Perfekte Daten sind die Basis

Abbildung zum Thema Effizienzsteigerung im Schaltschrankbau bei Phoniex Contact

Bild 2:  Heinz Pannek, Dr. Andreas Schreiber und Alfredo Baginski (von links) sind sich einig: Eine nachhaltige Effizienzsteigerung im Schaltschrankbau lässt sich nur durch eine ­ganzheitliche Betrachtung aller Prozesse realisieren (Quelle: Phoenix Contact)

Portrait von Dr. Andreas Schreiber, Phoenix Contact

Bild 3:  Dr. Andreas Schreiber diskutiert die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Schaltschrankbau und zeigt auf, wie Complete Line Prozesse optimiert (Quelle: Phoenix Contact)

„Eine wesentliche Voraussetzung für die Optimierung des Schaltschrankbaus sind durchgehend gut aufbereitete Daten“, betont Dr. A. Schreiber (Bild 3). Die durchgängige Softwareunterstützung vermeidet Fehler und spart Zeit im kompletten Engineering-prozess. Aber nicht nur dort: ­Digi­tale Daten und Schnittstellen fördern den gesamten Entstehungsprozess der Schaltschränke, von der Idee bis zur ­Serienreife, von der Kundenanfrage bis zur Auslieferung.

„Wichtiger Bestandteil von Complete Line ist der inte­grierte Datenfluss vom CAE-System bis in die Fertigung“, unterstreicht dies Dr. A. Schreiber. Die Planungs- und ­Markierungssoftware Project Complete begleitet den kompletten Prozess der Schaltschrankerstellung und reduziert manuellen Aufwand. Das Programm bietet eine intuitiv ­bedienbare Benutzeroberfläche und ermöglicht die individuelle Planung, automatische Prüfung und direkte Bestellung von Klemmenleisten. „Die Software verfügt über sämtliche erforderliche Schnittstellen zu den CAE-Systemen für die Schaltplangenerierung und den dreidimensionalen Schaltschrankaufbau“, hebt der Vice President hervor.

Beim Bestellprozess sieht man automatisch den Preis und die Lieferzeit. „Die Software ist direkt mit unserem Online-Shop verbunden; dieser lässt sich ebenso automatisiert mit dem SAP-System des Kunden verknüpfen“, fügt A. Baginski an. Auch die an den Kunden bei Lieferung ­auszuhändigende Dokumentation des Schaltschranks und der Bauteile kann automatisiert aus der Software erstellt werden. All diese Prozesse zielen auf ein schnelles Time-to-market. Bei der Dokumentation erreichen Anwender das Null-­Fehler-Ziel, wenn diese automatisiert aus dem System erzeugt wird.

„Mit den richtigen digitalen Produktdaten werden die Produkte leicht identifizierbar und können so konkreten Schaltschränken eindeutig zugeordnet werden, was im ­Bedarfsfall die Wartung beschleunigt“, erläutert A. Baginski. „Außerdem lassen sie sich in den unterschiedlichen Portalen sowie CAE-Systemen einfach weiterverarbeiten.“ Er bringt es auf den Punkt: „Fehlerfreie Daten sorgen für fehlerfreie Prozesse.“ „Ob manuell oder automatisiert bestückt – ­perfekte Daten bilden die Basis für nahezu alle Prozesse“, unterstreicht Dr. A. Schreiber ebenfalls. „Sowohl der Mit­arbeiter an der Werkbank als auch die Maschine benötigen Daten. Diese sind eine wesentliche Voraussetzung für die Fehlerfreiheit der Prozesse.“

„Prozess und Produkt mit den zugehörigen Daten bedingen sich gegenseitig“, weiß Dr. A. Schreiber. Er nennt ein Beispiel: „Schon vor einigen Jahren haben wir einen Prozess zur automatischen Laserbeschriftung einzelner Reihenklemmen sowie vollständig bestückter Tragschienen entwickelt. Sehr schnell wurde klar, dass der entsprechende Datensatz, um eine Klemme an der richtigen Stelle zu beschriften, sehr viele Informationen enthalten muss. Daraus ergaben sich dann neue Anforderungen an Datenstandards und neue Aufgaben in den Datenpflegeprozessen hinsichtlich der Doku­mentation der jeweiligen Koordinaten und der Maschinenlesbarkeit.“ „Heute beinhaltet unser Produktdatensatz sämtliche für ein Fertigungssystem erforderlichen Informationen“, fährt er fort. „Klemmen können in der Bestückungsanlage automatisiert beschriftet werden.“

Da nicht bekannt ist, in welchen Prozessen die Produkte eines Anbieters später verarbeitet werden, ist laut Dr. A. Schreiber „die maximale Ausprägung an Merkmalen für die Produktdaten unser erklärtes Ziel“. Eine wichtige Basis stellt dabei die „eCl@ss“-Klassifikation dar, damit ­entschieden werden kann, welche Merkmale es zu pflegen gilt. „Daten sind zum Beispiel für automatisierte Pro­duktionssysteme notwendig, um zu wissen, wo auf einer Komponente Beschriftung aufgebracht oder Leiter eingeführt werden müssen“, führt er als Beispiel an. Eine enge Zusammenarbeit in den entsprechenden Gremien dient ­unter anderem der Weiterentwicklung des „eCl@ss“-Standards. So werden geometrische Daten der Produkte im Zuge der gestiegenen Automatisierung immer wichtiger.

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