Baukästen

Das Prinzip des modularen Engineerings und der mechatronischen Baukästen. (Quelle: Heitec)

Baukästen

Das Prinzip des modularen Engineerings und der mechatronischen Baukästen. (Quelle: Heitec)

Kroenert ist ein international agierender Hersteller von Beschichtungs-, Druck- und Kaschieranlagen. Das Hamburger Unternehmen mit über 110-jähriger Tradition liefert schlüsselfertige Anlagenlösungen in der Beschichtungstechnologie bahnförmiger Materialien, wie Papier, Folie und Film. Zum Lieferspektrum gehören komplette Anlagen aber auch ein umfangreiches Programm von Auf- und Abwicklern, mehr als 60 modulare Auftragssysteme sowie Trockner, Befeuchter und Kaschierwerke. Geschäftsführer Dr. Tarik Vardag sieht den Erfolg in der hohen Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter. Im Kroenert Technology Center können Kunden ihre neuen Verfahren erproben. „Ich erwarte von unseren Ingenieuren aus Verfahrenstechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik, dass sie sich auf neue Themen einlassen, sich fachfremdes Wissen aneignen und das Know-how von vielen erfolgreichen Projekten auf Laboranlagen in den Zukunftsmärkten übertragen“, sagt Dr. T. Vardag.

„Die Umsetzung der Prozessaufgaben bei Kroenert gehören zu den komplexesten Aufgaben, die Heitec bisher im digitalen Engineering in Form eines digitalen Zwillings umgesetzt hat“, erklärt Michael Kasseckert, Leiter Digitales Engineering bei Heitec. „Hier wird schon im Engineering das Zusammenspiel aus Mechanik, Elektronik und Software gelebt. Wir sehen dies als Paradebeispiel und zukunftsweisend an, wie ein äußerst komplexes Engineering modularisiert werden kann.“

Modularisierung als Schlüssel zum Erfolg

Als Anlagenspezialist integriert Kroenert tiefes Prozesswissen in seine Anlagen. Dies erreicht das Unternehmen durch ein streng modularisiertes Anlagenkonzept sowie eine Produktpalette, die mit wenigen Modulen eine hohe Variantenvielfalt ermöglicht. So kann beispielsweise der Abwickler sowohl für Abwickel- als auch für Aufwickelprozesse in und gegen den Uhrzeigersinn verwendet werden. Das aufgespannte Produkt variiert dabei in der Breite von 1 500 mm bis 2 100 mm. Zu den Herausforderungen zählt dabei, dass die zu beschichtenden Materialien mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 000 m/min transportiert werden. Deshalb müssen alle Abläufe absolut synchron laufen. Allein dies stellt schon hohe Anforderungen an die Regelkreise in der Antriebstechnik. Hinzu kommt, dass sich je nach eingesetztem Material neben den physikalischen Eigenschaften auch Materialdichte und -feuchtigkeit ständig ändern können. Deshalb müssen diese Parameter im Prozess mehrmals aktiv für den jeweiligen Bearbeitungsschritt angepasst werden. Das fordert die Regeltechnik der Antriebe heraus. Für die äußerst schnelle Prozessregelung gibt es noch keine Standards der Zulieferer. Deshalb hat Kroenert alles selbst entwickelt.

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