Resümee und Ausblick
In Zukunft werden DCNetze bei Neuinstallationen, in Kombination mit regenerativen EnergieerzeugungsKonzepten, zunehmend eine tragende Rolle spielen. Wann das sein wird, ist allerdings noch nicht abzuschätzen. Viele Faktoren sind hier von Bedeutung. Zum Beispiel die Entwicklung verlustarmer Leistungselektronik, die Existenz anwendbarer Normen sowie entsprechend zugelassener Komponenten. Die vom VDE/DKE initiierte NormungsRoadmap „Gleichstrom im Niederspannungsbereich“ möchte entsprechende Standards in ein bis zwei Jahren zur Verfügung stellen.
Im Bereich Rechenzentren sind schon seit Jahren Bestrebungen im Gange, diese mit DC zu betreiben. Das macht in diesem Bereich vor allem aus Gründen der hohen geforderten Verfügbarkeit Sinn. Bei den hohen Anschlusswerten großer Datacenter sind aber auch wirtschaftliche Aspekte von Bedeutung.
Auch wenn es weltweit schon eine ganze Menge Pilotinstallationen für DCNetze gibt, lässt der große Umschwung noch auf sich warten. Fest steht allerdings jetzt schon: Eine komplette Substitution von AC durch DC wird nicht stattfinden. Vielmehr werden weiterhin beide Stromarten nebeneinander existieren. Ein Grund hierfür sind schon alleine die vorhandenen 50Hz/60HzAltinstallationen. Dennoch ist Gleichspannung kein Trend, sondern die progressive Chance in der Energiewende, die konsequent genutzt werden sollte. In der Zukunft wird DC an vielen Stellen das Rennen machen. Das hat sowohl energetische als auch wirtschaftliche Gründe. Das wird auch beim Blick auf die generellen Unterschiede zwischen Wechsel und Gleichspannung in der Tabelle in Bild 5 deutlich. Einen „Stromkrieg“, wie damals bei Edison und Westinghouse, wird es auf jeden Fall nicht mehr geben.
[1] Ott, L.; Böke, U.; Weiss, R.: Security in Critical Infrastructures Today. ETG-Fb. 139: Internationaler ETG-Kongress 2013 – Energieversorgung auf dem Weg nach 2050, ISBN 978-3-8007-3550-1