Huawei fordert mehr Engagement beim Thema 5G

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In seiner Eröffnungsrede zum MBBF in Dubai verwies Huaweis amtierender CEO Ken Hu auf die Möglichkeiten, die 5G böte: "Aktuell gibt es 176 kommerzielle 5G-Netze auf der ganzen Welt, die mehr als 500 Mio. Abonnenten versorgen. Im Privatkundenbereich sind die durchschnittlichen 5G-Download-Geschwindigkeiten etwa zehnmal höher als bei 4G, was zu einer breiteren Akzeptanz von Anwendungen wie VR und 360°-Übertragungen geführt hat. Im Unternehmensbereich gibt es weltweit bereits 10.000 Projekte, die B2B-Anwendungen von 5G (5GtoB) untersuchen", lautet die Bilanz von K. Hu. Er skizzierte auch drei Entwicklungsrichtungen für die nächste Phase des 5G-Wachstums, darunter XR-Dienste, der B2B-Markt und die kohlenstoffarme Entwicklung.

5G im industriellen Einsatz

„In nur fünf Jahren nach der kommerziellen Einführung hat sich 5G bei privaten Verbraucher:innen und in verschiedenen Industrien auf der ganzen Welt weit verbreitet“, resümiert K. Hu. „Diese Entwicklung verlief viel schneller, als wir erwartet haben, insbesondere in Bezug auf die Netzabdeckung und die Anzahl der 5G-Endgeräte auf dem Markt." 5G-Anwendungen in Branchen wie der Fertigung, dem Bergbau und den Häfen hätten bereits die Testphase durchlaufen und würden nun in großem Maßstab umgesetzt. Allerdings befänden sich mehr als die Hälfte der 10.000 5GtoB-Projekte in China. „Wir haben bereits eine große Anzahl von Anwendungsfällen, aber wir müssen noch mehr nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln“, so K. Hu weiter.

In diesem Zusammenhang verwies er auf die Veränderungen, wie die beschleunigte digitale Transformation, die Tatsache, dass die Cloud und Künstliche Intelligenz (KI) für alle Unternehmen zu einem Muss geworden sind und den Umstand, dass die Welt den Klimawandel immer ernster nimmt, die sich langfristig auch auf die ITK-Branche auswirkten. Netze, Geräte und Inhalte müssten auf das explosive Wachstum der erweiterten Realität (Extended Reality, XR) vorbereit werden. Um ein reibungsloses Cloud-basiertes XR-Erlebnis zu unterstützen, seien Download-Geschwindigkeiten von mehr als 4,6 Gbit/s mit einer Latenz von höchstens 10 ms notwendig. „Letztes Jahr haben wir unsere Ziele für 5.5G veröffentlicht, die dazu beitragen werden, diese Herausforderung zu meistern“, ist K. Hu überzeugt.

Um das Content-Ökosystem vielfältiger zu gestalten, forderte K. Hu die Branche auf, Cloud-Plattformen und Tools bereitzustellen, die die Entwicklung von Inhalten vereinfachen, die bekanntermaßen schwierig und teuer ist. Darüber hinaus müssten die Telekommunikationsanbieter ihre Netze verbessern und neue Fähigkeiten entwickeln, um für 5GtoB gerüstet zu sein. „Ein leistungsfähiges Netz ist der Schlüssel zu 5G-Anwendungen für die industrielle Nutzung“, sagt er weiter. Aus diesem Grund entwickle Huawei autonome Netzwerke, die alle Aspekte von 5G-Netzwerken, von der Planung und dem Aufbau bis hin zur Wartung und Optimierung, abdeckten.

Um eine breitere Einführung von 5G in der Industrie voranzutreiben, ist nach Meinung des amtierenden Huawei-CEO auch die Entwicklung branchenspezifischer Telekommunikationsstandards wichtig. „In China haben die Betreiber gemeinsam mit ihren Partnern aus der Industrie damit begonnen, Standards für die Anwendung von 5G in Branchen wie dem Kohlebergbau, der Stahlindustrie und der Elektrizitätswirtschaft zu entwickeln, was dazu beigetragen hat, die Akzeptanz in diesen Sektoren zu erhöhen“, berichtet er.

CO2-Emissionen reduzieren

Bei aller Ausrichtung auf die technologischen Möglichkeiten dürfe die ITK-Branche ihre Vorbereitung auf den ökologischen Wandel nicht vernachlässigen, warnt K. Hu. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums könne Digitaltechnik bis 2030 dazu beitragen, die weltweiten Kohlenstoff-Emissionen um mindestens 15 % zu senken. „Einerseits haben wir die große Chance, allen Branchen dabei zu helfen, mit digitaler Technologie Emissionen zu senken und die Energieeffizienz zu verbessern“, kommentiert K. Hu. „Andererseits müssen wir erkennen, dass unsere Branche einen wachsenden Kohlenstoff-Fußabdruck hat und wir müssen Schritte unternehmen, um diesen zu verbessern.“ Zurzeit setze Huawei neue Materialien und Algorithmen ein, um den Stromverbrauch der eigenen Produkte zu senken, baue Standorte um und optimiere das Energiemanagement in den Rechenzentren, um die Effizienz zu steigern.

„Wir haben in den letzten zwei Jahren nicht nur durch die Pandemie viele Veränderungen erlebt. Während sich die Welt langsam erholt, müssen wir die vor uns liegenden Chancen erkennen und uns darauf vorbereiten“, sagte K. Hu abschließend.

Über das Global Mobile Broadband Forum

Das Global Mobile Broadband Forum 2021 wird von Huawei gemeinsam mit seinen Branchenpartnern GSMA und dem SAMENA Telecommunications Council veranstaltet. Das Forum versammelt Mobilfunknetzbetreiber, vertikale Branchenführer und Ökosystempartner aus der ganzen Welt, um zu diskutieren, wie das Potenzial von 5G maximiert und die Mobilfunkbranche vorangebracht werden kann.

Huawei (ih)

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