Das Funknetzwerk

Das Funknetzwerk kann beispielsweise mobile eKanban-Regale in die Bestandsführung integrieren. So entsteht ein flexibles und „nahtloses“ Materialabrufsystem. (Quelle: Steute)

Eine IT-gestützte Bestandsführung mit einem Warenwirtschafts- oder Produktionsplanungssystem (ERP/PPS/MES) ist inzwischen Standard in produzierenden Unternehmen. Damit steht ein „Backbone“ zur Verfügung, das neben vielen anderen Funktionen auch die Materialversorgung organisiert, schnell Engpässe oder Nachschubbedarf erkennt und damit für einen bedarfsgerechten innerbetrieblichen Materialfluss sowie für ausreichende Lagerbestände von Vorprodukten und Zulieferteilen sorgt. Die nötigen Informationen über die Ist-Bestände können beispielsweise halbautomatisch per Scan von Behälter-Barcodes oder vollautomatisch, etwa über Sensoren an Regalen, abgefragt werden. So lässt sich, wenn gewünscht, auch ein Kanban-System realisieren.

ERP-gestützte Bedarfsermittlung kann Lücken aufweisen

An seine Grenzen stößt ein solches System dann, wenn Bestände an mobilen Einheiten erfasst und abgefragt werden sollen. Abhilfe bietet hier ein Funknetzwerk, das exakt für diese Aufgabe entwickelt wurde und die Daten „sammelt“ und weiterleitet. Ein Beispiel veranschaulicht Aufgabe, Infrastruktur und Vorteile eines solchen Netzwerks: 

Bei der Montage von zum Beispiel Kfz-Zulieferkomponenten oder von Antriebs- oder Steuerungskomponenten für die Automatisierungstechnik sind zahlreiche Behälter oder Kästen mit Verbrauchsmaterialien (das heißt: nicht mit den Kernkomponenten) im Umlauf. Ihr Bestand – konkret: die aktuellen Zu- und Abgänge – wird über ein ERP-System ermittelt, das den Nachschub veranlasst.

Mit der Zeit weichen die tatsächlich vorhandenen Materialmengen immer stärker von den per IT ermittelten Werten ab. Das liegt unter anderem daran, dass zwischen den Bedarfsermittlungen mehrere Stunden vergehen und somit der Mehrbestand vor Ort hoch ist. Außerdem gibt es Zeitversatz zwischen Bedarfsmeldung und Nachschubversorgung. Ferner kommt es zu Belastungsspitzen bei der Befüllung, weil die Bestellungen gehäuft am Schichtbeginn erfolgen. Zudem wird nur der Bedarf am Montageplatz ermittelt. Die auf dem Weg befindlichen Behälter werden vom ERP-System nicht erfasst. 

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