
Dr. Mats Gökstorp, Vorstandsvorsitzender der Sick AG. (Quelle: Sick AG)
"Anhaltende lokale Krisen und geopolitische Unsicherheiten, protektionistische Maßnahmen und die Androhung höherer Importzölle setzten die Industrie unter Druck. Auch der weltweite Automatisierungsmarkt entwickelte sich nur langsam und die erhoffte Erholung zur Jahresmitte 2024 blieb aus. Anhaltende lokale Krisen und geopolitische Unsicherheiten, protektionistische Maßnahmen und die Androhung höherer Importzölle setzten die Industrie unter Druck. Auch der weltweite Automatisierungsmarkt entwickelte sich nur langsam und die erhoffte Erholung zur Jahresmitte 2024 blieb aus", so fasst Sick das Jahr 2024 zusammen.
Mit Blick auf den angegebenen Umsatzrückgang von 8,9 % verweist Sick auf den negativen Einfluss durch Währungseffekte auf die Entwicklung: bei Annahme unveränderter Durchschnittskurse zum Vorjahr hätte sich ein Rückgang der Umsatzerlöse von 7,8 % ergeben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich um 51,4 % auf 91,9 Mio. €, die EBIT-Marge betrug 4,4 %.
"Während die Geschäftsentwicklung von SICK im Heimatmarkt Deutschland und in Asien-Pazifik – hier vorrangig in China – stärker von der schwierigen Marktsituation belastet wurde, war der Umsatzrückgang in den Regionen EMEA und Americas weniger ausgeprägt. In Österreich und Großbritannien, Kanada und Brasilien sowie Indien und Südostasien wurde mit Sensorlösungen teils zweistelliges Umsatzwachstum erzielt", heißt es in einer Meldung.
"Mit Blick auf die schwierigen Rahmenbedingungen haben wir 2024 ein solides Ergebnis erreicht. Das haben wir vor allem dem engagierten Einsatz unserer Mitarbeitenden weltweit zu verdanken", sagt Dr. Mats Gökstorp, Vorsitzender des Vorstands der Sick AG. "Wir haben unsere globale Kundenpräsenz und das Innovationstempo weiter erhöht und in neue Technologien für sensorbasierte Automatisierung und Industrial AI investiert. So ist Sick robust aufgestellt, um Kunden weltweit bei der Automatisierung und Digitalisierung von Fertigungs- und Logistikprozessen zu unterstützen und einer schwachen Konjunktur mit unverminderter Innovationskraft zu begegnen.“
Jan-H. Eberhardt, Finanzvorstand der Sick AG, ergänzt: „Sick verfügt über eine hohe Ertragskraft und hat im schwierigen Geschäftsjahr 2024 profitabel gewirtschaftet. Mit hoher Kostendisziplin, einer konsequenten Optimierung interner Strukturen und Prozesse und kundenzentrierten Innovationen haben wir Gewinn erzielt und unseren Kurs gehalten.“
Mitarbeiterzahl auf Vorjahresniveau
Zum Bilanzstichtag 31.12.2024 waren im Sick-Konzern 11.804 Mitarbeitende tätig. "Infolge der zurückhaltenden Marktnachfrage war der für 2024 geplante Stellenaufbau nicht erforderlich. Aufgrund der Fluktuation ergab sich ein Rückgang von 3,1 %", heißt es von Unternehmensseite. Zum Jahresbeginn 2025 ist die strategische Partnerschaft mit Endress+Hauser für die Prozessautomation in Kraft getreten. Im Zuge dessen sind rund 800 Sick-Mitarbeiter aus dem ehemaligen Geschäftsbereich „Cleaner Industries“ in das Joint Venture „Endress+Hauser Sick“ gewechselt und etwa 700 Mitarbeiter in den Vertrieb und Service von Endress+Hauser. Wird diese Veränderung berücksichtigt, waren zum Bilanzstichtag 10.176 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Sick tätig.
Industrial AI im Fokus
Wie das Unternehmen weiter mitteilt, wurden im letzten Jahr 12,2 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. "Um Kunden weltweit bestmöglich bei ihren Automatisierungsvorhaben zu unterstützen, werden die eigenen Sensorlösungen weiterentwickelt und in neue Technologien investiert. Dazu gehören gezielte Akquisitionen im Bereich AI- und softwaregestützter Sensortechnologie sowie Partnerschaften", heißt es weiter in der Meldung. Damit will Sick sein Produktportfolio in Wachstumsmärkten, wie etwa autonomen mobilen Robotern (AMR), gezielt ausbauen.
"Die Verbindung von Industrial AI und Sensorik bringt Mehrwerte für Industrieunternehmen, um Produktivität und Effizienz zu steigern und die Sicherheit industrieller Prozesse weiter zu verbessern. Daher setzt Sick einen Fokus auf die Industrial AI-Forschung und baut seine Software-, Industrial AI- und Digitalisierungskompetenzen aus", wird weiter berichtet. Als Beispiel wird der 2024 vorgestellte „Inspector83x“ genannt, bei dem Sick seine Kamerasensorik um KI erweitert hat, die einfach zu nutzen ist und die Qualitätskontrolle für Fertigungsunternehmen verbessert.
Weiter verweist Sick darauf, 2024 163 Patente angemeldet zu haben, darunter 26 Lösungen, die explizit auf Industrial AI und Deep Learning beruhen. "Durch diese sensorbasierten KI-Anwendungen kann ein neues Level an Leistungsfähigkeit erreicht werden und die Industrial AI-Lösungen sind für Kunden einfach zu bedienen", erklären die Experten.
Verhaltener Ausblick auf 2025
„2025 spüren wir weiterhin konjunkturellen Gegenwind, dem wir mit anhaltenden Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und einer hohen Marktpräsenz begegnen“, so Dr. M. Gökstorp. „Mit unseren intelligenten Sensorlösungen und Fokus auf Automatisierung in Produktion und Logistik sowie Industrial AI werden wir 2025 für Sick profitabel gestalten. Als globales Unternehmen, das mehr als 80 % seines Umsatzes außerhalb Deutschlands generiert, ist Sick dafür auch auf stabile wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen angewiesen“, sagt der Vorstandsvorsitzende weiter.
"Grundsätzlich ist die Automatisierung der Industrie ein Wachstumsmarkt und technologische Entwicklungen, wie künstliche Intelligenz, werden die Nachfrage nach innovativer Sensorik weiter steigern. Durch Automatisierung können Unternehmen ihre Produktivität trotz knapper Ressourcen sichern. Industrielle Automatisierung, die die Produktivität durch künstliche Intelligenz und die digitale Vernetzung der Produktion sowie ihrer Lieferketten erhöht, benötigt Sensorlösungen. Das ermöglicht Wachstumschancen in den unterschiedlichen Regionen und Branchen, in denen Sick tätig ist", ist man bei Sick generell überzeugt.