Stefan Hoppe, President und Executive Director der OPC Foundation, auf der Achema 2024 (Quelle: VDE VERLAG)

Stefan Hoppe, President und Executive Director der OPC Foundation, auf der Achema 2024 (Quelle: VDE VERLAG)

Die Initiative zielt darauf ab, die Interoperabilität von IT- und Cloud-Anwendungen zu beschleunigen. Dabei stehen zentrale Anwendungsfelder im Fokus: von datengetriebenen Anwendungen wie Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Zwillingen bis hin zu innovativen Konzepten wie dem industriellen Metaverse und digitalen Produktpässen. Kernaufgaben der Initiative umfassen:

  • Cloud-Referenzarchitekturen: Entwicklung von Best Practices und Optimierung der OPC UA-Profile für die Cloud.
  • Semantische Datenmodelle: Nutzung von OPC UA-Informationsmodellen für datenintensive Cloud-Anwendungen.
  • Schaffung einer geschützten Identität: Einführung der neuen „UACX“-Technologie für sicheren Datenaustausch.
  • Validierung und Zertifizierung: Sicherstellung der Interoperabilität durch Standards und Zertifizierungsverfahren.

Stefan Hoppe, Präsident und CEO der OPC Foundation, hebt hervor: „OPC UA hat bereits Telemetriedaten in die Cloud gebracht. Mit der Cloud-Initiative wird die vollständige Interoperabilität zwischen Edge- und Cloud-Lösungen wie Digital Twins und Data Spaces ermöglicht.“

Google Cloud als prominenter Neuzugang

Google Cloud ist das neueste Mitglied der Initiative. Praveen Rao, Managing Director und Global Head of Manufacturing Industry bei Google Cloud, erklärt: „Die Interoperabilität von Daten zwischen OT-, IT- und Cloud-Umgebungen ist ein entscheidender Faktor für die Fertigungsindustrie. Unser Engagement für offene Standards ermöglicht es Kunden, das volle Potenzial ihrer Daten in der Cloud zu nutzen.“

Ein Novum ist die frühzeitige Einbindung von Endanwendern. Während der Auftaktsitzung des End-User Counsel im April 2024 beteiligten sich 25 Unternehmen, darunter Volkswagen, Tetra Pak und Boehringer Ingelheim. Gemeinsam erarbeiten sie Anforderungen für harmonisierte und standardisierte Interoperabilitätslösungen, um Integrations- und Betriebskosten zu reduzieren.

Thierry Daneau, Experte für Industrie 4.0 bei der Renault Group, betont: „Seit 2017 hat sich Renault für OPC UA entschieden, da wir von dessen Fähigkeit zur Standardisierung in der hochgradig heterogenen Industrieumgebung überzeugt sind. Heute sind wir dank eines massiven Einsatzes mit über 2.200 OPC UA-Servern und 15.000 angeschlossenen Geräten in der Lage, industrielle Daten auf strukturierte und standardisierte Weise zu erfassen. Um jedoch die Datenspeicherung in der Cloud zu ermöglichen und den Herausforderungen der Skalierbarkeit zu begegnen, musste Renault die Entscheidung treffen, den semantischen Reichtum der OPC UA-Daten zu reduzieren. Wir glauben fest an die Bedeutung der OPC UA Cloud Initiative Working Group, da sie den letzten Schritt zur Standardisierung von OPC UA in der Cloud darstellt.“

Ein starkes Signal für die Industrie

Die OPC Foundation Cloud-Initiative vereint die führenden Akteure der IT-, OT- und Cloud-Welt auf einer neutralen Plattform. Dies ermöglicht es, innovative Technologien wie das industrielle Metaverse, digitale Zwillinge und semantische Datenräume in die Realität umzusetzen. Durch die enge Zusammenarbeit von Technologieanbietern und Endanwendern entsteht ein starkes Fundament für eine sichere, vernetzte und effiziente industrielle Zukunft.

Die Fortschritte der Initiative markieren einen wichtigen Schritt in Richtung einer standardisierten und skalierbaren IT/OT-Integration. Mit ihrem breiten Mitgliederkreis und ehrgeizigen Zielen setzt die OPC Foundation einen neuen Maßstab für die Interoperabilität in der Fertigungsindustrie.

OPC Foundation (hz)

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