinaus ein verbessertes Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Sie helfen, Abläufe zu beschleunigen und Mitarbeiter zu entlasten. Kamera- und Bildverarbeitungslösungen in Kombination mit fortschrittlichen Computer- und maschinellen Lernmethoden gestatten es, Robotersysteme verlässlich und flexibel zu steuern, die Qualität zu steigern und Linien einfacher als zuvor umzugestalten, beziehungsweise zu verlagern.

Tipp 3: Dem Fachkräftemangel begegnen

Deutschland- und branchenweit fehlen laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) über eine halbe Million Fachkräfte. In der EU blieben im ersten Quartal 2022 rund 2,9 % der offenen Stellen unbesetzt, fast 50 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Unternehmen brauchen neue Ansätze, um geeignete Mitarbeiter zu finden und zu binden. Beispiele sind eine optimierte Aus- und Weiterbildung, neue Arbeitszeitmodelle sowie die Werbung von Experten aus dem Ausland. Ganzheitliche Strategien beinhalten aber auch Technologien, die manuelle, sich wiederholende Aufgaben übernehmen, die Sicherheit der Mitarbeiter und die Effizienz erhöhen. Neben kollaborativen und autonomen Robotern können Big Data und Cloud Computing, Augmented Reality (AR) sowie Internet of Things (IoT), Wertschöpfung und flexible Arbeitsabläufe unterstützen und helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Damit sich derartige Trends erfolgreich umsetzen lassen, sind jedoch Expertise, industrielle Automatisierungsplattformen und Partner vonnöten, die sich mit Aspekten wie 5G, Edge AI (künstliche Intelligenz) und Datenanalytik auskennen. Außerdem müssen die Mitarbeitenden von Projektbeginn informiert werden, um den Wandel gemeinsam anzugehen.

Fazit: Integrierte Robotik als Lösung

Smarte und integrierte Robotiklösungen sind für Unternehmen unterschiedlicher Ausrichtungen und Größen realisierbar und erschwinglich. Sie ermöglichen es, die Qualität zu steigern, personalunabhängiger zu werden und Kosten zu sparen. Die Cobot-Technologie, mit der sich so manche zeit- und ressourcenfressende Aufgabe automatisieren lässt, eignet sich sowohl für Mittelstand als auch Großindustrie – vor allem für manuelle Schritte, die eine schnelle, flexible Umrüstung erfordern, da sich Cobots problemlos selbst von Nicht-Experten programmieren lassen. So begegnen Unternehmen 2023 und darüber hinaus Energiekrise, Effizienz- und Nachhaltigkeitsbestrebungen und Fachkräftemangel.

Omron (ih)

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