Weltneuheit Smart Flex Effector

Bild von der Bosch Rexroth-Pressekonferenz in Ulm

Michael Danzberger, Product Owner Smart End Effectors bei Bosch Rexroth, präsentierte auf der Bosch-Rexroth-Pressekonferenz am 5. April in Ulm den Smart Flex Effector (Quelle: VDE VERLAG)

Neben dem neuen Smart Function Kit präsentierte Bosch Rexroth auf seiner Pressekonferenz den Smart Flex Effector als Weltneuheit. Bei diesem handelt es sich um ein sensorgestütztes Ausgleichsmodul mit differenzierter Kinematik, das Robotern und kartesischen Linearsystemen ein menschenähnliches Feingefühl verleihen soll. Zudem soll es einen Paradigmenwechsel in der Fabrikautomation einleiten.

"Mithilfe seiner einzigartigen räumlichen Referenzierungseigenschaften und Funktionen lässt sich ein breites Spektrum an Prozessen wirtschaftlich stabilisieren und transparent machen. Selbst hochkomplexe Montageprozesse, die sich bisher nur mit großem finanziellen Aufwand oder gar nicht technisch abbilden ließen, werden nun zu vertretbaren Kosten automatisierbar. Mitarbeitende können von monotonen Arbeiten entlastet und an anderer Stelle wertschöpfender eingesetzt werden", geben die Experten an.

„Der Smart Flex Effector ermöglicht ein neues Automatisierungslevel, mit dem Maschinenbau- und Produktionsunternehmen deutlich mehr Prozesse wirtschaftlich abbilden und ihr Anlagendesign grundlegend vereinfachen können, ohne auf teure Hochtechnologie zurückgreifen zu müssen“, kommentiert Michael Danzberger, Product Owner Smart End Effectors bei Bosch Rexroth. „Die geringen Mehrkosten für das Ausgleichssystem amortisieren sich schnell.“

Anwendungsbeispiele

Ein typischer Anwendungsfall für einen bislang nicht automatisierbaren Montageprozess wurde in einem Bosch-Werk umgesetzt: Hier setzt ein mit dem Smart Flex Effector ausgestatteter Roboter Glasplatten so sensitiv in einen Kühlschrank ein, dass die Böden nicht verkanten oder brechen.

In einem weiteren Pilotprojekt werden Leiterplatten in Motorsteuergeräte positioniert, ohne die empfindlichen Lötstifte zu verbiegen. Dieser vermeintlich einfache Montagevorgang ist in der Umsetzung jedoch komplex, da er sich nicht eindeutig wiederkehrend programmieren lässt. Durch die laufende Referenzierung von Positionen und die Übermittlung der Korrekturdaten gelingt es dem Roboter jedoch, die Platinen so feinfühlig wie eine menschliche Hand einzusetzen.

Darüber hinaus vereinfacht der Smart Flex Effector viele typische Vorgänge im Produktionsumfeld, so zum Beispiel durch ein automatisches Nachjustieren oder das Einlernen von Systemen (Teaching), etwa durch händisches Führen eines Greifers.

"Die in einem einzigen, nachrüstbaren Bauteil gebündelte Funktionsvielfalt hebt die Grenzen der Fabrikautomatisierung auf und eröffnet völlig neue Perspektiven, und dies bei Nutzung vorhandener Produktionsmittel. Denn die vorhandenen Fertigungszellen lassen sich einfach und ohne große Umbaumaßnahmen durch den Smart Flex Effector ergänzen. Ebenso können neue Produktionsanlagen und flexible Montagezellen deutlich einfacher und kostengünstiger realisiert werden, da der Smart Flex Effector die Anforderungen an die Genauigkeit der Anlagen maßgeblich herabsetzt", verlautbart das Unternehmen.

Lesen Sie weitere Details zum Smart Flex Effector hier: Bosch Rexroth stattet Roboter mit Geschick und Feingefühl aus (smart-production.de)

 

Inge Hübner nach Angaben von Bosch Rexroth
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