Das Innovation Framework von Siemens ermöglicht einen langfristigen Kundennutzen durch systematisches Vorgehen und frühzeitiges Verständnis der Kundenbedürfnisse und des Markts.

Das Innovation Framework von Siemens ermöglicht einen langfristigen Kundennutzen durch systematisches Vorgehen und frühzeitiges Verständnis der Kundenbedürfnisse und des Markts. (Quelle: Siemens)

Viele Unternehmen betrachten Innovation vor allem als Weiterentwicklung ihres Kerngeschäfts und Optimierung bestehender Produkte sowie Prozesse. Wer für die Zukunft gewappnet sein will, darf keine Angst vor revolutionären Innovationen haben–also neue Produkte und Lösungen, bei denen die Nutzer noch nicht einmal wissen, dass sie sie benötigen. Mut zum Experimentieren ist dabei entscheidend, jedoch kann das Festhalten an nicht zielführenden Innovationen langfristig Zeit und Geld kosten. Das weiß auch Siemens. Mut und Innovation wurden in dem Konzern schon immer großgeschrieben, sodass stets viele Ideen in verschiedene Richtungen entwickelt wurden. Doch wie entscheidet man, welche Idee weiterverfolgt werden soll? Wie erkennt man, ob sie einen nachhaltigen Kundennutzen bietet, um wirtschaftlichen Erfolg und effizienten Ressourceneinsatz zu gewährleisten?

Um auf diese Fragen die richtigen Antworten zu finden, gibt es bei Siemens das Innovation Framework – einen systematischen und datenbasierten Innovationsprozess. Dieser ermöglicht es, Ideen entlang ihres Entwicklungsverlaufs evidenzbasiert zu bewerten, was transparente und risikoarme Investitionsentscheidungen fördert. Ein Beispiel aus der Batteriezellenproduktion zeigt, wie der Innovationsprozess Ideen systematisch von ihrer Entstehung bis zur Skalierung weiterverfolgt und validiert.

Heute erahnen, was morgen gebraucht wird

Um frühzeitig auf die Kundenbedürfnisse von morgen reagieren zu können, ist es entscheidend, mit der grundlegenden Frage zu beginnen, wo Innovationen benötigt werden. Mit einem strategischen Blick in die Zukunft werden umfassende Trendanalysen durchgeführt und Innovationsfelder identifiziert, die zukünftige Marktentwicklungen, technologische Fortschritte sowie globale Trends wie den Klimawandel oder gesellschaftliche Entwicklungen umfassen.

Ein Innovationsfeld, das sich durch dieses Vorgehen als wertvoll herausgestellt hat, ist die Batterieindustrie. Insbesondere die Produktion von Batteriezellen bietet großes Potenzial, aber auch Herausforderungen aufgrund der dynamischen Marktbedingungen. Daher ist ein systematischer Ansatz zur Identifizierung und Validierung vielversprechender Ideen von entscheidender Bedeutung. Ein fundiertes Prozessverständnis ist wesentlich, um die Hebel für eine signifikante Steigerung der Produktionseffizienz für Batterieproduzenten zu identifizieren.

Beste Wachstumsbedingungen für Innovationen

Um Ideen zu validieren und ein tieferes Verständnis für die Kundenbedürfnisse zu entwickeln, ist es entscheidend, frühzeitig ihre Herausforderungen zu verstehen. Zahlreiche Kundeninterviews sind ein wesentliches Kriterium, um dies zu erreichen. Bis zu 15 Teams arbeiten gleichzeitig in frühen Phasen des Frameworks als interne Start-ups an ihren innovativen Ideen und deren Validierung, indem sie direkt mit potenziellen Kunden sprechen. Basierend auf den Erkenntnissen aus den Interviews und Marktanalysen kann die Anzahl der Innovationsprojekte erheblich reduziert werden. So werden am Ende nur die Ideen mit dem größten Kundennutzen weiterverfolgt, die konkret Kundenprobleme adressieren. Das ermöglicht eine effiziente und zielgerichtete Nutzung von Ressourcen, um Ideen langfristig voranzutreiben. Die enge Zusammenarbeit in diesem Innovationsprozess bringt Vorteile für beide Seiten: Siemens entwickelt Produkte, die einen echten Mehrwert für die Kunden bieten, während diese bereits in einem frühen Stadium der Idee ihre Bedürfnisse äußern können. Das gewonnene Wissen über die Zielgruppe und den Markt eröffnet fortlaufend neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Idee und des Geschäftsmodells.

Erfolgreich validierte Ideen durchlaufen die Inkubationsphase, in der das interne Start-up in die Organisation integriert wird, um seinen Platz in den etablierten Prozessen und dem Kerngeschäft zu finden und so die Qualität zukünftiger Innovationen zu sichern. In dieser Phase befindet sich beispielsweise gerade ein Innovationsteam, das sich auf die Produktion von Batteriezellen konzentriert. In zahlreichen Interviews wurden Kunden identifiziert, die ähnliche Herausforderungen in der Batteriezellenproduktion hinsichtlich der Sicherstellung und Nachverfolgung der Qualität haben.

 

 

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