Der Nutzen von IIoT-Plattformen

Screenshot einer Senseforce-Applikation mit Low-Code-Applikation

Screenshot einer Applikation, bei der ein Senseforce-Kunde auf Low Code setzt (Quelle: Senseforce)

Schreitet die Digitalisierung mit der gleichen Geschwindigkeit wie bislang voran, könnte sich der Mehrwert einer Maschine schon bald zunehmend in den Datenbereich verlagern. Indus­trial-IoT-Plattformen bilden hierfür die ideale Grundlage, denn sie verknüpfen die Maschinen mit dem Internet. Mithilfe geeigneter Tools können Anwender nun auf ihre Anlagen zugreifen und erhalten einen präzisen Einblick in ihre Maschinendaten. Auf Basis der Daten, die rund um die Uhr abrufbar sind, können sie beispielsweise analysieren, welche Fehlermeldungen in welchem Zusammenhang wann aufgetreten sind.

Für die Umsetzung von IIoT-Projekten eignen sich besonders Plattform-as-a-Service-Lösungen, deren Architektur durchgängig auf Basis einer Low-Code-Strategie konzipiert wurde. Sie stellen Nutzern eine Vielzahl von Tools zur Generierung ihrer Anwendungen zur Verfügung. Über einfache grafische Opera­tionen werden die Maschinendaten dabei direkt von der Datenbank gelesen und Nutzende können, unterstützt von Funktionen wie Datenfilterung, Datengruppierung, Sortierung oder Aggregation, eine erste statistische Analyse vornehmen. Anschließend können Anwender in einen Data-App-Builder wechseln, um dort mithilfe von parametrisierten Dashboards und grafischen ­Widgets ihre eigenen datenbasierten Apps zu erstellen. Die tiefergehende Analyse der Maschinendaten erfolgt dann in ­einem sogenannten Low-Code-Formula-Editor, bei dem ähnlich wie bei Excel Formelelemente erstellt und bearbeitet werden können, hier jedoch auf Grundlage einer intuitiv bedienbaren grafischen Oberfläche.

Um präzise Vorhersagen zu treffen, lassen sich Low-Code-Tools auch für Machine-Learning-Anwendungen einsetzen. Voraussetzung ist allerdings, dass die verwendete IIoT-Plattform produktinterne, echtzeitfähige, KI-gestützte Entwicklung anbietet. Auf Basis grafischer Oberflächen können Anwender so ihre ­eigenen Machine-Learning-Algorithmen erstellen, trainieren und später typische Muster in den Alarmdaten identifizieren. 

Viele Anwendungsmöglichkeiten

Anwendungsfälle für intelligente Low-Code-Plattformen gibt es einige, zum Beispiel die Echtzeitüberwachung und vorausschauende Instandhaltung der Anlagen. Servicemitarbeitende nutzen dabei zum Beispiel ein einfaches grafisches Interface, um Monitoring-Boards per Drag-and-drop zusammenzustellen. Diese führen die Messwerte zusammen; die Sensoren in den vernetzten Anlagen erfassen zum Beispiel Temperatur, Schwingungen, Materialstau, Auslastung oder Verschleiß. Mit wenigen Klicks lassen sich so Grenzwerte setzen, die automatisch bestimmte Aktionen auslösen. Ist beispielsweise eine festgelegte Temperatur überschritten, sendet die Maschine eine Benachrichtigung per E-Mail oder SMS. 

Auf Basis intelligenter Low-Code-Plattformen können die Experten in den Fachabteilungen also nicht nur maßgeschneiderte Anwendungen erstellen, sondern die Zustandsdaten auch entsprechend auswerten und so eine höhere Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette erreichen. Als Ergänzung zur textbasierten Programmierung haben Low-Code-Plattformen das Potenzial, die digitale Transformation in Unternehmen entscheidend voranzubringen.
 

Michael Breidenbrücker, Gründer und CEO von Senseforce GmbH in Dornbirn/Österreich.
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