Bild 01: Der installierte Abluftventilator mit effizienter Motor-Frequenzumrichter-Kombination bei Völpker Spezialprodukte zeichnet sich durch hohe Energieeinsparung aus. (Quelle: Iwik)
Völpker Spezialprodukte [1] konzentriert sich auf die Entwicklung und Herstellung von Spezialwachsen und Gerbstoffen, die der familiengeführte Mittelständler weltweit vertreibt. In der Firmenzentrale im sachsen-anhaltinischen Völpke stand der Umbau einer Sprühtrocknungsanlage für Chromgerbstoffe an (Bild 1). Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurde Iwik [2] damit beauftragt, in der 1991 erstellten Anlage den bestehenden Abluftventilator durch eine moderne Lösung zu ersetzen. Das Unternehmen aus dem hessischen Bensheim ist ein ABB-Partner und bietet zertifizierte Leistungen in den Bereichen Verkauf, Support, Wartung sowie Engineering an.
Materialtransport durch Abluftventilator
In der Sprühtrocknungsanlage wird unter Einsatz von Wärmeenergie ein flüssiger Einsatzstoff zu einem staubförmigen Produkt verarbeitet, das mittels Flugstromverfahren zur weiteren Verarbeitung transportiert wird. Ein Abluftventilator verursacht dazu in dem System einen Unterdruck, der die Partikel mittels Volumenstrom aus dem Sprühtrockner in den Filter transportiert. Die Anlage läuft circa 6 000 Betriebsstunden im Jahr.
Iwik-Geschäftsführer Jan Gretzler leitete das Modernisierungsprojekt. „Der Fördervolumenstrom betrug vorher rund 23500 m3/h, heute ist er gut 2 800 m3/h höher. Er könnte wieder auf den alten Wert reduziert werden, Völpker nutzt aber den höheren Volumenstrom, um die Anlage neu einzustellen. Das ist ein positiver Nebeneffekt der Neuanlage“, so J. Gretzler.
In der Vergangenheit hatte ein über einen Drallregler geregelter 45-kW-Abluftventilator diese Aufgabe erledigt. Ein Riemenantrieb diente dabei als Kraftübertragung vom Motor zum Ventilator. Das neu ausgelegte und installierte Antriebssystem besteht aus einem Industrial Drive ACS880-01 als Wandgerät in Schutzart IP54 und einem IE3-Asynchronmotor, beide von ABB [3]. Eine Kernkompetenz von Iwik ist die Antriebssteuerung, insbesondere bei Frequenzumrichtern. Das Unternehmen parametrierte daher auch den ACS880-01 und nahm ihn in Betrieb. Der neue Radialventilator mit Edelstahlgehäuse stammt von Reitz (Bild 2). Das Regelsignal erfolgt auf Basis des alten Regelsignals des Drallreglers.
Projekt stellte besondere Anforderungen
Das Projekt stellte besondere Anforderungen an Iwik. Zunächst mussten Fragen zur Regelung und Staubförderung beantwortet werden. Darüber hinaus war eine genaue Vorarbeit wichtig, um den individuell gefertigten Ventilator in den vorhandenen Stahlbau einzubringen. Aufstellung und saugseitiger Anschluss mussten nicht angepasst werden, lediglich der druckseitige Auslass des Ventilators benötigte ein kleines Übergangsstück mit leicht veränderter Geometrie. Da es sich um eine verfahrenstechnische Anlage handelt, mussten auch thermodynamische Aspekte beachtet werden, denn Druck, Volumenstrom und Temperatur können sich auf das Produktionsergebnis auswirken.