Bild 01: AX – der erste Kompakt-Systemschrank mit 25-mm-System-Raster (Quelle: Rittal)
Die Funktion eines Schaltschranks scheint auf den ersten Blick trivial: Elektrotechnische Komponenten sollen vor Umgebungseinflüssen geschützt unter gebracht werden. Ein Gehäuse, das dicht gegenüber Feuchtigkeit und Staub ist und die entsprechenden Normen erfüllt, sollte die Aufgabe eigentlich einfach lösen. Doch für Anlagenbauer, die die Komponenten im Schaltschrank einbauen müssen, gibt es noch eine weitere wichtige Bedingung: Der Schaltschrank muss sich möglichst einfach ausbauen lassen, sodass die Installation problemlos und zeitsparend vonstattengehen kann.
Die Realität sieht aber oft anders aus: In zahlreichen Anwendungen wird unnötig viel Zeit in „Bastel-Lösungen“ investiert. Ein selbstgebogener Winkel zur Befestigung einer Schaltschrankleuchte oder zusätzlicher Steckdosen an der Gehäusewand sind heute oft noch der Standard. „Das ist doch einfach und geht Ruck-Zuck“, hört man in solchen Fällen immer wieder. Rechnet man aber die einzelnen Arbeitsschritte zusammen, kommt ein Aufwand heraus, der sich bei vielen solcher „einfachen“ Lösungen summiert. Dies kostet nicht nur viel Arbeitszeit. Auch das Ergebnis genügt oft nicht professionellen Ansprüchen. Besonders kritisch ist es, wenn zur Befestigung von Komponenten Löcher in die Gehäusewand gebohrt wurden. Denn hierdurch kommt noch ein weiterer Nachteil hinzu: Wenn das Gehäuse eine UL-Zulassung hat, die für den nord amerikanischen Markt entscheidend ist, kann diese durch Veränderungen am Gehäuse erlöschen. Die Folge kann eine aufwendige Prüfung der gesamten Installation sein, die wiederum mit Zeit und Kosten verbunden ist.
Mit cleverem Zubehör zum Systemgehäuse
Wie lassen sich also zusätzliche Komponenten optimal und einfach im Schaltschrank unterbringen? Als Lösung bietet Rittal [1] den Kompakt-Schaltschrank AX (Bild 1) mit einem Nockensystem im Gehäuse an. Zur Montage an diese Gehäusenocken hat Rittal eine Innenausbauschiene entwickelt, die in Seiten- oder Dachflächen leicht und ganz ohne mechanische Bearbeitung des Schranks montiert werden kann (Bild 2). Diese wird an der gewünschten Stelle im Gehäuse platziert und mit zwei Schrauben fixiert. Die Schiene verspannt sich dabei in der Gehäuseinnenseite und hat einen stabilen Halt. Damit ist, je nach Einbausituation, eine statische Last von bis zu 600 N möglich. Der Anwender erhält dadurch die Sicherheit, dass der Ausbau auch dauerhaft stabil ist. Mit diesem patentierten System sind die AX Kompakt-Schaltschränkeaufalle Ausbau- und Nachrüstfälle vorbereitet. Durch die Schienen steht für die Anwendung zusätzlicher Platz außerhalb der Montageplatte zur Verfügung.
Besonders interessant für Anwender, die sowohl die Kompakt-Schaltschränke AX als auch die Anreihschränke der Serie VX25 von Rittal einsetzen, ist die Tatsache, dass das 25-mm-Raster dank des Systems aus Gehäusenocken und Schiene, das vom VX25-Großschrank bekannt ist, auch beim AX abgebildet wird. Damit kann das vielfältige Zubehör aus dem VX25-Programm, wie System-Chassis, Kabelabfangschienen oder Tragschienen, auch in den AX-Kompakt-Schaltschränkenverwendetwerden. Dies reduziert die Teilevielfalt und spart so Lagerkosten.
Mit den vielfältigen Ausbaumöglichkeiten des AX wird der Systemgedanke erstmals im Segment der Kompakt-Schaltschränke umgesetzt. Aufwendige Anpassungen, selbstgebogene Montagewinkel usw. gehören damit der Vergangenheit an. Das Spektrum der Zubehörkomponenten ist umfangreich: Steckdosen, Schaltschrankleuchten, Kabelabfangschienen, Kabelschlauchhalter, Türpositionsschalter, Türarretierung und Chassis lassen sich als Systemkomponenten passgenau, einfach und schnell im Schaltschrank montieren.