Bild von humanoidem Roboter Digit im Kommissionierbereich

Simulation im digitalen Zwilling: Digit, der humanoide Roboter von Agility Robotics, transportiert und platziert Behälter in Rüst- und Kommissionierbereichen. (Quelle: Accenture)

Zum Einsatz kommen industrielle Automatisierungssysteme, autonome mobile Roboter (AMR), Schaefflers mobiler Manipulator-Cobot Emma und humanoide Allzweckroboter wie Digit von Agility Robotics und Phoenix von Sanctuary AI.

„Als führendes Unternehmen für Bewegungstechnologie setzt Schaeffler auf disruptive Technologien, wie physische KI, digitale Zwillinge und humanoide Roboter, um die operationale Exzellenz unserer Fertigungsanlagen weltweit zu steigern“, sagt Andreas Schick, Chief Operating Officer der Schaeffler AG. „In Zusammenarbeit mit Partnern wie Accenture prüfen wir regelmäßig, wie uns disruptive Technologien wie die von Nvidia und Microsoft noch agiler und effizienter machen können. So möchten wir gemeinsam die Zukunft der Produktion gestalten.“

„Physische KI definiert industrielle Automatisierung neu“, sagt Patrick Vollmer, Global Industry Group Lead, Industrials bei Accenture. „Sie eröffnet neue Wege der Steuerung und Schulung autonomer mobiler Roboter, adaptiver Manipulatoren und humanoider Roboter. Die Zusammenarbeit mit Schaeffler, Microsoft und Nvidia zeigt, dass Unternehmen gemeinsam mit strategischen Partnern aus gerade erst entwickelten Technologien praxisnahe Lösungen entwickeln können, um damit Fertigungsunternehmen bei Herausforderungen wie Flexibilität, Produktivität und Fachkräftemangel zu helfen.“

Auf der Hannover Messe stellen die Unternehmen einen Machbarkeitsnachweis (Proof of Concept) vor, der die Vorteile KI-gestützter Simulationen für Schaefflers Fabriken und Vertriebszentren auf drei Ebenen veranschaulicht. Diese werden wir folgt beschrieben:

1. Planung idealer Anlagen: In Nvidia-Omniverse lassen sich digitale Zwillinge von Fabriken und Lagern entwickeln. Anlagen können so schneller in Betrieb genommen werden, denn ihre optimale Gestaltung wird im Voraus simuliert und festgelegt. Das umfasst die virtuelle Positionierung von Produktionslinien und Kommissionierstationen für einen dynamischen Materialfluss und eine nahtlose Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. Accenture unterstützt Schaeffler hier mit Expertise in der Nvidia-Omniverse-Plattform.

Das Konzept der virtuellen Inbetriebnahme erlaubt es Schaeffler außerdem, den optimalen Automatisierungsgrad einer Anlage im Voraus zu bestimmen. Der Machbarkeitsnachweis beinhaltet unterschiedliche Ausprägungen und Komplexitätsstufen physischer KI: von primär manueller Arbeit über den Einsatz von AMR zur Unterstützung von Transportaufgaben bis hin zu adaptiven Manipulatoren wie Emma und humanoiden Robotern in hochautomatisierten Anlagen.

Eine aktuelle Studie von Accenture zeigt: Die Hälfte der Werksleiter:innen von Industrieunternehmen weltweit (49 %) halten AMR für eine wichtige Technologie der Fabriken der Zukunft. Etwas weniger (43 %) glauben, humanoide Roboter werden künftig ein fester Bestandteil von Montageprozessen sein.

2. Einsatz physischer KI und humanoider Allzweck-Roboter: Gemeinsam testen Accenture und Schaeffler Roboterflotten – darunter universell einsetzbare humanoide Roboter – in digitalen Zwillingen von Fabriken und Lagern. Dafür nutzen sie Mega, einen Nvidia-Omniverse-Blueprint.

Der Machbarkeitsnachweis veranschaulicht, wie Digit, der humanoide Roboter von Agility Robotics, Aufgaben wie das Transportieren und Platzieren von Behältern in Rüst- und Kommissionierbereichen ausführt. Auch Sanctuary's Allzweck-Humanoid Phoenix kommt zum Einsatz: Er erlernt Tätigkeiten durch Beobachtung simulierter Arbeit in Nvidia-Omniverse (Hinweis: Accenture hält eine Minderheitsbeteiligung an Sanctuary AI.) Ein Beispiel ist das Zusammenstellen individueller Ersatzteilkits in einem Schaeffler-Ersatzteilzentrum. Die Imitationslerntechnik wird ermöglicht durch Vision-KI-Anwendungen wie Nvidia-Metropolis. Sie erfasst Bewegungen von Menschen und humanoiden Robotern in der realen Welt und überträgt sie in Nvidia-Omniverse.

Accentures Trendforschungsbericht Technology Vision 2025 hebt die Vielseitigkeit humanoider Roboter hervor. Ihre Attraktivität liege in ihrer Fähigkeit, sich effizient in Umgebungen zu integrieren, zu bewegen und an Arbeitsabläufen teilzunehmen, die ursprünglich für Menschen entwickelt worden sind.

„Die Fabriken von morgen werden von der engen Zusammenarbeit zwischen Menschen, industriellen Automatisierungssystemen und Multi-Roboter-Flotten geprägt sein“, erklärt Mike Geyer, Leiter Digital Twins bei Nvidia. „Mit Mega und Nvidia-Omniverse treiben Accenture und Schaeffler die Transformation industrieller Prozesse voran. Die umfangreiche Simulation und das Testen unterschiedlichster Robotertypen in Digitalen Zwillingen setzen neue Maßstäbe für die Integration physischer KI in die Industrie.“

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