Copa-Data thematisiert an seinem Messestand auf der SPS in Nürnberg unter anderem die einfache Orchestrierung mit MTP-Standard und zenon POL (Quelle: Copa-Data)
Die Digitalisierung eröffnet großes Potenzial für smarte Produktionsumgebungen. Unternehmen erkennen zunehmend die Chancen, die sich daraus ergeben. Gleichzeitig sehen sie sich der Herausforderung gegenüber, Daten nicht nur in begrenzten, lokalen Kontexten zu nutzen, beispielsweise zur Überwachung und Steuerung von Produktionsanlagen. Um fundierte Entscheidungen zu treffen, müssen sie aus verschiedenen Disziplinen zusammengeführt werden.
„Produzierende Unternehmen werden in Zukunft verstärkt in Digitalisierung investieren müssen, da nur durch die digitale Verfügbarkeit von Informationen Services wie ChatGPT, Machine Learning und KI effektiv genutzt werden können, um Fortschritt voranzutreiben“, sagt Frank Hägele, Prokurist und Sales Director von Copa-Data Deutschland. „Die Digitalisierung bildet somit das Fundament, auf dem weitere Dienste wie Dashboards, Reporting, Algorithmen und unsere Softwareplattform zenon aufsetzen können.“
Einfache Orchestrierung
In Produktionsstrukturen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, arbeiten oft alte und neue Systeme von verschiedenen Herstellern parallel. Die nahtlose und effektive Integration einer heterogenen Produktionslandschaft in neue Projekte stellt eine komplexe Aufgabe dar. Gleichzeitig sollen Unternehmen das volle Potenzial des IoT ausschöpfen können.
In diesem Kontext unterstützt der branchen- und herstellerübergreifende MTP-Standard dabei, Daten aus verschiedenen Disziplinen ohne weiteren Programmieraufwand zu orchestrieren. Bei einer modularen Produktion lassen sich aufwendige Prozesse in viele kleine Abschnitte aufteilen und standardisieren. Logisch verschaltet können die einzelnen Module immer wieder neu und interdisziplinär kombiniert werden (Plug-and-produce). Daher findet MTP in unterschiedlichen Branchen Anwendung, darunter chemische und pharmazeutische Prozesstechnik, Food & Beverage, Schiffsbau oder auch Elektrolyse.
In Nürnberg zeigt Copa-Data die Einsatzmöglichkeiten der zenon POL (Prozess Orchestration Layer) zur Steuerung einzelner Module in der Prozessindustrie – ein entscheidender Schritt für den flexiblen Aufbau von Anlagen. Mit den zenon IIoT-Services gelingt eine einfache und sichere Integration von Fremdkomponenten, mit der sich Daten zentral und in Echtzeit speichern lassen, während zenon HMI-, BDE- und Scada-Lösungen für Leitfunktionen eine einfache Bedienbarkeit
garantieren. Einer schnellen Anpassung nach Kundenanforderungen sowie der Herstellung von kleinen Chargen steht somit nichts im Weg.
Effizienz und Sicherheit in der Prozesssteuerung
Das Prozessleitsystem DCS+ (Decentralized Control System) ermöglicht die Steuerung verfahrenstechnischer Anlagen sowohl im Batch- als auch im Conti-Betrieb. Das „Plus“ im Namen symbolisiert den Mehrwert gegenüber herkömmlichen DCS-Angeboten, indem es prozessnahe Komponenten in dezentrale Einheiten aufteilt, ideal für den MTP-Standard. Im Gegensatz zu zentralen Systemen hat jeder Abschnitt eigene Controller, die autonom arbeiten und über ein Hochgeschwindigkeits-Kommunikationsnetz verbunden sind. Mit Herstellerunabhängigkeit bei Hardwarekomponenten und Betriebssystemen bis hin zu virtualisierten Umgebungen werden so die Time-to-Market und Investitionskosten reduziert.
Pharmahersteller profitieren vor allem von der mit zenon 12 neu veröffentlichten Pharma Library. Dort werden Objekte bereitgestellt, die das Engineering und das Qualitätsmanagement erleichtern. Die vorvalidierte Library ermöglicht einen leichten Dokumentationsprozess, der die Qualitätssicherung vereinfacht und beschleunigt – ein wesentlicher Bestandteil der DCS+-Lösung.
Leistungsstarke Datenverwaltung
Mit zenon Historian 360 wird auf der Messe eine leistungsstarke Lösung für die sichere und nachhaltige Verwaltung von Industrieautomatisierungsdaten präsentiert. Mit umfassender Konnektivität, Speicheroptionen und Analysefunktionen bietet es die Kontrolle und Flexibilität, die Anwender benötigen, um ihre Daten aus einer Vielzahl von industriellen Anwendungsfällen zu nutzen. Von der Prozessdatenerfassung bis zur Datenkontextualisierung unterstützt der zenon Historian 360 Unternehmen dabei, effizienter und nachhaltiger zu arbeiten. Die mehr als 300 Treiber sowie Produktionsprotokolle und Schnittstellen zu Drittsystemen über GraphQL und zu Python schaffen Zuverlässigkeit, erhöhen die Leistung der Anlagen und unterstützen bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.
ChatGPT in der Automatisierung
In der sich stetig weiterentwickelnden Welt der Automatisierung finden Technologien wie intelligente Suchmaschinen vermehrt Verwendung. So macht sich Copa-Data auch die Funktionen von ChatGPT zu eigen und plant eine nahtlose Integration der KI in zenon. Diese soll eine umfangreiche Dokumentation und Unterstützung im Hilfe-Menü ermöglichen. Fragen sollen in natürlicher Sprache gestellt werden können, um sofort passende Antworten zu erhalten. Die Beta-Phase ist derzeit nur für Test-User zugänglich, wird aber in naher Zukunft für alle Anwender der Softwareplattform verfügbar sein. Besucher der Messe haben bereits jetzt die Gelegenheit, diese innovativen Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren und auszuprobieren und damit die Zukunft der Prozessautomatisierung mitzugestalten.
Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Zudem unterstützt zenon Unternehmen bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele: Die Integration von Daten aus verschiedenen Disziplinen in eine vernetzte Single Source of Truth, einsehbar auf übersichtlichen Dashboards, ermöglicht beispielsweise Erkenntnisse über den Energieverbrauch bei der Herstellung von Teilen, der auch auf den Stückpreis heruntergebrochen werden kann. Dadurch ist eine gezielte Optimierung des Ressourceneinsatzes im Gesamtsystem nach
ISO 50001 umsetzbar.
Gleichzeitig gewinnen Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) zunehmend an Bedeutung für die Energieversorgung. Ihre Integration in die Stromnetze erfordert Überwachungs- und Steuerungsmöglichkeiten. Mit zenon steht eine einfache Lösung bereit, welche die nahtlose Einbindung von BESS in die Energieinfrastruktur ermöglicht, und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen optimiert. Die Sektorenkopplung unterstützt unterdies eine nachhaltige und effiziente Energienutzung dank Technologien wie zenon und spielt dabei eine entscheidende Rolle im Rahmen der Energiewende.
SPS 2023: Halle 7, Stand 590 sowie am PI-Gemeinschaftsstand: Halle 5, Stand 210