Wo im Spritzguss Kunststoffteile gleicher Farbe in kleinen Mengen hergestellt werden, ist es wirtschaftlicher, während der Produktion flüssige Farbe in den Granulatstrom einzubringen, anstatt mit eingefärbtem Granulat zu arbeiten.

Bild 01: Wo im Spritzguss Kunststoffteile gleicher Farbe in kleinen Mengen hergestellt werden, ist es wirtschaftlicher, während der Produktion flüssige Farbe in den Granulatstrom einzubringen, anstatt mit eingefärbtem Granulat zu arbeiten. (Quelle: Faulhaber)

Gegenstände aus Kunststoff finden wir in unserem Alltag indenverschiedensten Bereichen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich Kunststoff per Spritzgussverfahren einfach und kostengünstig in die unterschiedlichsten Formen brin­gen lässt. Dazu wird das Rohmaterial Kunststoffgranulat erhitzt, bis es fließfähig ist, und anschließend in eine Form gespritzt. Bei Bedarf müssen noch Grate und Angussstellen entfernt werden und schon ist ein neues Kunststoffteil ent­standen. Für beliebige Produktfarben wird unterschiedlich eingefärbtes Granulat verwendet.

Fein dosieren, schneller Farbwechsel

Wo kleinere Mengen von Kunststoffteilen einer Farbe her­gestellt werden, ist es jedoch wirtschaftlicher, das Granulat während des Spritzgussprozesses einzufärben (Bild 1). Dazu wird flüssige Farbe direkt in den Granulatstrom am Einzug der Förderschnecke eingebracht, also beim sogenannten Aufdosieren der Spritzgießmaschine. Bei diesem Vorgehen wird im Zylinder das Granulat gleichzeitig erhitzt, durch­mischt und durch die rotierende Schnecke zum Werkzeug befördert. Das gleichmäßige Verteilen der Farbe in das Granulat übernimmt ein Dosiersystem. Die Schnecke der Spritzgießmaschine sorgt dann im Zusammenspiel mit dem Staudruck für eine gründliche Durchmischung. Für die Farbqualität ist die präzise Dosierung entscheidend. Jenach Anwendungsfall kann die beigemischte Farbmenge sehr gering sein.

HNP Mikrosysteme [1] entwickelt, produziert und ver­treibt weltweit Pumpen, die kleine Flüssigkeitsmengen schnell und präzise dosieren. „Wir haben unser kompaktes Dosiersystem colorDoS speziell für Prozesse entwickelt, in denen es um einen schnellen Farbwechsel geht“, erklärt Olaf Lang vom Technischen Vertrieb bei HNP Mikrosysteme. „Es kann zwischen 0,02 g und 100 g Farbe pro Schussdosieren.“ Die ausgefeilte Technik des Dosiersystems (Bild 2) sorgt nicht nur für eine hochpräzise Dosierung der einzelnen Farbportionen, sondern verhindert auch die sogenannte Farbverschleppung. Dank des besonderen Designs der Dosierdüse und der Schlauchkupplungen kann man schnell, sauber und ohne Reinigungszeit zwischen verschie­denen Farben wechseln.

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