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(Quelle: GSC)

Erdschlusswischerrelais werten die Nullgrößen in einer kurzen Phase nach der Erdschlusszündung aus. Hierbei sind die Signalanteile von besonderem Interesse, die durch das Ent- und Aufladen der Erdkapazitäten des Netzes hervorgerufen werden. Während die Entladeschwingung (typischer Frequenzbereich 500 Hz bis 1.000 kHz) des fehlerbehafteten Leiters normalerweise innerhalb der ersten Periode der Aufladeschwingung abgeschlossen ist, benötigt die Aufladeschwingung (typischer Frequenzbereich 70 Hz bis 4 kHz) der fehlerfreien Leiter dafür die ersten Perioden der Nennfrequenzgrundschwingung. Aus diesem Grund lässt sich die Entladeschwingung auch mit relativ hohen Abtastraten (zum Beispiel 8 kHz) nicht immer zuverlässig detektieren. Eine wichtige Eigenschaft dieser Umladevorgänge ist die fehlerrichtungsabhängige Polarität von Nullspannung und Nullstrom. Dieser Sachverhalt wird von analogen Erdschlusswischerrelais seit Jahrzehnten erfolgreich ausgenutzt, um die Fehlerrichtung bei niederohmigen Erdschlüssen (Bild 1) aus dem Zündimpuls mit einem Vorzeichenvergleich der Nullgrößen zu bestimmen.

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