Automatisierte Meldungen reduzieren Werkeraufwand

Portrait von Harald Ganster, Abteilungsreferent Shopfloor IT bei Stihl

Harald Ganster, Abteilungsreferent Shopfloor IT bei Stihl: ,,Bestanden die Informationen früher aus einem Konglomerat aus sechs verschiedenen Quellen mit ­veralteten Daten, so können wir heute dank der Cronetwork-Portaltechnologie individuelle Dashboards generieren und Informationen gesammelt aus Cronetwork MES nahezu in Echtzeit bereitstellen“ (Bild: Stihl Tirol)

H. Ganster führt weiter aus: ,,Für uns war es auch wichtig, unsere Vorarbeiter weitgehend von der manuellen Terminalbedienung zu entbinden sowie Zeit und Raum für ihre Kernaufgaben zu schaffen. Wenn heute zum Beispiel eine Störung an einer Linie auftritt, erkennt die Anlage dies und geht automatisch auf ,Störung‘. Diese Meldung musste früher manuell vom Vorarbeiter vorgenommen werden. Heute kann er sich in dieser Zeit schon um die Störgrundbehebung kümmern. Ähnliches trifft auf die Bemeldung von Folgeaufträgen zu. Sobald der aktuelle Auftrag beliefert ist, wird der Folgeauftrag automatisch bemeldet, die Linie stellt auf ,Rüsten‘ um und wechselt erst wieder den Status, wenn das erste Gerät des Folgeauftrags verpackt ist. Der Mitarbeiter kümmert sich in dieser Zeit voll und ganz um seine Kernaufgaben, wie Rüsten und Fortführen der Montagearbeiten.“

Transparenz für Mitarbeiter und Management

Die neu gewonnene Transparenz durch Maschinen-, Betriebsdaten- und Prozessdatenerfassung wollte man bei Stihl Tirol allerdings nicht nur dem Management bereitstellen, sondern auch die Mitarbeiter am Shopfloor davon profitieren lassen. Als Informationsquelle dienen Bildschirme, sogenannte Andon-Boards, an jeder Montagelinie. ,,Bestanden die Informationen früher aus einem Konglomerat aus sechs verschiedenen Quellen mit veralteten Daten, so können wir heute dank der Cronetwork-Portaltechnologie individuelle Dashboards generieren und Informationen gesammelt aus Cronetwork MES nahezu in Echtzeit bereitstellen“, so H. Ganster, der noch weiter ausführt: ,,Dank Informationen zum Auftragsfortschritt, Folgeauftrag, stündlicher Ausbringung, Soll- und Ist-Mengen können sich unsere Mitarbeiter besser auf Rüstarbeiten und Materialbeschaffung vor­bereiten, was unter anderem kürzere Rüstzeiten zur Folge hat. ­Zudem haben die Montagemitarbeiter auch ihre aktuelle ­Leistungskennzahl je Montagelinie im Auge. Diese ist einer der Einflussfaktoren für die Bonifikationsberechnung, die zu 100 % mit Daten aus Cronetwork MES erfolgt. Folglich schauen die Mitarbeiter auch auf eine gute Ausbringung und Qualität.“ Das Management nutzt Cronetwork MES vor allem für Auswertungen und regelmäßige Reports über verschiedenste Zeithorizonte.

Qualitätsdatenerfassung im Produktionsprozess

Als weitere Anforderung an das neue MES stellte Stihl Tirol die umfangreiche Erfassung von Qualitätsdaten. ,,Der Abdeckungsgrad unserer Anforderungen durch den Cronetwork-Standard war schon sehr hoch. Im Bereich der Qualitätsdatenerfassung musste allerdings noch Arbeit in dessen Weiterentwicklung gesteckt werden. Wir selbst haben auch schon von Entwicklungen anderer Industrie-Informatik-Kunden profitiert, da diese in den Standard eingeflossen sind. Dieses ,Geben und Nehmen‘-Prinzip der Cronetwork-User-Community hat uns absolut überzeugt“, beschreibt H. Ganster die Entscheidung, hier in die Entwicklung zu investieren.

Die Anlage und Abarbeitung der Prüfvorgaben ist heute zu 100 % in Cronetwork MES integriert. Je Auftrag und Schicht wird per Zufallsprinzip ein Gerät entnommen und im Stihl-internen „Produkt-Audit“ geprüft. Funktionale, optische, sicherheitstechnische und weitere Faktoren werden dabei berücksichtigt und ergeben eine konzernweit einheitliche Qualitätskennzahl.

H. Ganster: „Höchste Qualität unserer Produkte ist ein wesentlicher Faktor unseres Unternehmenserfolgs. Das wollen wir auch in Zukunft sicherstellen.“

Fazit und Ausblick

Das Wachstum und die steigenden Anforderungen bei Stihl Tirol haben den Ruf nach einer starken und vor allem flexiblen MES-Lösung laut werden lassen. Mit Industrie Informatik hat das Unternehmen einen Partner gefunden, der schnell und flexibel auf die sich laufend ändernden Anforderungen reagieren kann. Cronetwork Prozessdatenerfassung und Einzelteilrückverfolgung tragen auf vielfältige Weise zur Transparenz und Qualitätssicherung bei der Stihl Tirol GmbH bei. Zudem profitiert das Unternehmen von der Standard- und Release-Philosophie des österreichischen MES-Anbieters. Damit ist auch der Weg für die weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit beider Unternehmen geebnet.

Tino Böhler
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