RS Group lud Expertinnen und Experten von Siemens, Schneider Electric und des Chartered Institute of Procurement & Supply (CIPS) zu einer Podiumsdiskussion, um Zukunftsfragen rund um die Supply Chain zu besprechen. Alle waren sich einig: An Nachhaltigkeit und Kooperation führt kein Weg vorbei. (Quelle: RS)
"Bei der RS Group ist ESG (Environmental Social Governance) nicht nur ein ,nice to have'. Vielmehr handelt es sich um einen kommerziellen Faktor, der das Erreichen der langfristigen Unternehmensziele beschleunigt", gibt der Distributor von Produkt- und Servicelösungen für Industriekunden an. Weiter verweist RS darauf, wichtige Maßnahmen zu ergreifen, um eine nachhaltigere und integrativere Welt zu unterstützen. In seinem ESG-Aktionsplan 2030 – For A Better World ist die "Förderung der Nachhaltigkeit" eine der wichtigsten Säulen. "Der Plan umfasst wichtige Maßnahmen, um eine noch rückstandsfreiere und umweltfreundlichere Distribution zu entwickeln und nachhaltigere Produkt- und Servicelösungen anzubieten", heißt es in einer Meldung. So sei die Bekämpfung des Klimawandels für RS nicht nur das Richtige, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des langfristigen wirtschaftlichen Erfolgs.
Nachhaltigkeit ist Pflicht
An der Podiumsdiskussion nahmen Vertreter der RS Group, Siemens, Schneider Electric und des Chartered Institute of Procurement & Supply (CIPS) teil. Im Rahmen der Veranstaltung stellten die Teilnehmer der Wissenschaft heraus, dass jüngste Analysen diese strategische Entscheidung stützen. Sie wiesen darauf hin, dass wie vom IPCC dargelegt, wir die globalen Emissionen bis 2030 um 45 % reduzieren müssen und bis 2050 Netto-Null erreichen, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Unternehmen sind deshalb zu Maßnahmen angehalten, um ihre direkten Geschäftsabläufe zu dekarbonisieren und mit Kunden und Lieferanten zusammenzuarbeiten, um in ihrer breiteren Wertschöpfungskette auf Netto-Null hinzuarbeiten.
Der Distributor wies darauf hin, dass die Branche mit ihrer Expertise für Instandhaltung eine wichtige Rolle bei der Vereinfachung der Lieferkettenauswahl spielt. Sie arbeitet mit Lieferanten zusammen, um Erfahrungen und Lösungen zur Verfügung zu stellen, sodass eine nachhaltige Beschaffung in jeder geschäftlichen Phase eines Unternehmens möglich wird. Nachhaltige und ethische Beschaffung ist nicht nur ein Trend. Es geht um einen grundlegenden Wandel der Verbrauchererwartungen und der unternehmerischen Verantwortung. Laut RS nennen 77 % der britischen Unternehmen Fragen der Energieversorgung als den größten Risikofaktor. Für 66 % steht die Steigerung der Energieeffizienz vorderster Stelle, um auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren.
Weiter berichtet RS: Eine kürzlich durchgeführte CIPS-Umfrage zeigt, dass 71 % der Befragten ESG-Kriterien bei der Auswahl von Lieferanten, Produkten und Dienstleistungen für wichtig halten. 80 % der Befragten sind bereit, einen Aufpreis für Produkte zu zahlen, die nachhaltiger sind. Grundsätzlich ist die Nachfrage also bereits vorhanden. Damit werden die Bemühungen auch kommerziell bedeutend. Kunden brauchen Hilfe und wünschen sich nachhaltigere Produkte, um ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele voranzutreiben. Die Produkte sind jedoch nicht immer leicht verfügbar. Eine von Amazon durchgeführte Branchenstudie zeigt, dass 89 % der Einkäufer Produkte beschaffen würden, die nach Nachhaltigkeitsstandards zertifiziert sind, wenn sie nur einfacher erhältlich wären."
Nicht nur darüber, wohin sich die Nachfrage bei den Kunden entwickelt, waren sich die Experten einig. Sie stellten weiterhin einhellig fest, dass sich die Herausforderungen für eine nachhaltige Lieferkette der Zukunft im Instandhaltungsbereich in drei Schwerpunktbereiche aufgliedern lässt.
- Produkte – Die produktbezogenen Emissionen belaufen sich auf Millionen von Kohlenstofftonnen pro Jahr. Mit Blick auf die die Scope-1- und Scope-3-Emissionen muss die Branche darüber nachdenken, wie Sie Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg nachhaltiger gestalten kann. Dies beginnt mit dem Verständnis, wie sie beschafft und hergestellt werden und geht mit der Bewertung der Nachhaltigkeit im Gebrauch weiter. Schließlich gilt es auch, die Auswirkungen am Ende der Lebensdauer zu begrenzen, indem zirkuläre Lösungen sichergestellt werden.
- Verpackung – Sie ist entscheidend für die sichere Lieferung von Produkten, stellt aber ein wichtiges Thema für die Nachhaltigkeit dar. Kunden schauen auf die Menge und Art der verwendeten Verpackungen und deren Recyclingfähigkeit. Angesichts der Vorschriften zur Reduzierung von Verpackungen und zum Ersatz von Kunststoff durch nachhaltige Alternativen sind dringend Lösungen erforderlich. Es gilt Einwegkunststoffe zu vermeiden und nach zirkulären oder recycelten Optionen zu suchen.
- Transport – Der Verkehr ist für ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, was ihn zu einem wichtigen Bereich macht, auf den kohlenstoffarme Lösungen abzielen sollten. Die Branche muss ihren Fußabdruck durch kohlenstoffärmere Transportmittel, Routenoptimierung und mehr lokale Beschaffung reduzieren, indem sie diese näher an Lieferanten und Kunden lagert und versendet - anstatt Produkte um die Welt zu fliegen (Industrietourismus). Viele Logistikdienstleister investieren in kohlenstoffarme Technologien und nachhaltige Kraftstoffalternativen.
Die Lösung liegt in der Zusammenarbeit
"Gemeinsam und partnerschaftlich kann die Branche die Supply Chain von morgen aufbauen. Alle Beteiligten müssen zusammenarbeiten, Ideen und Best Practices austauschen und uns auf wichtige ESG-Schwerpunktbereiche aufeinander abstimmen, denn kein Unternehmen oder Land kann dies allein bewältigen", bilanzieren die RS-Experten. Es sei wichtig, dass alle Lieferantenpartnern zusammenarbeiten, um einen starken ESG-Ansatz in der gesamten Lieferkette zu verankern. Das RS-Lieferkettennetzwerk, das über 750.000 Produkte von 2.500 Lieferanten umfasst, bietet nach eigenen Angaben eine große Chance, globale Lieferketten zu dekarbonisieren, und nachhaltigere Produkte sowie Dienstleistungen, um positive Veränderungen herbeizuführen. "Mit Blick auf die Wertschöpfungsketten müssen die Organisationen zusammenarbeiten, ermutigen, unterstützen. So können sie aus der Bewältigung der Anforderungen gestärkt hervorgehen. Nur gemeinsam lassen sich die nachhaltige Lieferkette von morgen aufbauen", fassten die Diskussionsteilnehmer zusammen.