Maultaschenschneidmaschine von König

Bild 1: Bei der Maultaschenschneidmaschine von König ist die Relativgeschwindigkeit zwischen der Schneidbrücke und dem Transportband während des Schneidens Null. Mehrere Stelleinrichtungen sorgen dafür, dass das Transportband hochgenau zentriert läuft (Quelle: SEW-Eurodrive)

Die König Maschinen Gesellschaft m.b.H. [1] mit Hauptsitz in Graz/Österreich ist ein weltweit agierender Hersteller von Kleingebäckanlagen. Seit ihrer Gründung als Ein-Mann-Betrieb vor mehr als 50 Jahren verfolgt sie das Ziel, die Backwarenproduktion zu vereinfachen und die Qualität des Gebäcks unter Beibehaltung seines handwerklichen Charakters zu erhöhen. Dabei stehen individuelle Lösungen sowohl für handwerkliche als auch für Industriebetriebe im Fokus.

Einfaches Produkt – komplexe Anwendung

Eine besondere Herausforderung für den Entwicklungs- und Produktionsstandort im mittelfränkischen Dinkelsbühl war die Entwicklung einer Schneidemaschine für Maultaschen. Für die Produktherstellung wird der aus einem Ex truder kommende Nudelteig zunächst in einem Walzwerk zu einem Band mit einer Breite von 600 mm oder 800 mm gewalzt (Bild 1). Diese standardisierte Breite hängt von der  vorgelagerten Anlage ab. Anschließend wird das Teigband mit Scheiben messern in Stränge geschnitten. Auf diese wird dann die Füllung mittig aufgetragen. 

Bei Produktionsstart werden die gefüllten Stränge manuell in die Falteinrichtung eingefädelt. Die weiteren Verarbeitungsschritte laufen automatisch ab. Für das Abschneiden und Verschließen der einzelnen Teigtaschen hat König ein neues Werkzeug entwickelt, das beide Arbeitsschritte in einem Gang ausführt. Die dabei zum Einsatz kommenden Messer sind aus Edelstahl gefertigt und gegebenenfalls beschichtet, um ein Anhaften des zu schneidenden Produkts zu verhindern. Bei Bedarf können diese Messer auch mit Wellenschnitt ausgeführt werden. Der Teig ist hierbei weniger kritisch, sondern eher die Füllung. Hinzu kommen die hohen Taktzahlen beim Herstellungsprozess.

„Durch die besondere Werkzeuggeometrie wird verhindert, dass beim Verschließen der Teigtaschen die Füllung austritt und es dadurch zu Anlagenstillständen kommen könnte. Die Maschine schneidet so genau, dass die Füllmenge und die Schnittlänge exakt aufeinander abgestimmt werden können“, erläutert Josef Hefner, Geschäftsführer der Firma König.

Messer und Band synchronisieren

„Abschneiden kann jeder“, fährt J. Hefnerfort und erläutert: „Es genügt nicht, eine einfache Hubbewegung auszuführen. Während das Messer in den Maultaschenteig eintaucht, darf kein Vorschub erfolgen. Die Herausforderung bestand da rin, den mitlaufenden Schlitten auf die Geschwindigkeit des Transportbands zu synchronisieren.“ „Diese Bewegung wird durch einen Servolinearmotor SL2 von SEW-Eurodrive [2] ausgeführt“, ergänzt Stefan Stahl, Außendienstmitarbeiter Service im Technischen Büro Nürnberg. Er betreut er den Kunden in Dinkelsbühl.

Die erste Generation des Maultaschenschneiders wurde als reine Sondermaschine gebaut. Hier kam der Applika tionsumrichter Movidrive mit der integrierten Positionier- und Ablaufsteuerung Ipos zum Einsatz. Die  Bewegungskoordination der einzelnen Antriebe war mittels elektronischer Kurvenscheibe achsnah in den Umrichtern realisiert. Als Master fungierte dabei ein SEW-Asynchronmotor  mit externem Drehgeber, der das Förderband für den Teigtransport antreibt. 

„Wir haben gute Erfahrungen beim Bau der ersten Generation unserer Maschine gemacht. Vor allem die intensive Betreuung durch Herrn Stahl war ausschlaggebend, auch die  zweite Maschinenbaureihe mit Technik von SEW-Eurodrive auszustatten“, berichtet J. Hefner

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