Fausto Carboni, CEO von Bonfiglioli, auf dem Pressegespräch in Bologna (Bild: VDE Verlag)

Fausto Carboni, CEO von Bonfiglioli, auf dem Pressegespräch in Bologna (Bild: VDE Verlag)

“Dank der Fokussierung auf klare strategische Eckpfeiler und eine hochmotivierte Belegschaft ist es Bonfiglioli gelungen sich trotz der Pandemie und anderer weltwirtschaftlicher Herausforderungen sehr positiv zu entwickeln” betonte Fausto Carboni, CEO von Bonfiglioli zum Auftakt einer Presseveranstaltung in Bologna. In deren Rahmen wurden nicht nur die aktuellen Geschäftszahlen präsentiert, sondern auch mehrere Produktneuheiten vorgestellt. So konnte der Antriebstechnikspezialist seinen Umsatz in 2021 gegenüber dem Vorjahr um 16 % steigern, auf den Rekordwert von 1,072 Mrd. €.
Nicht nur beim Umsatz konnte Bonfiglioli 2021 zulegen. Auch der EBITDA steig auf 129,1 Mio. € und die Mitarbeiterzahlen wuchsen auf 4547 weltweit. Im Jahr 2021 führte die Umstrukturierung des Unternehmens dazu, dass sich die Geschäftseinheiten jetzt auf bestimmte Bereiche konzentrieren und nicht mehr auf Produkte. Die drei Geschäftsbereiche Discrete Manufacturing & Process Industries, Mechatronic & Robotics sowie Mobility & Wind Industries nutzen dabei das gesamte Technologieportfolio von Bonfiglioli, um für Kunden eine Komplettlösung anzubieten. “Wir sind der Meinung, dass die Lösung von Gesamtproblemen oder -bedürfnissen unserer Kunden im Vergleich zu einzelnen Produktmerkmalen eine bessere Erfahrung und Zufriedenheit für unsere Kunden schafft” hebt F. Carboni hervor.
Ein wichtiger Schritt für Bonfiglioli und vor allem den Geschäftsbereich Mechatronic & Robotics war die Übernahme von Sampingranaggi. Die Produkte des Getriebespezialisten für Knickarmroboter, erweitern zusammen mit den neuen Entwicklungen für die mobile Robotik (Blueroll) sowie den neuen AC-Antrieben (Axiavert und DGM) die Möglichkeiten von Bonfiglioli im Bereich der Industrieautomation erheblich.
Unklare Aussichten
“Zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 sahen die Aussichten für weiteres Wachstum sehr gut aus und die Auswirkungen der Pandemie auf die Märkte schienen unter Kontrolle zu sein”, so F. Carboni. Die größten Herausforderungen schienen die problematische Materialbeschaffung und die damit verbundenen Unsicherheiten bei Produktion und Lieferung sowie steigende Erdgas- und Strompreise zu sein. Aufgrund des Ukraine-Krieges und seiner Folgen hat die Unsicherheit jedoch so stark zugenommen, dass der CEO keine konkreten Erwartungen für 2022 abgeben könne.
Um weiterhin erfolgreich am Markt zu sein, fokussiert Bonfiglioli vor allem die Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Robotik, Recycling und grüne Technologien. Zudem wird natürlich weiterhin investiert. So entsteht in Indien eine neue Fertigung für große Industriegetriebe, die 2023 in Betrieb gehen soll. Zudem wird in Bologna gerade ein neuer Hauptsitz gebaut.
Für die Automatisierungstechnik präsentierte Bonfiglioli in Bologna gleich vier Produktneuheiten: dezentrale Frequenzumrichterserie DGM Modular, die Frequenzumrichter der Serie Axiavert, die schrägverzahnte In-Line-Getriebemotorplattform Evox und die modulare Lösung für den Antrieb von AGV und AMR Blueroll.

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