All Electric Society als neues Leitbild

195 Staaten haben sich dem Klimaschutz verpflichtet. Investment-Fonds wie Blackstone kündigen an, nur dort zu investieren, wo auch die Ziele der Nachhaltigkeit unterstützt werden. „Politische Ziele und wirtschaftliche Belange stehen hinter dem Klimaschutz“, weiß der CTO. Und die Technologie wird dabei dem gesellschaftlichen Willen folgen. Für R. Bent ist daher das erklärte Ziel, welchem sich das Unternehmen Phoenix Contact in den nächsten Dekaden stellen will, einen signifikanten Beitrag zur Ermöglichung einer All Electric Society zu leisten: „Es geht um die Bereitstellung von mehr Energie bei weniger Ausstoß klimaschädigender Gase.“ Bei den Herausforderungen rund um die Energiewende geht es um die elementaren Werte unserer Zeit.

Dabei ist eine Lösung durchaus vorstellbar: Die Energieversorgung der Erde könnte aus Photovoltaik, Windenergie, Bioenergie und anderen regenerativen Trägern realisiert werden. „Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle und ermöglicht letztendlich ebenfalls die Nutzung der Wind- und Wasserenergie. Die Sonneneinstrahlung auf einer Landfläche von der Größe Spaniens reicht aus, um den gesamten Energieverbrauch der Welt in 2030 abzudecken“, erläutert R. Bent. „Und zwar nicht nur den Verbrauch von elektrischer Energie, sondern der Gesamtenergie.“ Sicher gibt es Herausforderungen: Als erstes nennt R. Bent die Volatilität der regenerativen Energie. Es werden also Energiespeicher benötigt. Herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien genügen dazu nicht. „Eine entscheidende Rolle spielt die Power-to-X-Technologie“, betont R. Bent. Per Elektrolyse entsteht Wasserstoff und per Anreicherung mit CO_², das zum Beispiel aus der Atmosphäre gewonnen wird, sogenannte E-Fuels. Letztere lassen sich relativ einfach transportieren und speichern, ähnlich wie Flüssiggas heute. Damit muss die Erzeugung auch nicht dort stattfinden, wo die Energie verbraucht wird.