Inzwischen wird das Familienunternehmen Bernstein in der dritten Generation durch die Enkelkinder des Firmengründers, Nicole und Achim Bernstein, geführt. (Bild: Bernstein)

Inzwischen wird das Familienunternehmen Bernstein in der dritten Generation durch die Enkelkinder des Firmengründers, Nicole und Achim Bernstein, geführt. (Bild: Bernstein)

Es war 1947 als ein Zug im Bahnhof Porta Westfalica liegen blieb und aus unerfindlichen Gründen nicht weiterfahren konnte. Hans Bernstein gehörte gemeinsam mit seiner Frau Ursula und dem damals vierjährigen Sohn Hans-Joachim zu den Passagieren. Sie siedelten gerade aus Leipzig in den Westen über und hatten den ursprünglichen Plan, nach Süddeutschland zu reisen. Doch die junge Familie beschloss nun, aus dem Zug auszusteigen und in Porta Westfalica zu bleiben: Die Weichen für die Bernstein AG, einem der führenden Entwickler und Hersteller von Schaltern, Sensoren, Gehäusen und Tragarmsystemen, waren gestellt.

Nach Hans Bernstein schrieb sein ältester Sohn Joachim Bernstein die Erfolgsgeschichte maßgeblich fort. Unter seiner Leitung, gemeinsam mit seiner Frau Gisela Bernstein, entwickelte sich das Unternehmen zur heutigen international tätigen Technologiegruppe. Inzwischen wird das Familienunternehmen in 3. Generation durch die Enkelkinder des Firmengründers, Nicole und Achim Bernstein, geführt. Eine besondere Würdigung erfuhr Hans Bernstein posthum im Juli 2015, als die Stadt Porta Westfalica die Zufahrtsstraße zum Hauptverwaltungssitz in „Hans-Bernstein-Straße“ umbenannte. Nicht weit entfernt, in Hille-Hartum, befindet sich der deutsche Fertigungsstandort des Unternehmens. Die derzeit am weitesten entfernte Bernstein Tochtergesellschaft ist Bernstein Safe Solutions in Taicang, China – zwischen ihr und Hausberge liegen exakt 8.627 km.

Als Anbieter für industrielle Sicherheits- und Gehäusetechnik fasst die Bernstein AG ihre Kompetenzen in den Bereichen Detect und Protect zusammen. Die beiden Geschäftsbereiche Detect (Schalter, Sensoren, Sicherheitstechnik) und Protect (Gehäusetechnik) agieren als zwei eigenständige Vertriebsbereiche – vereint unter dem Dach der Marke Bernstein. So überwacht beispielsweise eine der jüngsten Detect-Entwicklungen, das Smart Safety System, Industrieanlagen und -maschinen. Es bewahrt Mitarbeiter vor Verletzungen, indem es die Anlagen abschaltet oder erst gar nicht in Betrieb nimmt, solange beispielsweise eine Schutzeinrichtung nicht ordnungsgemäß geschlossen ist. Besonderen Wert bei dessen Entwicklung legte Bernstein auf das patentierte Diagnosesystem DCD, welches umfangreiche Daten eines jeden angeschlossenen Gerätes liefert. Dieses „Smart Safety System“ denkt Bernstein konsequent weiter und ergänzt es immer wieder um weitere Komponenten.

Auch mit Produkten aus dem Gehäusebereich Protect hat Bernstein sich einen Namen gemacht – zum Beispiel, wenn es um das Bedienen und Beobachten von Produktionsstraßen unter anderem in der Automobilindustrie geht. So sollte der Bediener einer Maschine die Möglichkeit haben, das Arbeitsumfeld an seine individuellen Körpermaße, Körperkräfte und Anforderungen anpassen zu können. Genau die richtige Herausforderung für Tragsysteme wie das CS-4000 neXt mit seinem drehbaren Standfuß, einer individuell höhenverstellbaren Tastaturablage und weiteren Funktionen.

Die Unternehmensparte „Hygienetechnik“ entwickelte sich im Zuge der Corona Pandemie. Zu deren Portfolio zählt beispielsweise eine Hygienesäule, die sowohl Hand-Desinfektion als auch Kundenzählung unter anderem im Einzelhandel umsetzt. Sie trifft per Monitor eine Aussage darüber, wie viele Kunden sich aktuell im Geschäft aufhalten und wie viele es maximal sein dürfen – abhängig von der Ladenfläche und der jeweils gültigen Fassung der Corona-Schutzverordnung. „Wir wollen immer wieder neu am Puls der Zeit und des Marktes bleiben, weiterwachsen und uns nicht auf den Erfolgen der vergangenen 75 Jahre ausruhen. Vielmehr sehen wir diese als Ansporn und Wegbereiter für die Zukunft des Unternehmens,“ so Nicole Bernstein.

Bernstein (no)

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