Erdungsstruktur und Potentialausgleich

Abbild Grafik IVG

Bild 4: Grafik (Quelle: IVG)

Abbild p-qt10

Bild 5: p-qt10 (Quelle: IVG)

In der DIN EN 50310 sind die Mindestanforderungen an Erdung und Potentialausgleich für Gebäude mit informationstechnischen Einrichtungen festgelegt. Darunter fallen auch die elektrische Steuerungstechnik, Bussysteme und Netzwerke. Grundsätzlich wird der Übergang von der Sternpunkterdung zu einem vermaschten Erdungssystem empfohlen. Diese Norm ist zwar im Zusammenhang mit der Ethernet-Verkabelung entstanden, gilt aber auch als Wegweiser für beliebige andere Bussysteme. „Der Leitgedanke, der hinter der vermaschten Struktur steht, ist, dass sich der Strom den richtigen Weg sucht“, erläutert H.-L. Göhringer und fügt an: „Im Grundsatz ist der Weg richtig. Aber es gibt keine Lösungswege, die pauschal richtig sind und für jede Anlage passen. In einer Maschenerdung nach Lehrbuch kann es auch passieren, dass man den Strom an einen Punkt leitet, an dem man ihn gar nicht haben möchte.“ Zudem sind in der DIN EN 50310 die entsprechenden Leitungsquerschnitte nicht definiert. Vorgeschlagen wird deshalb eine strukturierte Vorgehensweise, in die auch die vorhandene Felderfahrung mit einfließt. Ausgehend von der Sternpunkterdung soll nur mit gezielten Erdleitungen gearbeitet werden, bis die Schwachstellen lokalisiert und beseitigt sind. Sinnvollerweise wird passend zur Anlage ein Verlegeplan für Masse-, Energie- und Datenleitungen erstellt. Gleichzeitig sollten die Messverfahren festgelegt und dokumentiert werden, um auch bei Anlagenumbauten und -erweiterungen eine vergleichbare Qualität zu bekommen.

Verlegeplan

Der Verlegeplan gibt die Struktur der Verlegewege vor. Im Rahmen des EMV-Zonenkonzepts sind die verträglichen Leitungsklassen jeweils zusammengefasst. Wichtig ist, dass eine mögliche gegenseitige Beeinflussung der Kabelbündel mit den entsprechenden Leitungsklassen innerhalb der Verlegewege durch die Entkopplungsabstände verhindert wird. Kabel derselben Kategorie können zusammen verlegt oder direkt nebeneinander in denselben Kabelkanal verlegt werden. Kabel unterschiedlicher Kategorien müssen einen minimalen Abstand einhalten und sind idealerweise in getrennten metallischen Kanälen oder Abtrennungen geführt (Bild 4). Wenn Kabel unterschiedlicher Kategorien sich kreuzen, sollte dies immer im rechten Winkel geschehen.

Fazit

Das Thema EMV ist in den letzten Jahren zwar mehr in den Fokus der Instandhalter gerückt – aber trotzdem wird die Instandhaltung oft erst bei einem unerwarteten Stillstand aktiv. Im Rahmen einer effizienten Instandhaltung muss es jedoch das Ziel sein, die Leistungsfähigkeit der Bussysteme zu erhalten und unvorhersehbare Störungen zu vermeiden. Eine einfache Lösung dafür sind die Quicktester P-QT 10 für Profibus und C-QT 15 für CAN von IVG Göhringer (Bild 5). Die kompakten Diagnosemodule ermöglichen dem Anwender eine permanente Überwachung. Schon beim ersten Fehltelegramm kann der Instandhalter reagieren und seine Anlage auf die beschriebenen Fehlerbilder absuchen.

Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Bäurle
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