Abbildung zum Thema Datenautobahn Digitalisierung

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Ethernet-APL, die eigensichere Zweidraht-Erweiterung des 10BASE-T1L (IEEE 802.3cg-2019) Single Pair Ethernet, erfüllt die Anforderungen der Prozessindustrie. Zu den Vorteilen von Ethernet-APL gehören Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 10 Mbit/s, die Einsatzmöglichkeit in explosionsgeschützten Bereichen, die Spannungsversorgung von Feldgeräten sowie Leitungslängen bis 1.000 m (IEC 61158-2). Ethernet-APL-Geräte erfüllen die Anforderungen gemäß IEC TS 60079-47 (eigensicheres 2-Draht-Ethernet), um „eigensicheren“ Explosionsschutz zu gewährleisten. Der Physical Layer Ethernet-APL bewältigt die Herausforderungen, die schnelles Ethernet mit hoher Bandbreite in der Feldebene von Prozessanlagen mit explosionsgeschützten Bereichen und großen Entfernungen mit sich bringt. Die ersten Ethernet-APL-Controller, -Power Switches, -Field Switches und -Feldgeräte, welche Ethernet/IP unterstützen, werden voraussichtlich im Jahr 2022 nach Fertigstellung des Prozesses für die Konformitätsprüfungen verfügbar sein.

Dr. Al Beydoun, President und Executive Director der ODVA, sagte auf der Pressekonferenz, dass auf der Achema 2022 auf dem Stand der ODVA eine Ethernet-APL-Demo mit Produkten zu sehen sein wird. Dr. Al Beydoun führte weiter aus: „Die heutige Ankündigung ist der Höhepunkt vieler Jahre gemeinsamer Arbeit an der Einführung von Ethernet-APL in der Industrie. Die ODVA freut sich, mit der Aufnahme von Ethernet-APL in die Ethernet/IP-Spezifikation die Möglichkeiten von Ethernet/IP für die Prozessautomatisierung weiter auszubauen. Mithilfe von Ethernet-APL ist Ethernet/IP in der Lage , die präzise und effiziente Ethernet-basierte Steuerung und Inbetriebnahme von Feldgeräten zu erweitern. Die volle Nutzung von Ethernet/IP in der Prozessindustrie wird eine nahtlose Konnektivität von Feldgeräten zu Controllern, zu Anwendungen des Industrial Internet of Things (IIoT) sowie zu Edge- und Cloud-Computing für vorausschauende Analysen ermöglichen.“

Noch mehr Ethernet für die Prozessindustrie

Die neu hinzugefügte Unterstützung des Physical Layers Ethernet-APL ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Anpassung von Ethernet/IP, um dieumfassenden Anforderungen der Prozessindustrie zu erfüllen. Zu den abgeschlossenen Ethernet/IP-Erweiterungen, von denen Anwendungen in der Prozessindustrie bereits profitieren, zählen die Diagnose nach Namur NE 107, die HART-Integration, die IO-Link-Integration sowie die Unterstützung der nächsten Generation digitaler Gerätebeschreibungsdateien, einschließlich FDT und FDI. Die Aufnahme des Physical Layers Ethernet-APL wird Anwender in die Lage versetzen, die Vorteile von Ethernet/IP in Prozessanlagen voll auszuschöpfen. Dazu gehören marktübliche Hardware für industrielle Leitsysteme,eine objektorientierte Plattform sowie die Kompatibilität mit standardmäßigen Internet-Protokollen wie TCP/IP, HTTP, FTP, SNMP und DHCP. Durch den Support der funktionalen Sicherheit mit CIP Safety, des Geräteschutzes mit CIP Security, der Zeitsynchronisation mit CIP Sync sowie der fehlertoleranten Redundanz mit Parallel Redundancy Protocol (PRP) und Device Level Ring (DLR) können Installationen der Prozessautomatisierung mit Ethernet/IP von der Überwachung des Netzwerk- und Gerätezustands, integrierter Sicherheit und Gerätekonfiguration aus der Ferne profitieren.

ODVA (no)

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