Prof. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender Friedhelm Loh Group

Prof. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender Friedhelm Loh Group (Quelle: German Edge Cloud)

Die Möglichkeit zur Rückverfolgung von Bauteilen, getrieben durch die Automobil- und Flugzeugindustrie, gewinnt nach GEC-Angaben rasant an Bedeutung. Mit ihrer Kooperation verknüpfen Schuler und German Edge Cloud die Kompetenz in der Umformtechnik mit der Expertise für Edge- und Cloudtechnologie. Dadurch soll eine bessere Transparenz und Vernetzung in der Produktion sowie über die komplette Wertschöpfungskette entstehen.

In einem Pilotprojekt kommt die gemeinsame Lösung bereits zum Einsatz: Die Smart Press Shop GmbH & Co. KG, ein Joint Venture von Porsche und der Schuler AG mit einem voll vernetzten Presswerk in Halle, das der flexiblen Fertigung von Karosserieteilen für Porsche und andere Hersteller dient.

„Mit unserem datengetriebenen Presswerk und dem damit verbundenen Track-and-trace-System der Schuler Digital Suite werden wir dem Ruf unserer Kunden nach einfach einsetzbaren Gesamtlösungen gerecht“, erklärt Domenico Iacovelli, CEO der Schuler Group. Das Unternehmen sorge damit als Begleiter auf dem Weg in die Digitalisierung für eine vollständige Transparenz in der Produktion: „Bei etwaigen Rückrufaktionen beispielsweise kann so die komplette Lieferkette lückenlos nachvollzogen und die Fehlerursache schnell identifiziert werden.“

GEC lieferte für das Track-and-trace-System ein zentrales Softwaremodul. Schuler entwickelt zusätzlich weitere Module nach dem „User Centered Design“-Ansatz. Das Frontend ist auf verschiedenen mobilen Endgeräten lauffähig. Dadurch gelingt es den beiden Unternehmen, ihre Ressourcen optimal zu bündeln.

„Sowohl Schuler als auch die Friedhelm Loh Group mit German Edge Cloud sind Innovationstreiber im industriellen Mittelstand“, sagt Prof. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group. „Gemeinsam verknüpfen wir jetzt zum Mehrwert unserer Kunden modernste Pressentechnik mit zukunftsweisendem Edge- und Cloud-Know-How aus einer Hand.“

Zusammenführung beider Kompetenzfelder 

Die German Edge Cloud bringt ihre langjährige Expertise in der Entwicklung und Projektierung von Integrationsprojekten in der Fertigung sowie zukunftsweisende Industrielösungen auf Basis der Premise Edge Oncite mit in die neue Zusammenarbeit. Als wesentlicher Vorteil für Anwender wird die volle Datenhoheit und Datensouveränität genannt, damit Know-how und kritische Produktionsdaten in den richtigen Händen bleiben. Das Track-and-trace-System wird als kompatibel mit Public Clouds von wichtigen OEM sowie mit Hybrid Clouds, wie zum Beispiel der privaten Schuler-Cloud, angegeben.

Das Track-and-trace-System liefert Qualitätsdaten und ermöglicht unter anderem die stetige Produktionsstatusabfrage und die vollständige Transparenz der aktuellen Produktion. Des Weiteren ist die schnelle Identifikation von Teilen im Fehlerfall möglich.

"Durch die skalierbare Lösung „Track & Trace powered by GEC“, die sowohl auf Anlagen von Schuler als auch auf anderen Pressen läuft, ergeben sich konkrete Mehrwerte hinsichtlich Qualität, Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Transparenz in der Produktion. Die Anwendung ermöglicht im ersten Schritt die Rückverfolgbarkeit. Perspektivisch soll sie auch für die Anbindung an übergreifende Systeme und Programme wie SAP ERP ausgelegt sein und die Basis für Künstliche Intelligenz (KI) zur Produktionsoptimierung bilden", heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung. 

Umsetzung im Greenfield

Die gemeinsame Track-and-trace-Lösung von Schuler und German Edge Cloud wird im Smart Press Shop bereits erprobt. Bei diesem handelt es sich um ein intelligentes, voll vernetztes Presswerk, das der flexiblen Fertigung von Karosserieteilen dient. Das Werk entstand auf einem 13 ha großen Areal in Halle an der Saale und nahm im Juni dieses Jahres den Betrieb auf.

Als Ziel des Projekts wird angegeben: Die Produktionseffizienz und Digitalisierung wichtiger Prozessschritte der Automobilproduktion auf ein für die Umformtechnik neues Niveau zu heben. Darüber sollen kürzere Logistikwege die produktionsbedingten CO2-Emissionen reduzieren und langfristig eine ‚Zero Impact Factory‘, eine Produktion ohne Umwelteinflüsse, möglichen machen. Im Smart Press Shop werden für die Porsche AG und andere Marken der Volkswagen Gruppe Teile gepresst und Baugruppen hergestellt. Weitere OEM sollen folgen. 

GEC (ih)

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