Per Low Code lassen sich Apps ohne Programmierkenntnisse erstellen

Low Code ist in aller Munde, da sich damit Apps und digitale Services einfach selbst erstellen lassen (Quelle: fotolia_peshkova)

Die Begriffe Industrie 4.0 und Industrial Internet of Things (IIoT)  sind mittlerweile weitläufig bekannt, ebenso wir ihre Vorteile. Dennoch gibt es für einige Unternehmen Gründe, sich bei deren Umsetzung zurückzuhalten. Als solche werden vielfach fehlendes Budget, mangelndes internes Know-how und ein hoher Entwicklungsaufwand angegeben. Zwar sehen gerade mittelständische Maschinenbauer oft die Vorteile von datengestützten Prozessen und neuen digitalen Geschäftsmodellen, befürchten aber hohe Anfangsinvestitionen und lange Entwicklungs­phasen. Daher kommen IIoT-Initiativen in den Unternehmen oft nur schleppend voran oder werden erst gar nicht gestartet.

Per Low-Code zu datenbasierten Apps

Daten als wichtigster Rohstoff für das IIoT liegen heute in den meisten Fertigungen in ausreichendem Maß vor. Deren Sammlung wird durch den hohen Automatisierungs- und Vernetzungsgrad im industriellen Mittelstand erreicht. Die Datenweiterleitung an übergeordnete Systeme erfolgt auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel über die SPS. Um diese Daten in Mehrwerte für das Unternehmen und seine Kunden umzuwandeln, müssen Firmen weder eigene Programmierer beschäftigen, noch externe Dienstleister beauftragen. Mit Low-Code-Tools können die Mitarbeitenden der Fachabteilungen ihre Apps selbst erstellen und gemäß ihren Anforderungen passgenau konfigurieren. 

Low-Code bietet ein visuelles Interface, mit dem Anwender auf Basis grafischer Editoren mit vordefinierten Templates und Funktionsmodulen einfach Funktionalitäten von Applikationen definieren können. Ähnlich wie in einem Baukasten können Nutzer die einzelnen Elemente flexibel kombinieren und so eine Vielzahl maßgeschneiderter Anwendungen erstellen. Die Ideen der Mitarbeitenden werden anschließend automatisch in Programmcode übersetzt.

Maschinen- und Anlagenbauer sind damit in der Lage, innerhalb kurzer Zeit eigene Daten-Apps auf Basis von Maschinendaten zu erstellen und so digitale Mehrwertservices zu ihren Produkten anzubieten. Das können beispielsweise Visualisierungen von Kennzahlen, Monitoring-Dashboards für eine 24/7-Überwachung oder auch komplette Machine-Learning-Workflows sein. Der Vorteil des Low-Code-Konzepts: Die Apps werden direkt von den Spezialisten entwickelt, welche die Maschinen am besten kennen. Der oft zeitintensive Umweg über interne oder externe IT-Experten, die bislang für die Erstellung zuständig waren, entfällt weitgehend. IT-Abteilungen können sich damit wieder auf ihre Kernkompetenz konzentrieren: die Steuerung der digitalen Unternehmensprozesse. Zu ihren Aufgaben gehört es beispielsweise, die datenbasierten Low-Code-Apps störungsfrei in die bestehende Infrastruktur zu integrieren und dafür zu sorgen, dass sie ohne Reibungsverluste funktionieren.
 

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