
Die großen Produktionsstraßen von Bühler müssen zuverlässig vor Cyberbedrohungen geschützt werden. (Quelle: Bühler)
In der Vergangenheit haben sich Industrieunternehmen vor allem über starke Motoren und lange Fertigungsstrassen definiert. Doch heute ersetzt das Breitband immer mehr das Fließband und statt Eisenerz werden zukünftig Daten die wichtigste Ressource sein. Das ist bei Bühler mit seinen mehr als 13000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 3 Mrd. € nicht anders.
Täglich kommen Milliarden Menschen mit Technologien von Bühler in Berührung, um ihre Grundbedürfnisse an Lebensmitteln und Mobilität zu erfüllen. Dafür entwickelt die Unternehmensgruppe optimale Prozesslösungen, die jeweils die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Zwei Milliarden Menschen nehmen täglich Lebensmittel zu sich, die mit Anlagen von Bühler hergestellt wurden, und eine Milliarde Menschen fährt in Fahrzeugen, deren Teile mit Bühler-Maschinen gefertigt wurden. „Angesichts dieser globalen Relevanz befinden wir uns in einer einzigartigen Position, um die globalen Herausforderungen in gute, nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu transformieren“, ist man bei Bühler überzeugt.
Digitalisierung als Erfolgskomponente
Die Bühler Group hat schon frühzeitig erkannt: Wenn ihre führende Position bei Verfahren für die Getreideverarbeitung, im Druckguss und bei der Oberflächenbeschichtung ausgebaut werden soll, dann sind digitale Services ein entscheidender Schlüssel für neue Erfolge. Digitale Services, welche dem Kunden einen Mehrwert bieten, die aber auch absolut sicher sein müssen – sowohl beim Schutz vor externen Angriffen als auch bei der Verschlüsselung von Schnittstellen und sensiblen Daten.
Wie komplex die Digitalisierungsherausforderung dabei ist, zeigen die folgenden Beispiele:
- Daten gegen Food-Waste: 30 % aller Lebensmittel gehen auf dem Weg vom Feld auf den Teller verloren. Hier eröffnet sich ein enormes Optimierungspotenzial sowohl hinsichtlich wirtschaftlicher Effizienz als auch in puncto Nachhaltigkeit. Daher setzt Bühler auf die digitale Messung von verschiedenen Produktionsparametern. Dank dem Einsatz von vernetzten Sensoren und dem Internet of Things (IoT) konnten so der Ausschuss in der Nahrungsmittelproduktion verringert und die Ausbeute erhöht werden.
- Online-Portal für besseren Service: Maschinen, die fast an jedem Ort der Welt laufen, sind schwer zu warten – außer man setzt wie das Schweizer Unternehmen auf Predicitive Maintenance und ein digitales Kundenportal in der Private Cloud. Die Vorteile: Ein digitaler Zugriff auf Instandhaltungsservices und den Kundendienst lassen eine optimale Wartung zu. Und die Möglichkeit, über eine IoT-Plattform die Anlagen zu überwachen und zu steuern, garantiert eine höhere Ausfallsicherheit und mehr betriebliche Effizienz.
Daten zuverlässig schützen
Die Chancen der Digitalisierung für die Industrie liegen also auf der Hand – und damit leider auch die Risiken, die es zuverlässig zu managen gilt. Davon betroffen ist vor allem der Bereich der langlebigen Investitionsgüter und ganz besonders die Industrie 4.0, bei der wertvolle Patente und „Geschäftsgeheimisse“ direkt in den Datenbanken integriert sind. Denn wenn Unbefugte Zugriff auf Computersysteme haben, liegen oftmals die Kronjuwelen eines Industrieunternehmens offen: das gesammelte interne Expertenwissen, vertrauliche Projekt- und Kundeninformationen und – wie bei Bühler – ein weltweit vernetztes System von Anlagen und Maschinen. Darum sind intelligente IT-Security-Lösungen gefragt, die die geforderte Zuverlässigkeit garantieren. Für Florian Christberger, Team Manager Network Services bei Bühler, war klar: „Wir haben uns eine eindeutige Qualitätsführerschaft erarbeitet. Darum setzten wir auch bei der IT-Sicherheit auf hochstehende Lösungen, denn Fehler in diesem Bereich wären für unser Unternehmen fatal!“ Wie groß dieses Fehlerrisiko im Unternehmensalltag ist, zeigt die Statistik: Noch immer benötigen Unternehmen in Europa durchschnittlich 177 Tage, um Angriffe durch Hacker zu bemerken (Quelle: Mandiant, services.google. com/fh/files/misc/m-trends-report-2019-en.pdf).