Neues IIoT-Konzept und ­Analytics-Lösung

Abbildung zu iTAC Manufacturing Analytics

Mit „iTAC.Manufacturing.Analytics“ lassen sich Daten aus der Produktion richtig kombinieren, um Mehrwerte zu erzielen (Quelle: Itac)

Neue Wege bis hin zum Thema Data Analytics hat die Itac Software AG in Hannover präsentiert. Dort hat sie ein neues IIoT-Konzept vorgestellt, das auf Dürr-Group-Know-how und Adamos-Tools basiert. In die IIoT-Strategie fließt unter anderem die neue Lösung „iTAC.Manufacturing.Analytics“ ein. Mit Dürr als Maschinen- und Anlagenbauer, Itac als globalem MES-Anbieter und Adamos als IIoT-Plattformanbieter entsteht eine konfigurierbare Gesamtlösung zur Vernetzung, Automatisierung und Analyse von Produktionsprozessen. Dabei handelt es sich bei „iTAC.Manufacturing.Analytics“ um ein System zur optimierten und automatisierten Fehlerursachen­analyse sowie intelligenten Wartungsplanung. Im Zusammenspiel mit der IIoT-Plattform von Adamos und der Dürr-Software lassen sich ganzheitliche Data-Analytics- und Predictive-Main­tenance-Sze­narien umsetzen.

Dabei werden die folgenden Daten von Maschinen in der Produktionslinie innerhalb eines Gateways gesammelt und zusammengeführt: Strukturierte Daten aus dem etablierten Manufacturing Execution System „iTAC.MES.Suite“, unstrukturierte IIoT-Daten (von Sensoren) und Dateneingaben von Bedienern (Benutzeroberflächen, APPs, Tablets). Das Gateway leitet die Daten mittels Message Brokern wie Kafka zu Analyseprozessen und Big-Data-Speichern weiter. So ergibt sich die Basis für die Überwachung von Prozessverhalten und Produktanomalien für die zustandsbasierte und vorausschauende Wartung sowie Prozessstabilisierung und -optimierung. Die Sensorwerte, Alarme und Prozessstatus können zusätzlich dazu auf einem Dashboard visualisiert werden.

An einem Use Case im Umfeld „Wave Soldering Monitoring“ zeigt sich, dass durch die Lösung frühzeitig in Prozesse eingegriffen werden kann, bevor Lötprobleme auftreten. Es entsteht damit eine Qualitäts- und Effizienzsteigerung.

Die Anwendungen der „iTAC.MES.Suite“ werden dabei ab sofort als HTML5-Clients angeboten. Die neuen HTML5-Applikationen bauen auf offenen Webstandards auf und können ohne zusätzliche Plug-ins eingesetzt werden. Die Anwendungen der „iTAC.MES.Suite“ werden in einem einheitlichen Framework („iTAC.Workbench“) zusammengeführt und beinhalten intelligente Funktionen zum Bedienen, Beobachten und Parametrieren.

Individuell konfigurierbare Cloudplattform

Bei Forcam stand in Hannover unter anderem die schlüsselfertige cloudbasierte IIoT-Plattform, die von Unternehmen frei und individuell konfiguriert werden kann, im Mittelpunkt des Messeauftritts. Zentraler Bestandteil ist die Forcam Force Bridge. Sie erfasst und verarbeitet die Betriebsdaten aus unterschiedlichen Maschinensteuerungen in Echtzeit – entweder via Edge-Computing oder in der Cloud. Zudem vernetzt die Plattform Shop und Top Floor (ERP/SAP). Für den digitalen Zwilling in Echtzeit sorgt eine regelbasierte Hochleistungs-Datenverarbeitung (Rule ­Engine) auf Basis von In-Memory- und CEP-Technologie. Dadurch arbeiten sowohl die Werker in der Fabrik als auch die Mitarbeiter auf dem Top Floor direkt mit Echtzeitergebnissen. Damit steigt der Wahrheitsgehalt der Informationen und letztendlich auch die Produktivität.

Als Besonderheit wird zudem die Force Bridge API angegeben, die nach Unternehmensangaben weltweit erste offene Programmierschnittstelle für Smart Manufacturing (Open API).  Über sie können auf Wunsch sowohl bestehende als auch künftige IT-Systeme nahtlos integriert werden. Partneranwendungen, wie Werkzeugdatenmanagement (TDM), Qualitäts­sicherung (CAQ) oder Product-Lifecycle-Management (PLM), sind bereits enthalten. „Jeder, ob in Unternehmen oder Softwarehaus, kann die Schnittstelle zu eigenen Zwecken verwenden, zum Beispiel jede beliebige eigene oder fremde IT-Lösung andocken. Das macht die IIoT-Plattform von Forcam für Unternehmen einzigartig flexibel und strategisch wichtig für die Zukunft“, heißt es von Unternehmensseite.

Forcam-CDO Dr. Andrea Rösinger sagt konkret: „Unternehmen müssen im globalen Wettbewerb schnell und dauerhaft wettbewerbsfähig produzieren. Das klappt nur durch signifikante und nachhaltige Produktivitätssteigerungen. Diese sind nur mit einer stabilen und flexiblen Cloudlösung möglich.“
Die Forcam-Cloud-Plattform setzt auf Microsoft Azure auf. In Kombination mit der schlüsselfertigen und flexiblen Plattform-Lösung Forcam Force ergeben sich Vorteile für Unternehmen bei Effizienz und Kosten. Dazu zählen unter anderem eine sichere Cloudumgebung, die Wahl zwischen Edge- und Cloud-Computing, die Effizienzsteigerung bei vielen Datenquellen sowie fixe Gesamtkosten durch SaaS.

Fazit

Die drei Beispiele zeigen, welche unterschiedlichen Strategien die MES-Anbieter in Richtung IIoT-Plattform verfolgen. Allen gleich hingegen ist der Wunsch nach Offenheit, Standardisierung und Interoperabilität – ganz dem Sinn der Digital Factory entsprechend. Für den Kunden stehen dabei weiterhin Produktivitätssteigerung und Kostenoptimierung oben auf der Agenda.

www.mpdv.com/de
www.forcam.com/de
www.itac.de

Inge Hübner
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