Schrauben ohne Nacharbeit

Portrait von Guido Wittenauer, Fabian Gallenbach

Bild 01: Guido Wittenauer, Vetriebsmitarbeiter von Stöber, und Fabian Gallenbach, Geschäftsführer der Soga Gallenbach GmbH (links): „Einfache Anfragen bekommen wir so gut wie gar keine mehr“ (Quelle: Stöber)

Mit Stöber steht Soga Gallenbach in regelmäßigem Kontakt. Dies erleichtert es bei neuen Projekten, unmittelbar ins Detail gehen zu können. So haben die Antriebsspezialisten die Maschinenbauer schon oft bei der Suche nach der passenden Motor-Getriebe-Kombination unterstützt, so auch bei der Entwicklung eines Mehrfach-Schraubautomaten für Roma, ein führender Hersteller von Sonnenschutzsystemen, wie Rollladen, Raffstoren und Textilscreens.

Bisher arbeitete der mittelständische Hersteller beim Bohren und Verschrauben von bis zu drei Profilschienen aus Aluminium oder Kunststoff mit einer automatisch verfahrbaren Schraubeinheit mit Schraubenzuführung – ohne überwachende Maßnahmen. „Gerade bei Alu-Knetlegierungen entstehen durch die Bohrschraube zwischen Schraubkopf und Profilschiene häufig Späne“, erklärt F. Gallenbach. Auf die Schraube kommt eine Verschlusskappe als Sichtteil. Da sich die Kappe durch die Späne nicht immer sauber aufstecken lässt, mussten die Mitarbeiter in der Fertigung immer wieder manuell nacharbeiten. Das wollte Roma bei der neuen Lösung vermeiden. Zudem sollte diese die zu bearbeitenden 710 mm bis 5710 mm langen Profilschienen vorbohren.

„Wir haben in den vergangenen 15 Jahren mehr als 50 Schraubautomaten mit Drehmomenten von 0,4 Nm bis 200 Nm entwickelt“, berichtet F. Gallenbach. „Damit ermöglichten wir es unseren Kunden, Schrauben zu montieren, ohne dass der Werker manuell nachziehen oder nacharbeiten musste.“

Für zuverlässige Prozesse entwickelte Soga einen Schraubautomaten, der verschiedene Schraubtiefen und Anschraubmomente überwachen kann. „Speziell für die Kunststoffverschraubung haben wir eine Strategie entwickelt, bei der unser Pneumatikschrauber mit Druckimpulsen arbeitet“, erklärt F. Gallenbach. Schließlich erfordert Kunststoff beim Endanzug so gut wie kein höheres Endmoment als während des gesamten Schraubprozesses. Deshalb muss der Automat sensibel arbeiten. Die Ingenieure haben die Anlage zudem mit zwei Schubladen für das Einlegen der Profilschienen ausgestattet. Damit führt die Maschine die Profile getrennt oder synchron der Bearbeitung zu. Eingelegt und gespannt werden die Bauteile manuell.

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