Der Eingang zur Ifat auf der Messe München (Bild: Messe München)

Der Eingang zur Ifat auf der Messe München (Bild: Messe München)

Rund 2.900 Aussteller bilden vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 auf der Ifat in München alle Segmente der Umwelttechnologiemesse ganzheitlich ab: Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Mehr als 50 Länder sind in der Ausstellung vertreten. Bei der sogenannten Start-up Area werden sich in einem eigenen Bereich in Halle B4 auf dem Münchener Messegelände knapp 50 Nachwuchsunternehmen aus 16 Nationen vorstellen. Ihre Produkte und Lösungen decken zentrale Themenbereiche der IFAT Munich ab: Wasser- und Abwasserbehandlung, Abfall und Sekundärrohstoffe sowie Luftreinhaltung und Bodenschutz. Präsentiert werden zum Beispiel nachhaltige Asphaltzusätze aus Recyclingkunststoff, Abscheider für Mikroplastik aus Abwasserströmen, ein nanotechnologisches Wasseraufbereitungsverfahren und eine biotechnologische Methode, um Stäube zu binden.

Im Zeichen der Nachhaltigkeit

Der Veranstalter will die IFAT in einem kontinuierlichen Prozess nachhaltiger gestalten und kann dabei auf eine bereits sehr „grüne“ Infrastruktur der Messe München aufbauen.  Stefan Rummel, Geschäftsführer Messe München, fürht aus: " Wir haben uns einen Code of Conduct gegeben, um die IFAT in einem kontinuierlichen Prozess nachhaltiger zu gestalten – und können dabei auf eine bereits sehr „grüne“ Infrastruktur der Messe München aufbauen. Bei der Messedurchführung geht es dann um Dinge wie die Auswahl von Materialien, den Umgang mit Abfall – und wir ermutigen auch unsere Aussteller und Besucher, ihre Messebeteiligung klimaschonend zu gestalten. So wird das GoGreen-Ticket sehr gut angenommen, um den CO2-Fußabdruck zu kompensieren. Der nachhaltigste Messeauftritt wird von uns mit dem Sustainability Award ausgezeichnet, ganz prominent während der Eröffnung. Wir verzichten beispielsweise auf Teppiche in den Hallen und erzielen so eine CO2-Einsparung, die 1.000 Kurzflügen entspricht. Und die Projektleitung der IFAT unterzieht sich selbst einem Audit zur klimaneutralen Messedurchführung."

Umfangreiches Rahmenprogramm

Nach der Eröffnung der IFAT Munich am 30. Mai um 11 Uhr im Forum Wasser / Abwasser (Halle C3) durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke und den Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber findet eine hochkarätige Podiumsdiskussion statt: „Wie schafft man Veränderung? Von Aktivismus und Politik zu Lösungen und Auswirkungen für die Umwelt“. Die Teilnehmer: Gründerin Mikela Druckman (Expertin für KI im Recycling sowie Teil des WEF Global Future Council), Ren Xiaoyuan (Initiatorin einer Datenplattform für sauberes Wasser sowie UN Young Champion of the Earth for 2020), Sucheta Govil (Chief Commercial Officer von Covestro), Prof. Dr. Erich Zahn (Mit-Autor des Club of Rome-Berichts „Die Grenzen des Wachstums“) und Dr. Johannes Kirchhoff (Vorstand der Initiative Circular Economy, Bundesverband der deutschen Industrie).

Von nachhaltigem Produktdesign über chemisches Recycling bis hin zum Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien werden im „Forum Abfall / Sekundärstoffe“ (Halle A5) alle Facetten der Abfall- und Rohstoffwirtschaft beleuchtet. Das „Forum Wasser / Abwasser“ (Halle C3) widmet sich unter anderem der wasserbewussten Stadt, dem Abwasser-Monitoring auf Corona, sauberem Trinkwasser und industriellen Wasserkreisläufen. Auf der „Innovation Stage“ (Halle B4), in Konferenzräumen über den Messehallen und im Conference Center North präsentieren Aussteller, Verbände und Partnerinstitutionen Innovationen und diskutieren Themen wie Data Analytics in der Abfallwirtschaft, Entfernung von Microplastik aus Wässern sowie Baustoffrecycling.

Vier Sonderflächen widmen sich den Potenzialen der Kreislaufwirtschaft: Die „Prozesswelt Kunststoffrecycling“ (Halle B5) veranschaulicht die Etappen des Kunststoff-Recyclings anhand einer Shampoo-Flasche. Best-Practice-Beispiele der Kunststoffbehandlung zeigt „Gelebte Kreislaufwirtschaft – Stoffstrom Kunststoff“ (Halle A6). Die Themenwelt „Kreislaufwirtschaft Mineralik und Nachhaltigkeit im Bauwesen“ (Halle B4) betrachtet, wie Schadstoffe im Hoch- und Tiefbau entsorgt sowie recyclingfähige Baustoffe gesichert und wieder verwendet werden können. „Wasserstoff in und aus der Kreislaufwirtschaft“ (Freigelände) dokumentiert, wie aus Abwasser emissionsfrei Wasserstoff hergestellt wird und wo dieser einsetzbar ist.

Erstmals bietet die IFAT Munich geführte Lösungstouren zu speziellen Fragestellungen. Jeder Rundgang dauert 60 bis 90 Minuten, beginnt mit einem Impulsvortrag und besucht bis zu fünf Messestände. 16 Themen stehen zur Wahl, darunter Starkregen und Überflutungsvorsorge, Digitalisierung in der Abfallwirtschaft und die wasserbewusste Stadt. Die Plätze sind jeweils auf 25 beschränkt, am besten schon vor der Messe über die Website der IFAT Munich anmelden.

Im Freigelände zeigen Mensch wie Maschine bei sieben Live-Demonstrationen vollen Einsatz: Beim „Autorecycling“ werden Altautos – auch E-Autos – in ihre Einzelteile zerlegt; die „Crushing Zone“ zeigt lautstark mit großem Gerät wie Baustoffrecycling funktioniert; die „Praxistage Biomasse“ verarbeiten Stammholz, Altholz und Grünschnitt zu wertvollen Rohstoffen; die „Truck in Action Show“ führt neue Kommunalfahrzeuge und -technik vor; in den „Water Skills“ Berufswettbewerben wird Können im Kanal und in der Kläranlage demonstriert; in der „Leitungsbau Challenge“ messen sich mehrere Teams im Aufbau komplexer Rohrsysteme und der „Nachhaltige Verkehrswege- und Kanalbau“ widmet sich der Baulogistik, digitalen Prozessen und emissionsarmen Maschinen.

Messe München GmbH (no)

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