Überprüfung dank virtueller Simulation

Überprüfung dank virtueller Simulation

Bosch Car Multimedia hat in einem Proof of Concept die 3D-Ex­perience-Plattform von Dassault Systèmes genutzt, um am Chud
ein Systemverständnis für die Kinematik zu entwickeln (Quelle: Bosch)

„Beim Design der Systemarchitektur ist es wichtig, die Systemanforderungen zu berücksichtigen, um zu bestimmen, wie die Komponenten physikalisch zusammenarbeiten", erklärt ­Micha Schönwiesner, Systems Behavior Engineer bei Bosch Car Multimedia. „Bisher konnten wir Konstruktionsfehler, wie Kollisionen oder wenn etwas nicht richtig funktioniert, nur anhand physischer Prototypen richtig erkennen", fügt er hinzu. „Jetzt kann ich nach dem Modellieren frühzeitig virtuell sehen, ob alles so funktioniert, wie es sollte, und in 3D zeigen, wie das Einstellen bestimmter Parameter die Funktionsweise des gesamten Produkts beeinflusst."

„Mit einem modellbasierten Ansatz können wir Konzepte und ihre Schwächen schneller analysieren und alle Toleranzen in den frühen Entwicklungsphasen berücksichtigen, sodass das System richtig interpretiert werden kann", sagt Martin Schmidt, Director Customer Program bei Bosch Car Multimedia. „Durch kinematische Simulation und Verhaltensmodellierung konnten wir beispielsweise das Design eines Algorithmus zum Erkennen von Blockaden anpassen, wodurch praktisch ausgeschlossen werden kann, dass sich eine Person an den Fingern verletzt. Die Kinematik des Head Up Displays ist komplex. Die virtuelle Simulation ist wie eine digitale Röntgenaufnahme, mit der wir visualisieren können, was in verschiedenen Anwendungsfällen passiert. Diese visuelle Demonstration ist von großem Wert, wenn wir mit unserem Kunden die Kinematik der Chud besprechen, und wir haben sehr positive Rückmeldungen in Bezug auf den hier verfolgten modellbasierten Systemansatz erhalten."

M. Schmidt sieht auch Vorteile für das Unternehmen aus vertrieblicher Sicht. „Angebotsanfragen werden schneller bearbeitet, denn wir können mit geringerem Aufwand aufgrund der Wiederverwendung von Erkenntnissen aus bisherigen Projekten das Angebot schneller erstellen", erklärt er.

„Als Ingenieure", ergänzt Patrick Uebele, Mechanical Engineer bei Bosch Car Multimedia, „sind wir auch die Schnittstelle zwischen den OEM und den Zulieferern. Das bedeutet, dass wir nicht nur die Anforderungen der OEM an unsere Produkte kennen müssen. Wir müssen diese wiederum auch an unsere ­Zulieferer für einzelne Komponenten transparent machen. Die 3D-Experience-Plattform hilft uns, diese Anforderungen von Projektbeginn an klar zu kennen, zu beschreiben und kontinuierlich mit unseren Konstruktionen zu vergleichen, um deren Einhaltung zu gewährleisten. Außerdem müssen wir die Daten nicht mehr getrennt für verschiedene Schritte wie Kinematik oder thermische Simulation aufbereiten, was uns erheblich ­Arbeitszeit erspart."

Fazit

„Mit der Plattform können wir die digitale Kontinuität von den Anforderungen bis zur Validierung gewährleisten. Für uns war es wichtig, bestehende Systeme aus jeder einzelnen Disziplin integrieren zu können. Dies haben wir mit unserem Proof of Concept erfolgreich bestätigt", sagt M. Gaedtke. „Generell ermöglichen Plattformen wie 3D-Experience von Dassault Systèmes den ganzheitlichen Ansatz der MBSE-Methodik. Dadurch können Wettbewerbsvorteile erzielt und die Zukunftsfähigkeit gesichert werden."

Carola von Wendland
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